Tanja Gutmann gibt mentale Tipps
So überstehen Sie die Krise

«Man kann sich selber innerlich stärken, in dem man seine Gedanken in eine konstruktive Richtung lenkt», sagt Tanja Gutmann. Und erklärt, wie man mit einer richtigen Einstellung Krisensituationen meistern kann.
Publiziert: 27.03.2020 um 09:49 Uhr
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Aktualisiert: 27.03.2020 um 10:56 Uhr
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Ex-Miss-Schweiz Tanja Gutmann studiert an der Universität Salzburg.
Aufzeichnung: Dominik Hug

Sie hat einiges durchgemacht: 1997 wurde Tanja Gutmann (42) zur schönsten Schweizerin gekrönt. 2002 erhielt sie die Diagnose Hirntumor. Gutmann musste operiert werden. Vor sechs Jahren wurde die Moderation erstmals Mami. Vom Vater ihres Sohnes lebt sie inzwischen getrennt.

Nebenbei lässt sie sich seit zwei Jahren an der Universität Salzburg (A) zum akademischen Mental Coach ausbilden. «Mit der richtigen Einstellung meistert man beinahe alles», sagt sie.

Für BLICK gibt Tanja Gutmann Tipps für mentale Übungen, die es einem ermöglichen, gestärkter durch die Corona-Krise zu kommen.

  • Highlight: «Lass dir am Abend vor dem Schlafengehen nochmals den Tag vor dem inneren Auge vorbeiziehen und frage dich, was du heute für schöne Momente erlebt hast. Wähle den schönsten aus und schreibe ihn auf. Nach einer Woche kannst du aus den sieben Tageshighlights das Wochenhighlight küren. So lenkt man den Fokus immer wieder auf das Schöne im Leben. Das bewirkt ein besseres Grundgefühl und lässt einen nachts besser schlafen.»
  • Atmen: «Stell dir vor, du hast einen Eiswürfel vor dir. Diesen willst du jetzt mit deinem Atem schmelzen lassen. Jedes Mal, wenn du ausatmest, schmilzt er etwas mehr, bis alles Belastende weggeschmolzen ist. Der Atem ist die einzige Möglichkeit, direkt auf unser vegetatives Nervensystem einzuwirken. Atmen wir etwas länger aus als ein, beruhigen wir uns automatisch.»
  • Safe Place: «Reise in deiner Vorstellung an einen Ort, beispielsweise deinen Lieblingsplatz, an dem du dich sicher fühlst. Stell dir dann vor, wie es dort aussieht, was du hörst, was du spürst und fühlst, etwa die angenehme Wärme der Sonne auf deiner Haut oder der Sand unter den Füssen. Lass dieses Gefühl der Geborgenheit, das dir dieser Ort gibt, in deinem ganzen Körper ausbreiten. Egal, ob wir tatsächlich an einem solchen Ort sind oder uns diesen nur vorstellen. Unser Empfinden kann fast das gleiche sein.»
  • Abgrenzen: «Kreiere in deiner Vorstellung ein Schutzgerät. Das kann eine Schutzglocke um dich herum sein. Stell dir auch vor, dass du in dieser Glocke gut atmen kannst und alles, was du benötigst, ohne weiteres zu dir hinein gelangt. Mit diesem Schutzgerät kannst du dich in schwierigen Situationen von anderen abgrenzen oder negative Energie von anderen abprallen lassen. Bist du beispielsweise im Homeoffice und die Kinder zu Hause machen Lärm, kann es dir helfen, deine Konzentration besser aufrechtzuhalten.»
  • Bodyscan: «Höre in dich hinein. Wie fühlst du dich? Wie geht es dir? Könntest du jetzt etwas brauchen? Wenn ja, was genau würde dir guttun? Diese Bodyscan-Übung hilft, sich und die eigenen Bedürfnisse immer wieder wahrzunehmen und sie dann auch umzusetzen.»
  • Negative Gefühle umwandeln: «Gib dem negativen Gefühl eine Farbe, beispielsweise braun. Jetzt frage dich, wie du dich fühlen möchtest und welche Farbe zu diesem Gefühl passt, beispielsweise gelb. Stell dir, vor wie du mit einem Pinsel die braune Farbe übermalst, bis alles schön gelb ist. Spüre nach, wie sich dabei dein Gefühl verändert. Du bist deiner Stimmung nicht ausgeliefert, du kannst auch etwas tun, um sie zu beeinflussen.»
  • Positive Gedanken: «Achte bewusst darauf, welche Gedanken dich durch den Tag begleiten. Sind sie unterstützend oder destruktiv? Gedanken lösen entsprechende biochemische Stoffe in unserem Gehirn aus, die daraus folgenden Gefühle stärken uns, sie können uns aber auch runterziehen. Ersetze einen negativen Gedanken also bewusst durch zwei positive. Lenke den inneren Dialog in eine positive Richtung.»
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