Sie packt erneut über ihr Leben in einer Sekte aus! Fünf Jahre lang war Michelle Hunziker (41) in den Fängen der Krieger des Lichts, machte dort die schlimmste Zeit ihres Lebens durch. Bereits früher beichtete die Berner Moderatorin, wie es in dem religiösen Zirkel zuging – und dass deswegen sogar ihre Ehe mit Schmusesänger Eros Ramazzotti (54) in die Brüche ging.
Hunziker opferte ihren freien Willen
Nun gibt La Hunziker in ihrer Autobiografie «Ein scheinbar perfektes Leben» erstmals detailliert die schockierenden Details aus dem religiösen Zirkel preis, wie «Bild» schreibt. So auch, wie sie Sektenführerin Clelia als sogenannte Pranatherapeutin kennenlernte und schliesslich abhängig von ihr wurde: Clelia befreite Gatte Eros von einer schweren Halsinfektion, Michelle von Haarausfall. Zudem gewöhnte sie ihr das Rauchen ab. Das imponierte Hunziker. Sie habe Clelia fortan jedes Wort geglaubt. Die Frau habe ihr aber auch Liebe gegeben, erinnert sie sich im Buch. «Ich konnte ihr alles sagen, und sie nahm mich ernst, jederzeit. Sie rief mich sechsmal am Tag an, um sich zu erkundigen, wie es mir ging.» Die Sektenführerin habe ihr geholfen, ihr angeschlagenes Selbstwertgefühl aufzumöbeln.
Doch dann begann Clelias perfides Spiel: Sie begann, Hunziker zurückzuweisen. «Und ich wollte nur eines: zu ihr zurück. Ich hätte alles getan, um die symbiotische Verbindung wiederherzustellen, die in meinen Augen die einzig wahre Liebe meines Lebens war», schreibt Hunziker. «Und dafür opferte ich mein Urteilsvermögen und meinen freien Willen.»
Kein Alkohol, kein Fleisch, keine Masturbation
Hunziker nahm in der Folge jegliche Schikanen in Kauf, die in der Sekte verlangt wurden. Sie hätten vor den Versammlungen duschen und weisse Kleidung tragen und vor der Türschwelle die Schuhe ausziehen müssen. «Danach mussten wir nochmals die Hände waschen.» Ziel der Reinigung sei es gewesen, auf jedes «Laster» zu verzichten. «Man durfte nicht rauchen, keinen Alkohol trinken und keine tierischen Proteine verzehren.»
Doch das war nicht alles. Die Reinigung habe auch die Sexualität betroffen. Laut Clelia war die «schmutzig und niedrig», schreibt die TV-Frau. «Masturbation war verboten, denn nach den Regeln der sexuellen Sublimierung sollten sämtliche Instinkte in etwas Höheres verwandelt werden, nicht nur solche, die zwischen zwei Menschen eine Rolle spielen.»
Sie hätten sich in Abstinenz geübt, die Clelia ihnen über mehr oder weniger lange Zeiträume verordnet habe. «Dabei empfahl sie uns auch immer, uns nicht frustriert zu fühlen», so Hunziker. «Wir sollten vielmehr glücklich sein, endlich den Aufstieg zu wagen. Leichter gesagt als getan ... aber wenn ich meine künstlerische Kreativität nicht zerstören wollte, durfte ich an Sex nicht mal denken.»
Nach fünf Jahren «unerträglich»
Fünf Jahre lang hielt Hunziker den täglichen Sektenwahnsinn aus. Dann sei die Situation für sie unerträglich geworden. «Erst dann merkte ich, dass ich, sollte ich bei Clelia bleiben, nicht in höhere Sphären aufsteigen, sondern in die Isolation absinken würde», so ihre bittere Erkenntnis damals. Doch selbst nachdem sie das begriffen habe, hätte sie noch Wochen gebraucht, «um all meinen Mut zusammenzunehmen und aus der Sekte auszubrechen». Dank einer ihrer Mitarbeiterinnen schaffte Hunziker 2006 den Ausstieg. «Sie hat mir die Augen geöffnet und mir gezeigt, dass mich die Sekte umbringen will.» (wyt)