So feiern Patchwork-Familien Weihnachten
Röbi Koller hat gleich dreimal Bescherung

Wer feiert wo - und mit wem? Das Organisieren der Festtage ist für viele Patchwork-Familien eine grosse Herausforderung. Schweizer Prominente erzählen von ihrem Weihnachtsfest.
Publiziert: 08.12.2013 um 20:13 Uhr
|
Aktualisiert: 05.10.2018 um 02:38 Uhr
1/5
Foto: Blick
Von Attila Albert

Röbi Koller darf gleich dreimal feiern

Moderator Röbi Koller (56) ist verheiratet mit Esther Della Pietra (50) und hat aus erster Ehe zwei Töchter Carla (26) und Stefania (28, im Bild): «Wir haben zwischen dem 23. und 27. Dezember gleich drei Familienfeiern. 1. Bei meinen Eltern in Zug mit meiner Frau, meinen Töchtern, meinen Geschwistern und deren Kindern. 2. Bei uns zu Hause in Zürich mit meiner Schwiegermutter und dem Bruder meiner Frau. Und 3. mit meinen Töchtern, meiner Ex-Frau, deren Mann und dessen Sohn – das ist mal bei ihr in Baden, mal bei uns. Die zwei schönsten Geschenke kennt er schon: Eins übergibt er – am Tag nach «Happy Day» (21. 12.) überreicht Koller dem Gewinner eine Million Franken. Und das zweite bekommt er selber: «Mein grösstes Weihnachtsgeschenk ist, dass meine Tochter Stefania den Master in Architektur geschafft hat.»

Luca Hänni hatte zweimal Bescherung

Der Sänger Luca Hänni (19) lebt bei seiner Mutter und ihrem neuen Partner. «Meine Eltern sind geschieden, seit ich sechs Jahre alt bin. Wir haben es von Anfang an so gehandhabt, dass ich an Heiligabend bei meiner Mutter gefeiert habe und am ersten Weihnachtsfeiertag bei meinem Vater – auch, als sie später jeweils neue Partner hatten. Zu Beginn war das vielleicht etwas komisch, aber schnell habe ich die Vorteile erkannt: zweimal feiern, zweimal Geschenke! Bei Mama wurde immer gesungen und eine Geschichte vorgelesen, bei Papa besonders fein gegessen. Diese Aufteilung fand ich interessant, du entdeckst zwei Seiten in dir.»

Fabien Rohrer feiert nur mit dem «harten Kern»

Fabien Rohrer (38) wohnt mit seiner Lebenspartnerin Gabi (40, hinten links), ihrem gemeinsamen Sohn Jeremy (2) und Gabis Tochter aus erster Ehe, Jasmine (14, hinten rechts), zusammen. Weihnachten feiern sie mit Fabiens Mutter Janine (64, hinten Mitte) und seiner Schwester Jo Elle (34, vorne rechts). «Das ist der harte Kern meiner Familie», sagt der Berner. «Wir verbringen auch während des Jahres viel Zeit miteinander.» Mutter Janine wohnt nur ein paar Strassen weit entfernt. Während seiner Snowboard-Karriere war Rohrer 15-mal Weltcupsieger sowie dreimal Weltmeister. Mit Vater Kuno (63), der sich vor 25 Jahren von Janine hat scheiden lassen, verbringe er nie Weihnachten. «Er lebt mittlerweile sein eigenes Leben mit einer neuen Familie.»

Urs Meier feiert ein Fest mit (beinahe) allen

Schiedsrichter-Legende Urs Meier (54) hat zwei Kinder (23, 35) aus erster Ehe, seine jetzige Frau Andrea (42) ebenfalls zwei Kinder (13, 16). Ihre gemeinsame Tochter heisst Blu (5 Monate). «Am 24. Dezember feiern meine Kinder traditionell bei ihrer leiblichen Mutter im Aargau, Andreas Kinder bei ihrem leiblichen Vater. Aber am 25. Dezember sind alle Kinder bei uns, wir planen diesmal Skiferien. Nur mein Sohn Cyrill wird fehlen. Er macht ein Praktikum für die Hotelfachschule in Saas-Fee, er muss arbeiten. Dafür haben wir diesmal eine Premiere: Unsere Tochter, am 13. August zur Welt gekommen, feiert ihr erstes Weihnachtsfest.»

Das beliebteste Quiz der Schweiz ist zurück.
Jetzt im Blick Live Quiz abräumen

Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.

So gehts:

  • App holen: App-Store oder im Google Play Store
  • Push aktivieren – keine Show verpassen

  • Jetzt downloaden und loslegen!

  • Live mitquizzen und gewinnen

Das beliebteste Quiz der Schweiz ist zurück.

Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.

So gehts:

  • App holen: App-Store oder im Google Play Store
  • Push aktivieren – keine Show verpassen

  • Jetzt downloaden und loslegen!

  • Live mitquizzen und gewinnen

Tipps für besinnliche Weihnachten

Geschenke, die nicht gefallen, kann man notfalls umtauschen. Bei den eigenen Verwandten gestaltet sich das um einiges schwieriger. Gerade jetzt, in der Weihnachtszeit, stellt sich vielerorts die Frage: Wer feiert wo – und mit wem? Manch einer denkt mit Bangen ans letzte Fest zurück, als sich die anfangs fröhliche Weihnachtsgesellschaft gegen Mitternacht alkoholisiert in den Haaren lag. Bei Patchworkfamilien können die Feiertage richtig kompliziert werden: alte, neue Partner, Kinder aus verschiedenen Beziehungen – nicht alle sind sich in inniger Liebe verbunden. Wie kann das nur gut gehen?

Bestsellerautor Remo H. Largo (70, «Glückliche Scheidungskinder») erzählt: «Meine inzwischen verstorbene Frau und ich haben uns scheiden lassen, trotzdem immer gemeinsam mit unseren drei Kindern gefeiert – und später waren auch die neuen Partner dabei. Es ist nicht immer einfach, aber möglich.»

Hier seine wichtigsten Tipps:

1. Senken Sie Ihre Erwartungen!
Ihre Beziehung mit der Verwandtschaft kann zu Weihnachten höchstens so gut sein wie im Rest des Jahres. Inszenieren Sie kein «Fest der Versöhnung». Freuen Sie sich auf gutes Essen, nette Gespräche – erwarten Sie aber nicht, dass sich familiäre Probleme in Luft auflösen, wenn Sie nur gut genug planen.

2. Vergessen Sie Idealbilder!
Schlagen Sie sich idealisierte Vorstellungen, wie Weihnachten zu sein hat, aus dem Kopf! Klischees aus Romanen oder dem Fernsehen (alle glücklich im Kerzenschein) haben kaum etwas mit der Realität zu tun. Seien Sie entspannt, wenn andere später kommen, früher gehen, irgendwem ein Geschenk nicht gefällt.

3. Nehmen Sie sich zurück!
Stellen Sie persönliche Probleme für ein paar Tage zugunsten der Familie zurück. Reagieren Sie nicht auf stille Vorwürfe oder spitze Bemerkungen. Gehen Sie nicht auf den Wunsch ein, sich «endlich mal auszusprechen» – vor allem, wenn Alkohol im Spiel ist.

4. Seien Sie zuerst Eltern!
Trennen Sie klar zwischen Partnerschaft und Elternschaft. Eine frühere Beziehung mag gescheitert sein, Ihre Ehe mag kriseln, trotzdem bleiben Sie immer die Eltern Ihrer gemeinsamen Kinder. Diese Unterscheidung hilft, Probleme mit Partner oder Ex-Partner nicht auf die Kinder zu übertragen.

5. Zwingen Sie die Kinder zu nichts!
Lassen Sie jugendliche Kinder selbst entscheiden, mit wem sie Weihnachten feiern wollen – unterstützen Sie jede Entscheidung, ohne sich anmerken zu lassen, was Sie dabei empfinden.

6. Zeigen Sie ein Herz für alle!
Manche Weihnachtsgäste werden Ihnen weniger lieb sein als andere. Empfangen Sie trotzdem alle liebevoll und aufmerksam. Die Qualität eines Gastgebers zeigt sich gerade darin, wie souverän er mit «schwierigen» Besuchern umgeht.

7. Beginnen Sie völlig neu!
Niemand kann an den Feiertagen die Versäumnisse eines Jahres nachholen – ein neues anfangen kann jeder. Interessieren Sie sich für Ihre Familie, hören Sie zu, stellen Sie aufmerksam Fragen, halten Sie sich mit Urteilen («Wie kannst du nur?!») und Ratschlägen («Also ich würde ...») zurück. Gute Zuhörer sind die beliebtesten Gesprächspartner!

P. S. Planen Sie kein 24-Stunden-Unterhaltungsprogramm! Einiges sollte feststehen, z. B. gemeinsame Mahlzeiten, Kirchen- oder Konzertbesuche. Dazwischen aber können immer Stunden liegen, in denen sich jeder selbst beschäftigt. Planen Sie auch für sich Zeit ein, zum Lesen, Spazieren oder Ausruhen.

Rema H. Largo sagt, wie Patchwork-Weihnachten funktionieren.
Rema H. Largo sagt, wie Patchwork-Weihnachten funktionieren.
ZVG

Geschenke, die nicht gefallen, kann man notfalls umtauschen. Bei den eigenen Verwandten gestaltet sich das um einiges schwieriger. Gerade jetzt, in der Weihnachtszeit, stellt sich vielerorts die Frage: Wer feiert wo – und mit wem? Manch einer denkt mit Bangen ans letzte Fest zurück, als sich die anfangs fröhliche Weihnachtsgesellschaft gegen Mitternacht alkoholisiert in den Haaren lag. Bei Patchworkfamilien können die Feiertage richtig kompliziert werden: alte, neue Partner, Kinder aus verschiedenen Beziehungen – nicht alle sind sich in inniger Liebe verbunden. Wie kann das nur gut gehen?

Bestsellerautor Remo H. Largo (70, «Glückliche Scheidungskinder») erzählt: «Meine inzwischen verstorbene Frau und ich haben uns scheiden lassen, trotzdem immer gemeinsam mit unseren drei Kindern gefeiert – und später waren auch die neuen Partner dabei. Es ist nicht immer einfach, aber möglich.»

Hier seine wichtigsten Tipps:

1. Senken Sie Ihre Erwartungen!
Ihre Beziehung mit der Verwandtschaft kann zu Weihnachten höchstens so gut sein wie im Rest des Jahres. Inszenieren Sie kein «Fest der Versöhnung». Freuen Sie sich auf gutes Essen, nette Gespräche – erwarten Sie aber nicht, dass sich familiäre Probleme in Luft auflösen, wenn Sie nur gut genug planen.

2. Vergessen Sie Idealbilder!
Schlagen Sie sich idealisierte Vorstellungen, wie Weihnachten zu sein hat, aus dem Kopf! Klischees aus Romanen oder dem Fernsehen (alle glücklich im Kerzenschein) haben kaum etwas mit der Realität zu tun. Seien Sie entspannt, wenn andere später kommen, früher gehen, irgendwem ein Geschenk nicht gefällt.

3. Nehmen Sie sich zurück!
Stellen Sie persönliche Probleme für ein paar Tage zugunsten der Familie zurück. Reagieren Sie nicht auf stille Vorwürfe oder spitze Bemerkungen. Gehen Sie nicht auf den Wunsch ein, sich «endlich mal auszusprechen» – vor allem, wenn Alkohol im Spiel ist.

4. Seien Sie zuerst Eltern!
Trennen Sie klar zwischen Partnerschaft und Elternschaft. Eine frühere Beziehung mag gescheitert sein, Ihre Ehe mag kriseln, trotzdem bleiben Sie immer die Eltern Ihrer gemeinsamen Kinder. Diese Unterscheidung hilft, Probleme mit Partner oder Ex-Partner nicht auf die Kinder zu übertragen.

5. Zwingen Sie die Kinder zu nichts!
Lassen Sie jugendliche Kinder selbst entscheiden, mit wem sie Weihnachten feiern wollen – unterstützen Sie jede Entscheidung, ohne sich anmerken zu lassen, was Sie dabei empfinden.

6. Zeigen Sie ein Herz für alle!
Manche Weihnachtsgäste werden Ihnen weniger lieb sein als andere. Empfangen Sie trotzdem alle liebevoll und aufmerksam. Die Qualität eines Gastgebers zeigt sich gerade darin, wie souverän er mit «schwierigen» Besuchern umgeht.

7. Beginnen Sie völlig neu!
Niemand kann an den Feiertagen die Versäumnisse eines Jahres nachholen – ein neues anfangen kann jeder. Interessieren Sie sich für Ihre Familie, hören Sie zu, stellen Sie aufmerksam Fragen, halten Sie sich mit Urteilen («Wie kannst du nur?!») und Ratschlägen («Also ich würde ...») zurück. Gute Zuhörer sind die beliebtesten Gesprächspartner!

P. S. Planen Sie kein 24-Stunden-Unterhaltungsprogramm! Einiges sollte feststehen, z. B. gemeinsame Mahlzeiten, Kirchen- oder Konzertbesuche. Dazwischen aber können immer Stunden liegen, in denen sich jeder selbst beschäftigt. Planen Sie auch für sich Zeit ein, zum Lesen, Spazieren oder Ausruhen.

Fehler gefunden? Jetzt melden