Zum ersten Mal überhaupt spielt Florian Fox (31) in der Schweiz auf einer Hauptbühne eines Festivals: An der Country Night in Gstaad BE am 8. und 9. September teilt der Zürcher Musiker, der tagsüber als Anwalt tätig ist, die Bühne mit den grossen Country-Stars aus den USA. «Als Schweizer ein Teil des Programms sein zu dürfen, ist für mich eine grosse Ehre», so Florian Fox im Interview mit Blick. Ab 2020 lebte der Country-Fan für ein Jahr in Nashville, der Hauptstadt dieser Musikrichtung. Dort nahm der Zürcher seine Alben «Made in USA» (2022) und «Made in Nashville» (2023) auf. Seither hat er in den USA immer wieder Auftritte und stellt sich jeweils als «Swiss Guy» vor.
Nun hat der «Swiss Guy» in Gstaad ein Heimspiel. Aus Nashville reist für das Festival auch Country-Superstar Miranda Lambert (39) an. Die dreifache Grammy-Gewinnerin ist nebst Country-Legende Johnny Cash (1932 - 2003) ein grosses Vorbild von Florian Fox. «Wer weiss, vielleicht ergibt sich ja ein Duett mit Miranda Lambert! Das wäre ein grosses Highlight», so Florian Fox augenzwinkernd. «Auf der gleichen Bühne wie die ganz Grossen zu stehen, gibt mir das Gefühl, auch von ihnen lernen zu dürfen. Es wird für mich eine tolle Erfahrung.»
«Ich möchte die Erwartungen übertreffen»
2019 performte Florian Fox mit einer früheren Formation bereits einmal in Gstaad, allerdings auf einer Nebenbühne. Dieses Jahr nimmt er auf der Hauptbühne gleich ein Live-Album auf. Nervös vor seinem Debüt auf der Mainstage ist der Zürcher bis jetzt nicht. Vielmehr sehe er den Gig als Auftrag, eine Top-Show abzuliefern. «Ich spüre einen positiven Druck, der mich zur Höchstleistung animiert. Ich möchte die Erwartungen übertreffen.»
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Ob nun ein Auftritt in der Schweizer Heimat besser sei, oder doch ein Gig in den USA? Florian Fox will sich nicht entscheiden. «Ich habe das Glück, dass ich in der Schweiz und den USA auftreten darf. Natürlich sind Auftritte in den USA erstrebenswert und ein grosses Abenteuer. Dort hat niemand auf einen Schweizer wie mich gewartet, umso mehr freuen mich die grossartigen Reaktionen. In der Schweiz ist es dafür ein Heimkommen. Hier zu spielen ist unbeschreiblich.»
«Meine Familie und Freunde tragen mich»
Seit seinem Auslandsjahr in Nashville pendelt Florian Fox, der bürgerlich Florian Roth heisst, zwischen den USA und der Schweiz hin und her. Dass dies trotz Vollzeit-Stelle in einer Zürcher Anwaltskanzlei überhaupt möglich ist, verdanke er einer guten Koordination und seiner Gesundheit. «Und meine Familie und Freunde tragen mich und machen mein Leben angenehm. Das gibt mir Kraft und Ausdauer, um beide Karrieren voranzutreiben.»
Eine Pensumsreduktion komme zurzeit nicht infrage. «So wie es im Moment ist, ist es ideal. An mehreren Abenden pro Woche spiele ich Shows. Am Montagmorgen im Büro kann ich für mich sein.» Und der Traum vom Auswandern in die USA, um dort das Leben der Country-Musik zu widmen? «Ich behalte mir alle Optionen offen. Mal schauen, was das Leben bringt.»