Seraina Rohrer (39) liebt den Film. Beruflich und privat. Als Direktorin der Solothurner Filmtage muss sie jedes Jahr Hunderte von Filmen visionieren. Privat schaut sie sich Filme am liebsten gemeinsam mit ihrem Partner an. «Zusammen im Kino einen Film zu schauen bedeutet, gemeinsam ein Erlebnis zu schaffen und zu geniessen», sagt Seraina Rohrer, für die ein guter Film kein Happy-End haben muss.
Für die BLICK-Leser präsentiert die studierte Filmwissenschaftlerin ihre Best-of-Liste mit den zehn Kinostreifen für ein gemeinsames Paar-Film-Erlebnis. «Dazu gehört auch der Eröffnungsfilm der Filmtage morgen Abend», betont Seraina Rohrer.
Best-of-Liste für den gemeinsamen Kinobesuch:
Um gemeinsam zu weinen:
«In the Mood of Love» (Jahr 2000) von Wong Kar-Wai (58). Ein melancholischer Film über eine Beziehung, die nicht sein darf, über zwei einsame Menschen, Liebe und Sehnsucht.
Unterhaltend und bildend:
«Die göttliche Ordnung» (2017) von Petra Volpe (46). Der erste Spielfilm über das Schweizer Frauenstimmrecht und dessen späte Einführung im Jahr 1971. Eine emotionale Reise in die ländliche Schweiz der 70er-Jahre und jene engstirnige Zeit.
Zum Lachen und Abschalten:
«Katzendiebe» (1996) von Markus Imboden (61), Beat Schlatter (55) und Patrick Frey (65). Eine der witzigsten Schweizer Komödien.
Witzig und hintergründig:
«Jeune homme» (2006) von Christoph Schaub (58). Der Film erzählt die kuriose Geschichte eines männlichen Au-pairs im Welschland und verrät viel über stereotype Rollenbilder.
Zum Nachdenken:
«Interstellar» (2014) von Christopher Nolan (46). Ein Science-Fiction-Film über die Frage, was Menschen sind und wohin sie gehen, wenn die Erde stirbt. Ein Film, der zum gemeinsamen Diskutieren anregt.
In Beziehungskrisen:
«Me and you and everyone we know» (2005) von Miranda July (42). Ein episodenhaftes, bittersüsses Liebesdrama, das zeigt, dass Liebe alles andere als einfach ist.
Für Chaos-Familien-Paare:
«Little Miss Sunshine» (2006) von Valerie Jean (58) und Jonathan Dayton (59). Das Roadmovie macht Lust auf Gründung einer eigenen Familie. Denn: gerade chaotische Familien machen Spass.
Für Frischverliebte:
Dann ist eigentlich jeder Film gut.
Doch weshalb nicht ein Animationsfilm? «Inside out» (2015) der Pixar Animation Studios. Ein wunderbarer Film über den Menschen, der durch seine Emotionen geleitet wird und was dabei im Kopf abgeht.
Ein gemeinsames Actionerlebnis:
«Drive» (2011). Nicolas Winding Refns (46) Verfilmung des gleichnamigen Romans von James Wallis ist ein spannender und fulminanter Actionthriller. Mit dem wunderbaren Ryan Gosling.
Klassiker zum Kuscheln:
Filme mit dem fantastischen Gary Grant sind immer gut. Beispielsweise «Der unsichtbare Dritte» (Originaltitel: «North by Northwest», 1959) von Alfred Hitchcock (†80). Ein herausragender Film voller Spannung und überraschenden Wendungen, den man sich immer wieder anschauen kann.