Sven Epiney über Spardruck beim SRF und seine neue Quiz-Sendung «Wir mal vier»
«Job-Sicherheit hat niemand!»

Sven Epiney (44) kehrt als Quizmaster auf die TV-Bildschirme zurück. Im Interview erzählte er von seiner neuen Show und seinem Privatleben.
Publiziert: 25.04.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:24 Uhr
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Sven Epiney liebt die Arbeit als Quizmaster. Den Spardruck im Leutschenbach spürt er deutlich.
Foto: Joseph Khakshouri
Silvana Guanziroli

BLICK: Ab September moderieren Sie eine neue Familienshow. Was reizt Sie an der Aufgabe des Quizmasters?

Sven Epiney: Ein TV-Quiz ist wie ein Überraschungsei. Es gibt viel Spannung, noch mehr Wissen und obendrauf sehr viele Emotionen. Das ist definitiv eine packende Mischung. Deshalb zögerte ich auch keinen Moment, diese Moderation anzunehmen.

Bei welchen Wissensfragen kennen Sie sich denn aus?

Ich habe ein gutes Allgemein-Quizwissen. In jedem Bereich weiss ich ein bisschen etwas. Käme aber eine Frage wie: «Wie heisst der Hund von Lucky Luke?», müsste ich passen. Die vermeintlich einfachsten Fragen sind eben oft die schwierigsten. Den Hund habe ich übrigens nachgeschlagen: Er heisst Rantanplan.

Und wo geben Sie von Anfang an Forfait?

Wenn es um Mineralien oder Gesteinsformen geht. Da ist bei mir in der Schulzeit nicht so viel hängen geblieben.

Speziell an der neuen Sendung ist, dass die Familien selbst aussuchen können, was sie gewinnen wollen.

Ja, wenn sich zum Beispiel eine Bauernfamilie einen Muni wünscht, kann sie um diesen spielen. In einem anderen Fall ist es vielleicht die neue Küche oder eine Ferienreise. Bei uns können tatsächlich Wünsche in Erfüllung gehen.

Worum würden Sie spielen?

Um ein Elektrovelo! Ich wohne in Zürich an ­einem Hügel. Runterfahren ist lustig, aber die Rückfahrt ist immer so anstrengend.

Das ist alles nicht gerade billig. Trotz Sparrunde zeigt sich das SRF spen­dabel.

Dafür gibt es auch richtig spannende Fragen, und man erfährt viel Interessantes über die Schweiz. Aber nicht jede Familie staubt am Ende den Hauptpreis ab. Wer gewinnt, hat es sich auch wirklich verdient. «Wir mal vier» wechselt sich mit «1 gegen 100» am Montagabend ab, ist also nicht zusätzlich im Programm. Und das Sponsoring wollen wir auch nicht ganz vergessen.

Spüren Sie den Spardruck am Leutschenbach?

Ja, aber auch mit weniger Mitteln versuche ich natürlich immer das Beste zu geben und mit dem Team eine erfolgreiche Sendung zu stemmen. Das ist meine Motivation. Dass Sendungen gestrichen wurden, gab es schon immer. Und die Sicherheit, bis zur Pen­sionierung immer denselben Job machen zu können, die hat niemand.

Sie sind nicht nur am TV zu sehen, sondern auch am Radio zu hören. Was machen Sie lieber?

Zum Glück muss ich nicht wählen. Ich freue mich jeweils auf meine Morgensendung auf Radio SRF 1. Es ist ein tolles Gefühl, ganz viele Leute zu wecken und sie in den Tag zu begleiten. Radio zu machen, ist etwas sehr Sinnliches. Ein Wermutstropfen ist aber das Aufstehen morgens um 2.30 Uhr.

Haben Sie schon mal die eigene Sendung verpasst?

Ich habe drei Wecker, damit das nie passieren wird. Das wäre ein Albtraum. Beim Radio gibt es ein Notfallszenario: Taucht man nicht bis 3.30 Uhr im Studio auf, klingelt jemand bei dir Sturm, bis du ans Telefon gehst.

Sie sind 44 Jahre alt. Wären Sie gerne wieder 20?

Nein, warum auch? Ich bin glücklich über meinen Lebensrucksack voll toller Geschichten, Begegnungen und Erfahrungen.

War der Sprung ins deutsche Fernsehen für Sie nie ein Thema?

Doch, sicher! Und es waren auch Angebote da. Aber das Timing hat einfach nie ganz gepasst.

Sind Sie gläubig?

Ja, ich glaube und bin klassisch katholisch erzogen worden. In die Kirche gehe ich zu Hochzeiten, Beerdigungen oder Taufen, öfter nicht.

Sie sind im Wallis zur Welt gekommen, gingen in Bern zur Schule. Was essen Sie lieber, Raclette oder Zibele­chueche?

Da drückt komplett der Walliser in mir durch. Ganz klar Raclette, aber natürlich ist der Zibele­chueche auch nicht schlecht. Meine Familie ist nach Bern gezogen, als ich sieben Jahre alt war. Deshalb kann ich beide Dialekte sprechen.

Mit Ihrem Lebenspartner Mi­chael Graber leben Sie derzeit praktisch auf einer Bau­stelle.

Das stimmt, aktuell wird gerade der Garten neu gemacht. Und das gibt noch den ganzen Sommer lang zu tun. Die Ferien werden wir mit Schreddern, Umgraben und Pflanzensetzen verbringen. Aber ich freue mich auf die Arbeit, das ist ein toller Ausgleich zum Alltag und gibt hoffentlich ordentlich Muskeln.

Haben Sie einen grünen Daumen?

Es gibt zum Glück Bewässerungssysteme (lacht).

Wer kocht und putzt bei ­Ihnen daheim?

Michael und ich teilen uns das fair auf. Klar kommt es vor, dass mal einer mehr macht als der andere. Je nach Arbeitspensum. Am schönsten ist es aber, wenn wir Zeit finden, gemeinsam zu kochen.

«Wir mal vier»: Interessierte Familien können sich unter srf.ch/wirmalvier für ein Casting anmelden. Das erste Casting findet Ende Mai 2016 in Zürich statt.

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