Tanja La Croix hatte es schwer in der DJ-Szene
«Man darf nicht ‹tussig› sein»

In der Schweizer DJ-Szene fällt Tanja La Croix auf. Nicht nur, weil sie mit ihren 1,80 Metern die meisten Menschen überragt, sondern vorallem, weil sie eine Frau ist und sich gerne sexy gibt.
Publiziert: 08.08.2016 um 14:10 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:00 Uhr
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Tanja La Croix musste sich in der DJ-Welt gegen Vorurteile durchsetzen.
Foto: Maxim / Foto: Michael Rohner

Am kommenden Samstag steigt die Streetparade zum 25. Mal. Mit dabei ist auch DJ Tanja La Croix (34). Zum achten Mal wird sie auflegen und das nur kurz nachdem sie auf Mykonos hinfiel und ihre Kniescheibe heraussprang! Aber: «Dieser Tag ist sehr wichtig für mich. Das motiviert mich, bis dahin wieder fit und gesund zu werden», sagt sie zur «NZZ».

«Als Frau nimmt dich niemand ernst»

Sie liebe es, wenn sie gegen Widerstände ankämpfen müsse. Das sei beim Start ihrer DJ-Karriere nicht anders gewesen. «Als Frau aus der Model-Szene, gutaussehend, im sexy Outfit – da nimmt dich niemand ernst», sagt sie. Erst nach und nach merkten die Leute, dass sie die Technik beherrscht. Allgemein sei es schwer für eine Frau, sich in dieser Männerdomäne durchzusetzen. «Man darf nicht ‹tussig› sein. Man muss zuverlässig sein, umgänglich flexibel und ehrgeizig.»

Das Männermagazin «Maxim» hat die St. Gallerin im vergangenen Jahr zur «Hot List»-Siegerin gekürt.
Foto: Instagram

Ihr Aussehen habe ihr sicher geholfen: «Wenn ein Veranstalter jemanden buchen kann, der gute Musik macht und daneben auch gut aussieht, dann ist das für ihn umso besser.» Nur hübsch zu sein bringe aber nichts, wenn man jeden zweiten Übergang versaue. Trotzdem zeigt sich die St. Gallerin regelmässig sexy, leckt in ihrem neusten Video lasziv an einer Glace. Das Gefühl sich zum Objekt zu machen, hat sie nicht.

«Ich habe mich schon immer sexy angezogen»

Auch Kritik, die sie darauf reduziert, prallt an ihr ab: «Ich liebe das, was ich mache und ich lege die Musik auf, die mir gefällt. Dass ich damit auch noch Geld verdienen kann, ist doch grossartig.» Natürlich könnte sie auch im T-Shirt und mit fettigen Haaren auftreten, um sich selbst etwas zurückzunehmen und die Vorurteile nicht noch zu bekräftigen. «Aber das will ich nicht. Ich habe mich schon immer sexy angezogen und geschminkt. So bin ich.»

Schon im Kindergarten habe sie sich ein dickes Fell zugelegt. «Damals bin ich wegen meiner Grösse und weil ich so dünn war gehänselt worden. Ich habe mittlerweile gelernt, mit Anfeindungen umzugehen.» Heute lebt sie gut von DJ-Gigs, verdient pro Auftritt im vierstelligen Bereich. «Noch», lacht sie. «Fünfstellig wäre sicher das nächste Ziel.» (kyn)

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