Sie schaut den Schweizern unter die Bettdecke: Eva Nidecker (38) ist der Star von «Liebesleben». In der dreiteiligen SRF-Dokumentation geht die Baslerin etwa der Frage nach, wozu Menschen Swingerclubs besuchen, warum sie Pornos oder rasch wechselnde Beziehungen geniessen.
«Diese Sendung ist wie gemacht für mich», sagt die Moderatorin. «Liebe und Sex sind Themen, die mich unglaublich faszinieren.» Sie lacht und ergänzt: «Mich interessiert einfach alles darüber.» Und: Ihr sei kaum je etwas peinlich. «Ich urteile auch nicht über andere Beziehungsformen oder sexuelle Vorlieben.»
Nidecker berichtet auch offen aus ihrem eigenen Liebesleben. Seit vier Jahren ist sie mit Werbetechniker Flurin Müller (38) zusammen – «sehr glücklich», wie sie betont. «Flurin nimmt mich so, wie ich bin. Er versucht nicht, mich zu verändern. Und er bringt mich immer wieder zum Lachen mit seinen verrückten Ideen. Mit ihm möchte ich alt werden.»
Sie spricht aus eigener Erfahrung
Und doch: Eine Hochzeit ist nicht geplant. Nidecker war von 2005 bis 2008 verheiratet: mit dem Zürcher Hit-Produzenten Roman Camenzind (41), der auch mit dem Rapper Bligg zusammenarbeitet. «Ich weiss also aus eigener Erfahrung, dass der Trauschein kein Garant für die ewige Liebe ist.» Sich jeden Tag neu füreinander zu entscheiden, sei ein viel grösserer Liebesbeweis.
Den Wunsch nach Kindern hat Nidecker bis jetzt noch nicht verspürt. «Ich brauche eine Leichtigkeit im Leben. Ich möchte unabhängig sein, und das wäre ich dann nicht mehr», erklärt sie. «Kinder bedeuten eine grosse Verantwortung. Die zu tragen, würde mir meine Freiheit rauben.»
Was ist Egoismus?
Gewisse Frauen in ihrem Alter reagierten darauf mit Unverständnis: «Sie können nicht nachvollziehen, dass jemand keinen Kinderwunsch verspürt.» Nidecker spürt darin einen unterschwelligen Vorwurf – den des Egoismus. Anderseits könnte es genauso als egoistisch betrachtet werden, Kinder in die Welt zu setzen: «Das tut man ja meist zur Erfüllung eines eigenen Bedürfnisses.»
Nidecker: «Man kann seine Liebe auch anderen Menschen weitergeben als dem eigenen Kind.» Ihr Freund Flurin hat aus einer früheren Beziehung einen zehnjährigen Sohn, den sie fest ins Herz geschlossen hat. Und sie ist mehrfache Gotte und Tante.
Ob Nidecker ihren Entscheid womöglich einmal bereuen wird? «Mit 60 werde ich zurückdenken und sagen: Ich hatte meine Gründe», antwortet sie. Und wenn man das sagen könne, dann gäbe es doch eigentlich nie Anlass zur Reue.