Statt Glückseligkeit gab es gestern nach der SRF-Sendung «Happy Day» Fremdscham. Denn: Der von Herbert Grönemeyer (62) per Los gezogene Gewinner wäre gar nicht zur Ziehung zugelassen gewesen, diese ist damit nichtig. Der vermeintliche Millionär Andreas Bürkli erhält sein Geld nicht, die Ziehung wurde sofort im Anschluss an die Sendung wiederholt.
«Wegen technischen Problemen musste die Ziehung manuell vorgenommen werden. In der Hektik kamen dabei elf statt nur zehn Losabschnitte in die Ziehungstrommel. Der elfte Losabschnitt gehörte einer Person, die telefonisch gar nicht erreicht worden und damit laut Reglement nicht teilnahmeberechtigt war. Ausgerechnet diese Person wurde manuell gezogen», erklärte Swisslos-Sprecher Willy Mesmer anschliessend in einem Statement.
Erklärung lässt Fragen offen
Eine Erklärung, die noch einige Fragen offen liess. Aufmerksamen Zuschauern fiel nämlich auf, dass auf der drehenden Walze mit den Namen der möglichen Gewinner nicht zehn, sondern nur neun Namen zu finden waren. Und wegen welchen «technischen Problemen» wurde überhaupt eine manuelle Ziehung nötig?
Für BLICK nimmt Mesmer das ganze Debakel noch einmal auseinander. «Wenn ein Teilnehmer nicht erreichbar ist, rückt ein anderes Los nach», erklärt der Mediensprecher. «Aus diesem Grund werden von Anfang an auch zwanzig Lose gezogen. Bei Los acht fehlte jedoch eine Telefonnummer und Los zehn war telefonisch nicht erreichbar. Aus diesem Grund rückte zuerst Los elf nach – dessen Inhaber auch telefonisch erreichbar war, dann Los zwölf. Los zwölf war telefonisch wiederum nicht erreichbar. Jetzt kam Los dreizehn an die Reihe.»
«Man muss schnell reagieren»
Bei Los zwölf handelte sich um das dann von Grönemeyer gezogene Unglückslos von Andreas Bürkli. Als die Verantwortlichen den Namen von Los dreizehn auf die drehende Walze schreiben wollten, kam es zum ersten Schnitzer. «Der zehnte Name – Los dreizehn – konnte weder auf das Telefonsystem aufgeschaltet noch auf der Walze angezeigt werden. Der Spieler mit dem Los dreizehn wurde darum per Handy kontaktiert und auch erreicht. Allerdings zeigte die Walze seinen Namen nicht an, und deshalb kam es zu meinem Auftritt.» In diesen Fällen müsse man «schnell reagieren». Zu schnell für Mesmer! «Die Zeit war knapp und in der Eile packte ich elf Lose – und eben das verheissungsvolle Los mit Herr Bürklis Namen ein. Deshalb kam es zur Panne!»
Röbi Koller (61) wusste zum Zeitpunkt der Ziehung nichts von diesen Schlamassel. «Ich wurde via Knopf im Ohr über die manuelle Ziehung informiert», sagt der Moderator auf Anfrage. «Unvorhergesehenes ist für einen Moderator bei einer Livesendung immer eine Herausforderung.»
Andreas Bürkli soll das Ganze «sportlich» nehmen
Andreas Bürkli wurde in diesem Moment zum Unglücksvogel der Nation. Der Zürcher soll sich die ganze Blamage aber nicht zu Herzen nehmen. «Wir haben ihn heute morgen erreicht, nachdem wir ihm gestern nur auf die Combox sprechen konnten», verrät Mesmer. «Er nahm das ganz sehr moderat auf – man könnte sogar sagen sportlich.» Und Bürkli dürfte sich vielleicht doch noch über einen finanziellen Zustupf von Seiten Swisslos freuen: «Es ist uns wahnsinnig peinlich. Deshalb wollen wir es auch nicht bei einer Entschuldigung belassen. Wir wollen uns bei Herrn Bürkli erkenntlich zeigen. Wie genau das aussehen wird, klären wir derzeit noch mit der Geschäftsleitung ab.» Schliesslich habe es so einen Fall in der Geschichte des Lotto-Unternehmens noch nie gegeben. Und wie Mesmer verspricht: «Das wird es auch nie mehr geben!»
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