Seit 43 Jahren kocht er für die britische Königsfamilie, und in seinem Londoner Restaurant dinierten Superstars wie Mick Jagger (73) oder Kate Moss (43) – Anton Mosimann (70) hatte eine schillernde Karriere. In seiner heute erscheinenden Autobiografie «Life is a Circus» (dt. Das Leben ist ein Zirkus) enthüllt der Starkoch nun, dass er Jahrzehnte lang ein trauriges Geheimnis mit sich herumtrug.
Es war ein Nachbar
«Über 60 Jahre habe ich für mich behalten, dass ich als Bub missbraucht wurde», enthüllt Mosimann. Ein jüngerer Mann aus der Nachbarschaft in Nidau BE sei mit dem Jungen in den Wald gefahren und habe sich an ihm vergangen: «Mindestens zwei Mal. Es war furchtbar. Mit öppe siebejährig! Ich hatte doch keine Ahnung. Woher auch.»
«Im Untergrund isch es geng echli gsi»
Danach habe der Täter ihm mit Prügel und gar mit dem Tod gedroht, falls er das schreckliche Geschehnis jemandem erzähle. «Und ich bin heim, habe mich verkrochen und habe geschwiegen. Ich habe es nie, nie jemandem gesagt. So viele Jahrzehnte lang habe ich diese Sache jetzt mitgetragen. Im Alltag habe ich genug zu tun gehabt, aber im Untergrund isch es geng echli gsi.» Später habe er dann realisiert, dass das schlimme Erlebnis auch Schuld an seinem Stottern als Kind sein könnte.
«Es passiert heute und es passierte früher»
Die Geschichte des Starkochs schockiert, besonders nach der gestrigen Meldung über die Missbrauchsvorwürfe gegen Jürg Jegge (73). Der Star-Pädagoge soll laut dem Buch «Jürg Jegges dunkle Seite – Die Übergriffe des Musterpädagogen» mehrere Jugendliche und Erwachsene missbraucht haben. Mosimann schreibt in seinem Buch über solche Meldungen: «Es sind eben nicht nur Geschichten aus der Zeitung. Es passiert heute, und es passierte früher.» (klm)