Ihr unverkennbares Lachen erklingt noch immer: Am Freitag wird Liselotte «Lilo» Pulver 90 Jahre alt. Mit Filmen wie «Uli der Knecht» (1954) und «Ich denke oft an Piroschka» (1955) bereitete sie in den vergangenen 70 Jahren Generationen Vergnügen, begeisterte aber auch mit internationalen Produktionen wie «Eins, zwei, drei» (1961) von Billy Wilder (1906–2002) und «A Global Affair». Letztere brachte Pulver 1964 sogar eine Golden-Globe-Nomination ein.
Heute lebt die Grande Dame des Schweizer Kinos zurückgezogen in einer der Seniorenresidenzen Burgerspittel in Bern. Eine grosse Feier anlässlich ihres Jubiläums wird es in ihrer Heimatstadt allerdings nicht geben. Bern verzichtet auf ein Fest oder eine Ehrung der berühmten Bürgerin. Und auch das Benennen einer Strasse oder eines Platzes nach ihr sei nicht geplant, heisst es bei der dortigen Stadtverwaltung auf Anfrage von SonntagsBlick. Was erstaunlich ist, denn laut einer verwaltungsinternen Umfrage sind bislang noch keine Strasse und kein Platz im öffentlichen Raum nach ihr benannt worden.
Sie wünscht sich nur Gesundheit
Traurig ist Lilo Pulver deswegen aber nicht. Ihr 90. Geburtstag sei nichts, was sie beschäftige, sagt sie. Wünsche habe sie keine mehr: «Nur Gesundheit.» Damit ist sie allerdings auch noch im hohen Alter gesegnet. Sie sei fit und selbständig, nur nicht mehr so schnell wie früher.
Pulver besitzt noch immer einen Mercedes, fährt damit auch regelmässig aus. Etwa zu ihrer Schwester Corinne (92), die im Freiburgischen lebt. Oder zu ihrem Sohn Marc-Tell (57) an den Genfersee.
Langweilig ist es ihr nicht. Sie lese täglich, sagt Pulver, erledige Schreibarbeiten, telefoniere oder bekomme oft Besuche. Wie beispielsweise vom Berner Stadtpräsidenten Alec von Graffenried (57), der Lilo Pulver seine Glückwünsche zum 90. Geburtstag ganz privat überbringen wird.