Der Unfall schockte eine ganze Nation: Gotthard-Leadsänger Steve Lee ist auf einer Töff-Tour durch die USA. Am 5. Oktober 2010 halten er und seine Kollegen auf dem Pannenstreifen eines Highways in Nevada. Ein LKW rast auf die Gruppe Schweizer zu, wirft fünf Motorräder um. Eines trifft den 47-jährigen Rocksänger tödlich (BLICK berichtete).
Der Horror-Crash ist über zweieinhalb Jahre her. Doch für den Todesfahrer Edwin J. Zuk (30) gibt es bislang weder Urteil noch Strafe. Sogar seinen Fahrausweis hat der Trucker noch.
Denn der Mann, der Steve Lee auf dem Gewissen hat, ist abgehauen und auf freiem Fuss. Im Gespräch mit dem «Corriere del Ticino» erklärt Darren Reimer von der Fahndungseinheit der Highway Patrol Nevada: Zuk sei nicht zu den ersten zwei Anhörungen erschienen. Also habe der Gerichtshof von Las Vegas einen Haftbefehl ausgestellt.
Der Unfall, der Steve Lee das Leben kostete, gilt als Bagatelldelikt. Für schuldhafte Tötung am Steuer und Überfahren der Sicherheitslinie drohen dem gebürtigen Polen ein Jahr Billettentzug, ein Strafmass von 1000 Dollar und bis zu sechs Monaten Knast.
Steves Freundin Brigitte Balzarini weiss mehr: «Wie ich hörte, ist der Trucker-Fahrer nach Polen zurückgekehrt. Verstehen kann ich seine Flucht nicht. Schliesslich wäre er ja nicht schlimm bestraft worden.»
Steves Schwester Karin Nicholls bleibt gelassen: «Wir haben Edwin J. Zuk schon damals verziehen und nie einen Franken Entschädigung gefordert. Für uns ist das Thema damit abgeschlossen.»