Steve Lee (†47)
Todesfahrer verschwunden

Vom Mann, der Steve Lee vor zweieinhalb Jahren tötete, fehlt immer noch jede Spur. Dies ist unverständlich, da die Strafe nicht gross ausfallen würde: In Nevada gilt der tödliche Unfall nämlich als Bagatelldelikt.
Publiziert: 12.03.2013 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:47 Uhr
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Steve Lee († 47) wurde am 5. Oktober 2010 in Nevada Opfer eines tödlichen Unfalls auf einer Töff-Tour durch die USA.
Von Myrte Müller und Dominik Hug

Der Unfall schockte eine ganze Nation: Gotthard-Leadsänger Steve Lee ist auf einer Töff-Tour durch die USA. Am 5. Oktober 2010 halten er und seine Kollegen auf dem Pannenstreifen eines Highways in Nevada. Ein LKW rast auf die Gruppe Schweizer zu, wirft fünf Motorräder um. Eines trifft den 47-jährigen Rocksänger tödlich (BLICK berichtete).

Der Horror-Crash ist über zweieinhalb Jahre her. Doch für den Todesfahrer Edwin J. Zuk (30) gibt es bislang weder Urteil noch Strafe. Sogar seinen Fahrausweis hat der Trucker noch.

Denn der Mann, der Steve Lee auf dem Gewissen hat, ist abgehauen und auf freiem Fuss. Im Gespräch mit dem «Corriere del Ticino» erklärt Darren Reimer von der Fahndungseinheit der Highway Patrol Nevada: Zuk sei nicht zu den ersten zwei Anhörungen erschienen. Also habe der Gerichtshof von Las Vegas einen Haftbefehl ausgestellt.

Der Unfall, der Steve Lee das Leben kostete, gilt als Bagatelldelikt. Für schuldhafte Tötung am Steuer und Überfahren der Sicherheits­linie drohen dem gebürtigen Polen ein Jahr Billettentzug, ein Strafmass von 1000 Dollar und bis zu sechs Monaten Knast.

Steves Freundin Brigitte Balzarini weiss mehr: «Wie ich hörte, ist der Trucker-Fahrer nach Polen zurückgekehrt. Verstehen kann  ich seine Flucht nicht. Schliesslich wäre er ja nicht schlimm bestraft worden.»

Steves Schwester Karin Nicholls bleibt gelassen: «Wir haben Edwin J. Zuk schon damals verziehen und nie einen Franken Entschädigung gefordert. Für uns ist das Thema damit abgeschlossen.»

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