Die frühere SRF-Moderatorin Susanne Kunz (44) kommt in «Oh läck du mir!» zu ihrem Musical-Debüt. Ende 2019 war die Bernerin letztmals in «1 gegen 100» zu sehen. «Das scheint lange her. Aber die Erinnerungen sind immer noch präsent», sagt der Publikumsliebling zu SonntagsBlick. Den Entscheid, den sicheren TV-Hafen für die Bühne zu verlassen, hat Kunz nie bereut. «Ich habe lange gewartet, bis ich spürte, es ist der Moment, Neues zu wagen. Deshalb konnte ich dann umso besser loslassen.»
Gewöhnen musste sie sich daran, kein regelmässiges Einkommen mehr zu haben. «Doch ich bin extrem froh, dem inneren Ruf gefolgt zu sein.» Auch wenn die folgende Pandemie ein weiterer Unsicherheitsfaktor war. «Dafür wurden andere Dinge und Werte wichtig – nicht mehr nur, mit voller Agenda durchs Leben zu hasten.»
Freude und Skepsis
Als sich das Freddy Burger Management wegen des Musicals meldete, hielten sich Freude und Skepsis zuerst die Waage. «Ich habe schon früher in Theaterproduktionen gesungen, zweifelte aber, ob meine Stimme eine Hauptrolle trägt. Dass ich die Töne treffe, wusste ich zwar, aber das hier ist eine ganz andere Kiste. Ich habe mich selber etwas überrascht.»
Entsprechend riesig war die Begeisterung nach der definitiven Zusage. Und mit dem Engagement ging für sie auch ein grosser Wunsch in Erfüllung. «Als Kind habe ich ‹My Fair Lady› geliebt und davon geträumt, einmal bei einem Musical dabei zu sein.»
In «Oh läck du mir!» spielt Kunz die Wirtin Trudi. «Eine ‹Chrampferin› mit gutem Herzen, die für Gerechtigkeit kämpft – eine tolle Figur», schwärmt Kunz. Mit den Hits des Trio Eugster ist die Frau mit Jahrgang 1978 zu Hause vor dem Fernseher aufgewachsen. «In den Samstagabendsendungen kamen die Lieder oft vor und wurden am Radio gespielt. Echte Ohrwürmer, ein Stück heimisches Kulturgut.»
Ihr Ehemann und ihre beiden Kinder fehlten gestern im Theater 11. «Die Premiere und Afterparty waren mein Abend mit dem Team. Aber die Familie kommt in den nächsten Tagen. Je mehr Besucher, umso besser für uns alle.»
«Oh läck du mir!» läuft bis zum 30. Oktober im Theater 11 in Zürich-Oerlikon.