Die Corona-Krise kann in einer Beziehung schnell zur Belastungsprobe werden. Anstatt jeden Tag getrennt zur Arbeit zu gehen, sitzen Paare nun ständig eng aufeinander. Wie verändert das die Partnerschaft? Führt der Lockdown zu mehr Streit oder geniesst man die ausgedehnte Zeit zu zweit? Prominente Paare verraten uns, wie sie ihre Beziehung in der Corona-Krise meistern.
Dominique Rinderknecht (30) und Tamy Glauser (35):
Rinderknecht: «Tamy und ich gehen uns bisher noch nicht auf die Nerven – im Gegenteil: Die Corona-Zeit schweisst uns noch mehr zusammen, wir erleben diese spezielle Zeit ja miteinander. Während des Lockdowns wohnen wir bei einer Freundin auf dem Land, was super funktioniert. Tagsüber sind wir gerne draussen. Wir haben das Joggen neu für uns entdeckt, machen lange Spaziergänge mit den Hunden. Abends jassen wir gern alle zusammen oder machen Puzzles. Besonders schön: Tamy und ich können schon mal üben, wie es ist, wenn wir zusammenwohnen werden. Bis jetzt läuft es sehr gut.»
Glauser: «Dominique und ich geniessen es, dass wir im Moment viel Zeit miteinander haben. Generell gehen wir die Dinge im Lockdown gemächlicher und bewusster an. Das hilft zu entschleunigen, zu reflektieren und zu meditieren – was zu unserem täglichen Ritual gehört. Die freie Zeit nutzen wir zudem für Weiterbildung: Dominique belegt einen Online-Kurs in Gender Study an der Uni Hongkong, ich habe mich für Lektionen im Bereich Graphic Design angemeldet. Abends legen wir gerne Musik auf, tanzen und machen auch mal eine kleine Party zusammen.»
TV-Moderator Sven Epiney (48) und Michael Graber (26):
Epiney: «Für unsere Partnerschaft ist die Quarantäne kaum eine zusätzliche Belastung, wir verstehen uns sehr gut. Das hat aber auch damit zu tun, dass Michael und ich seit Beginn unserer Partnerschaft immer schon sehr nahe zusammen waren und sind. Wir sind ein eingespieltes Team. Unser Alltag hat sich seit dem Lockdown allerdings verändert. Normalerweise sind wir oft unterwegs, nun sind wir dazu aufgefordert, daheimzubleiben. Das bringt auch seine positiven Seiten mit sich. Wir haben endlich Zeit, die Dinge zu erledigen, die schon lange anstehen. So haben wir unsere Terrasse und den Garten auf Vordermann gebracht und kürzlich den ganzen Keller entrümpelt, was sehr befreiend war. Nun kochen wir noch mehr zusammen, probieren viele Rezepte aus, machen z. B. eigene Momos und backen Brote und Kuchen. Wir haben uns auch schon an einem grossen Puzzle versucht und lernen gerade, Origamis zu falten. Dazu kommt der tägliche Video-Chat mit unseren Mamis, der natürlich nicht fehlen darf.»
Jass-Königin Monika Fasnacht (55) und Ehemann Reto:
Fasnacht: «Wir haben uns so gut aufgeteilt in der Beziehung, dass es keine Reibereien gibt. Ich koche, beim TV-Programm sind wir uns einig. Mein Mann und ich hatten eben Ferien, denn es wurden gleich zwei Jasswochen hintereinander abgesagt. Wir haben die gemeinsame Zeit in der Quarantäne daheim sehr genossen und viele gute Gespräche geführt, ab und zu ein Jässli gemacht. Zudem hat mein Mann auf dem Bilghof in Wildberg ausgeholfen, Bäume gefällt und Brennholz gespalten. Ich bin mit den Hunden spazieren gegangen, und am Schluss des Tages haben wir einen feinen Kafi getrunken. Über die Ostertage hat mein Mann gearbeitet, ich bin brav daheimgeblieben und habe alle Storen und Fenster geputzt.»
Bestseller-Autorin Blanca Imboden (57) und Peter Bachmann (72):
Imboden: «Peter und ich wohnen erst ein halbes Jahr zusammen, und noch nie haben wir so viel Zeit zusammen verbracht. Das ist ein Geschenk und auch eine Prüfung, die wir locker bestehen. Ich lese viel. Peter übt auf seinen Instrumenten. In der Küche ist allerdings er der Chef, sonst gibt es Ärger. Wir verbringen Stunden auf dem Balkon, bis zum Sonnenuntergang. Wenn wir unbedingt Auslauf brauchen, spazieren wir im Eigenthal auf abgelegenen Wegen und haben ein schlechtes Gewissen dabei. Abends schauen wir uns all die Kinofilme an, die wir im letzten Jahr verpasst haben. Beim Fernsehprogramm gibt es oft Diskussionen. Peter schaut gerne ‹Rosamunde Pilcher› oder ‹Traumschiff›, ich lieber etwas wie ‹Sing meinen Song›. Jetzt haben wir genug Zeit, auch das Streiten zu lernen. Natürlich vermissen wir das normale Leben, unsere Familien. Aber mein gestresstes Leben der letzten Monate vermisse ich noch nicht.»
Musical-Star Fabienne Louves (33) und Luca Schneider (31):
Louves: «Luca und ich verstehen uns auch in Corona-Zeiten super. Unser Rezept für eine harmonische Paar-Quarantäne ist: unbedingt gemeinsame Highlights setzen – zum Beispiel zusammen joggen gehen, kochen, ‹hemmigslos liebe›, gärtnern oder Videospiel-Wettkämpfe bestreiten. Um diese Ziele zu erreichen, ist es von grosser Bedeutung, dass man die Arbeit im Homeoffice und die Quality Time strikte trennt. Zu Beginn hatte ich meine Schwierigkeiten damit, da Luca physisch in greifbarer Nähe war, gedanklich aber in der Agentur. Aus Freude, ihn sehen zu können, wann immer ich wollte, kam es auch schon vor, dass ich bei wichtigen Videokonferenzen im Hintergrund plötzlich vom Nebendarsteller zur ungewollten Hauptattraktion wurde. Neben alldem ist es aber auch elementar, dass jeder Raum findet, um seinen persönlichen Interessen nachgehen zu können. Das fällt uns zum Glück, dank unserer grossen Wohnung, nicht schwer.»