Vor der Ausstrahlung von «Private Banking» hätte man nicht unbedingt in Wertpapiere dieses SRF-Zweiteilers investiert. Man fragte sich: Schafft es Regisseurin Bettina Oberli (45), elf Jahre nach ihrer ländlichen Wohlfühlkomödie «Die Herbstzeitlosen», einen abstrakt-vertrackten Bankenstoff einem breiten Publikum zugänglich zu machen? Ja, und wie!
Etwas naiv, aber eine hervorragend gespielte Hauptfigur
Das liegt weniger an der etwas naiven Story: Die verstossene Ex-Punkerin und jetzige Suchttherapeutin Caroline Pfister, ahnungslos im Bankenwesen, rettet als anti-pekuniäre Jeanne d'Arc die marode Finanzwelt. Immerhin hat Oberli auf die ärgsten Klischees wie in «The Wolf of Wallstreet», in der Leonardo DiCaprio (43) Kokainberge wegschnupfte und Dollarberge häufte, verzichtet.
Die Berner Oberländerin hat einen raffinierten Event-Thriller mit dichten Bildern und vielschichtigen Figuren geschaffen. Gelungen: Mit der Outsiderin (einmal mehr hervorragend gespielt von Stephanie Japp) wurde eine Identifikationsfigur für die Zuschauer geschaffen, die half, sich im Finanzdschungel aus Offshore-Geschäften zurechtzufinden. Wir mochten das Schlitzohr Marco Antonelli (sexy: Marc Benjamin), aber auch Nebenfiguren wie den ausgebrannten Übervater (grossartig: Christian Kohlund) und den unappetitlichen Dänen (Peter Mygind), dem der Banker auf der Toilette an den Geldhahn ging.
Es wäre durchaus abgefuckter gegangen
Da wurden neben Klischees auch Gefühle serviert. «Um die Zahlen kümmert sich irgend ein Algorithmus. Das ist nicht Private Banking», sagt der ehrgeizige Secondo-Banker. «Du musst dich für die Leute interessieren. Wenn du nur an ihre Kohlen willst, dann merken sie es und hängen ab.»
Kurz: «Private Banking» war intelligentes Entertainment mit einem realistischen Ende. Es wäre durchaus abgefuckter gegangen. Zum Glück ist das nicht passiert und wir gehen auch morgen wieder gerne zu unserer Bank.
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