SonntagsFahrt mit Carolina Müller-Möhl
«Heute sehe ich alles etwas gelassener»

Als Unternehmerin, Frauenförderin und Familienfrau: Carolina Müller-Möhl setzt sich erfolgreich durch.
Publiziert: 29.08.2015 um 23:57 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 01:16 Uhr
Carolina Müller-Möhl: «Niemand ist gerne eine Quotenfrau!»
10:54
:Carolina Müller-Möhl: «Niemand ist gerne eine Quotenfrau!»
Von Astrid von Stockar (text) und Philippe Rossier (Fotos)

Als ihr Mann, Investor Ernst Müller-Möhl, vor 15 Jahren mit dem Flieger tödlich verunglückte, hinterliess er Carolina Müller-Möhl Firmenbeteiligungen und Vermögensanteile von mehreren 100 Millionen Franken. Und eine grosse Verantwortung. Die junge Mutter zögerte nicht, packte an und trat in die Fussstapfen ihres Mannes.

Mit 32 Jahren gründete sie eine Vermögensverwaltungsfirma, um die verschiedenen Investitionen und Beteiligungen ihres Mannes zu managen, baute Risiken ab und steuerte die Familienfirma in ruhige Gewässer. «Ich habe mir gesagt, ich kann das!», erzählt mir Carolina Müller-Möhl auf der Sonntagsfahrt. Und sie hat allen bewiesen, dass sie sich nicht geirrt hat. Mittlerweile sind die kritischen Stimmen, die ihr damals diese Aufgabe nicht zutrauten und auf ein Scheitern der jungen Witwe wetteten, verstummt.

Die Zürcherin hat sich einen Namen gemacht als Unternehmerin, wurde in den Verwaltungsrat einflussreicher Firmen wie Nestlé, Orascom und NZZ gewählt. Neu ist das Mandat für die Brillenfirma Fielmann, was sie «in meinem Alter und mit abnehmender Sehstärke sehr praktisch» findet.

Carolina Müller-Möhl hat Sinn für Humor, lacht viel und gerne, obwohl sie sich im Alltag häufig mit ernsten gesellschaftlichen Themen beschäftigt. Zum Beispiel mit der Vereinbarkeit von Familie und Karriere berufstätiger Mütter. Hierzulande sei dies immer noch schwieriger als etwa in Frankreich. «Dort gibt es bessere Strukturen, um Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen», sagt sie. Auch wäre sie dort als Mutter und junge Unternehmerin nicht so aufgefallen, erklärt sie auf der Fahrt vom Büro in der Zürcher Altstadt zum Centre for Global Dialogue der Swiss Re in Rüschlikon ZH, wo sie einen Vortrag zum Thema «Frühkindliche Bildung» halten wird.

2012 hat sie eine Stiftung gegründet, um sich gezielt für gesellschaftspolitische Themen einzusetzen. Sie wehrt sich gegen meine Unterstellung, sie betreibe jetzt halt auch noch Charity, wie viele gut situierte Damen der Gesellschaft. Mit Wohltätigkeit und dem Verteilen finanzieller Mittel an Notleidende nach Giesskannenprinzip habe die Müller-Möhl Foundation nichts am Hut. Ihre Stiftung versteht sich als Ideengeber, Ideen­förderer und Ideenumsetzer. Die «Bill & Melinda Gates»-Stiftung ist dabei ihr grosses Vorbild.

Der erklärten Philanthropin, die sich für andere einsetzen möchte, liegt die Frauenförderung sehr am Herzen. Oft fehlen in den Firmen die positiven Vorbilder, die den Frauen das Selbstbewusstsein und den Mut gäben, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Carolina Müller-Möhl fordert deshalb, dass Firmen interne Zielvorgaben machen, um mehr Frauen in die Führungsetagen zu lassen. «Die Quotendiskussion ist heikel. Niemand ist gerne eine Quotenfrau!», meint Carolina vorsichtig, aber die Firmen bräuchten einen «Kick», damit der Prozess in Gang käme.

Sie selber hat viel gelernt als Frau in der Wirtschaft in den letzten 15 Jahren. Was würde sie anders machen? «Ich würde heute alles etwas gelassener angehen!»

Aus eigener Erfahrung – ich kenne Carolina seit über 20 Jahren – weiss ich: Erfolg und Vermögen haben sie nicht verändert! Sie ist eine geerdete, engagierte Persönlichkeit geblieben, die für ihre Prinzipien einsteht. Das gibt sie auch ihrem Sohn (17) weiter. «Ich bin eine strenge Mutter, die eine gewisse Leistung und Eigenverantwortung fordert», sagt sie, nicht ohne Stolz. Sie hat immer versucht, ihr Privatleben von den Medien fernzuhalten. «Homestories sind nicht meine Welt.» Trotzdem wollte ich von der Berufsfrau, die sich vor allem in Männergremien beweisen muss, wissen, wie der Traummann fürs Private sein soll: «Mir gefallen Männer, die eine Partnerin auf Augenhöhe möchten.»

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