Sie hat sich einem Millionenpublikum ins Gedächtnis gebrannt. Anita von Ow war mit acht Jahren einer der ersten Schweizer Kinderstars. Im Filmklassiker «Es geschah am hellichten Tag», einer düsteren Dürrenmatt-Verfilmung von 1958, spielte sie die kecke Annemarie, die in die Fänge eines triebhaften Mädchenmörders gerät. SRF 1 zeigt die schweizerisch-spanisch-deutsche Koproduktion heute zur Primetime in restaurierter Fassung.
Nie war Gert Fröbe dämonischer
Berühmt wurde die junge Mimin vor allem wegen ihres natürlichen Spiels, aber auch weil man ihren Gegenspieler Gert Fröbe (1913–1988) nie dämonischer auf der Leinwand erlebt hatte. Selten erreichte ein Talent so grosse Berühmtheit in unserem Land, aber auch nie hat es ein Kinderstar später so gut geschafft, ihre Spuren zu verwischen. Anita von Ow hat sich konsequent aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Aber davon mehr später.
Anita von Ow als Glückstreffer
Wochenlang hatte Regisseur Ladislao Vajda (1906–1965) damals in Zürcher Schulen nach einer Darstellerin gesucht. Die unbefangene Anita war ein Glückstreffer. Sie harmonierte vor allem mit dem eigentlichen Star des Psychothrillers, Heinz Rühmann (1902–1994), der den Filmleuten sonst eher reserviert begegnete. Den Bewohnern des Dörfchen Trimmis GR, wo grosse Teile des Films gedreht wurden, fiel aber auf, dass sich Anita eher wie ein Stadtkind benahm.
1959 führte die gute Zusammenarbeit das Mädchen nochmals mit Rühmann zusammen – in der Komödie «Ein Mann geht durch die Wand», wiederum von Ladislao Vajda.
Die Spuren verwischt
Danach verwischen sich Anita von Ows Spuren: Sie tauchte noch selten in Werbespots auf und wirkte in den 1970er-Jahren in einem Hörspiel mit. SonntagsBlick weiss: Sie lebt heute in Büsingen am Hochrhein, einer deutschen Enklave auf Schweizer Staatsgebiet. Sie hat eine Tochter, freut sich im Leben über eine Enkelin. Rege nimmt sie am Seniorenturnen teil. Aber sie möge es nicht, wenn man sie auf ihre Rolle in der Dürrenmatt-Verfilmung anspreche, heisst es in Büsingen.
Ein Widerling namens Schrott
Erstaunlich ist dies nicht: Die Szene mit dem Widerling namens Schrott, der mitten im Wald für das Mädchen die Kasperlipuppe aus dem schwarzen Mantel hervorzauberte, gilt als eine der unheimlichsten der Filmgeschichte. Es könnte sein, dass von Ow mit dem Thema einfach abgeschlossen haben will. Mit dem Filmklassiker und den Stars wurde in Trimmis auch nie Werbung gemacht.
Heidi-Darstellerinnen haderten mit ihrer Vergangenheit
Oder hat sich der frühere Kinderstar aus anderen Gründen zurückgezogen? Wie der letztes Jahr verstorbene Röbi Rapp (1930–2018), der 1941 in «Das Menschlein Matthias» brillierte und erst in «Der Kreis» 2014 wieder auftauchte. Auch das Schweizer Ur-Filmheidi Elsbeth Sigmund (76) von 1952 hatte es irgendwann satt, als Lehrerin immer die gleichen Fragen zu beantworten. Ebenso erging es Katia Polletin (52), die in der TV-Serie von 1978 das Lockenkopf-Heidi spielte. Sie wollte irgendwann nicht mehr öffentlich lächeln, studierte Architektur in Paris und eröffnete mit ihrem Mann ein Hotel in Lech am Arlberg (A). «Inzwischen habe ich mich mit dem Heidi versöhnt», sagte sie 2017 zu ihrem 50. Geburtstag zu SonntagsBlick. Aber sie ging ja auch nicht als Beinahe-Sexualopfer in die Annalen der Filmgeschichte ein.
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