Dieser Mann ist immer auf der Suche nach dem nächsten Kick – und dem «unvergleichlichen Moment der Schwerelosigkeit». Egal, ob per Snowboard durch den Tiefschnee, mit dem Skateboard über den Asphalt oder per Surfbrett auf einer meterhohen Welle: Ueli Kestenholz (40) ist auf den Brettern dieser Welt zu Hause. Dabei ist der Thuner seit neun Jahren nicht mehr als Snowboard-Wettkampfprofi aktiv. Der Wintersport-Pionier gewann 1998 die erste olympische Bronzemedaille in seiner Disziplin. «Sie ist daheim in einer Vitrine», sagt Kestenholz. «Die Medaille steht für einen wichtigen Teil meiner Karriere.»
Diese dauert nun schon mehr als 20 Jahren an: Wann immer der Extremsportler ein Brett besteigt, läuft eine Kamera mit oder drückt ein Fotograf auf den Auslöser. «Meine erste Helmkamera hatten wir noch in einer Znünibox verbaut», erinnert sich Ueli Kestenholz.
Jetzt öffnet er in «Freiheit – Meine Träume lernen fliegen» erstmals sein privates Abenteueralbum. Und erinnert darin an seinen 2008 beim Speedriding verunglückten Freund Mathias Roten (†29). «Mit Mättus Tod geriet mein Lebensentwurf ins Wanken», sagt Kestenholz. «Doch im selben Jahr kam mein Sohn zur Welt. Ein Geschenk.» Kalani Mathias hat er ihn genannt – so heisst der Himmel auf Hawaii. «Auch dank all der Menschen um mich herum, fühle ich mich schwerelos.»