Star-Fotograf Marco Grob setzt Querschnittgelähmte ins Rampenlicht
Ein Augenblick für ein Schicksal

Egal, ob US-Präsident oder Hollywoodstar, Marco Grob hatte sie alle vor der Linse. Jetzt kehrte der Schweizer Fotograf für einen besonderen Auftrag in die alte Heimat zurück – er rückt Querschnittgelähmte ins Rampenlicht.
Publiziert: 06.05.2019 um 14:43 Uhr
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Aktualisiert: 06.05.2019 um 15:17 Uhr
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Der Oltner Fotograf Marco Grob lebt in New York und zählt zu den erfolgreichsten seines Fachs.
Foto: Getty Images
Katja Richard

Es ist ein kurzer Augenblick, der ein Leben für immer verändern kann: So wie das von Florian (32). Es ist elf Jahre her, dass er beim Snowboarden verunfallt ist: «Eigentlich war es kein schlimmer Sturz, aber ich schlug mit dem Hinterkopf auf.» Sofort realisiert er, dass er sich nicht mehr bewegen kann. «Ein schlimmer Moment, aber anfangs gehts vor allem ums Überleben», so Florian, der elf Monate im Paraplegiker-Zentrum Nottwil in der Reha war.

Die besten Bilder entstehen in den ersten Minuten

Heute ist Florian ein Teil der neuen Kampagne der Schweizer Paraplegiker-Stiftung, fotografiert von Marco Grob (54). Ursprünglich aus Olten SO, lebt Grob heute in New York und zählt zu den gefragtesten und erfolgreichsten seines Fachs. Er hatte die Grössten aus Film, Politik und Gesellschaft vor der Linse, seinen Durchbruch schaffte er mit einer Aufnahme der damaligen US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton (71) für das «Time»-Magazin. Aber egal, ob er einen George Clooney (57), Kronprinzessin Mary (47) oder Florian fotografiert, wichtig ist für ihn, mit dieser Momentaufnahme eine ganze Lebensgeschichte zu erzählen. Dazu gehört die Vorbereitung und die Kommunikation mit dem Gegenüber: «Die besten Bilder entstehen gleich in den ersten Minuten, wenn die Energie noch voll da ist.»

Marco Grob schätzt die Arbeit in der alten Heimat

Grob ist 270 Tage im Jahr auf der ganzen Welt unterwegs, er schätzt die Arbeit in der alten Heimat. «Ich habe einen stärkeren Bezug zu einem Menschen wie Florian als zu einem prominenten Politiker.» Und natürlich unterstützt er gerne etwas Sinnvolles. In der Schweiz führt jeden zweiten Tag eine Unachtsamkeit zu einer Querschnittlähmung: «Es kann jeden treffen.»

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