Ausgerechnet sie, die während dreier Jahre die Newssendung «Schweiz aktuell» moderierte und stets von einem Traumjob sprach. «Jetzt oder nie», erklärt die Baslerin mit der markanten Kurzhaarfrisur. Lachend ergänzt sie: «Wer nicht wagt, wird auch nicht gewinnen.»
Ihre Wohnung gibt Thommen auf, Familie und Freunde lässt sie zurück. Einzig Möbel, Kleider und Fahrräder nimmt sie mit. Grund für den Neuanfang im 12 000 Kilometer entfernten Argentinien ist die Lust auf Veränderung. Im letzten Jahr war die TV-Frau zum ersten Mal in Buenos Aires. Und war vom ersten Moment an entzückt! «Die Stadt pulsiert, sie ist elektrisierend», schwärmt Thommen. Ihr sei aber auch bewusst, dass die Kriminalität an gewissen Orten höher ist als hier. «Klar habe ich auch ein bisschen Bammel, aber man muss nur wachsam sein.»
In welchen Stadtteil sie zieht, weiss sie nicht. «Ob ich eine Wohnung kaufe oder miete, wird sich hoffentlich bald zeigen», so Thommen. «Ich werde sicher etwas Passendes finden.» Sie werde in der völlig anderen Kultur rasch Fuss fassen, ist Thommen überzeugt. Denn auch die Sprache hat sie drauf: «Ich kann mich mit meinem Spanisch ziemlich gut durchschlagen, aber es ist natürlich nicht ganz perfekt!»
Und was wird sie an ihrer Heimat am wenigsten vermissen? «Die Schweiz kann manchmal etwas engstirnig sein.» Dennoch habe der Entscheid, den Lebensmittelpunkt nach Argentinien zu verlegen und von dort künftig als freie Korrespondentin fürs SRF zu berichten, nichts mit ihrer Unzufriedenheit mit der Schweiz zu tun. «Ich stehe einfach an einem Punkt im Leben, an dem ich etwas Neues wagen will», sagt sie.