Tiktok hat quasi über Nacht die Welt erobert. 2016 wurde die chinesische Videoplattform aufgrund von Lip-Sync-Videos bekannt, eine Art Playback-Musikvideo zum Mitsingen. Heute hat Tiktok allein in Europa über 100 Millionen Nutzer (Stand September 2021). Viele von ihnen laden täglich Videos hoch, die maximal 60 Sekunden dauern und mit angesagter Musik direkt in der App bearbeitet werden können. Die Inhalte der Clips reichen von Sport, Essen, Comedy, über Make-up bis hin zu so ziemlich allem, was man sich vorstellen kann – und auch viel Nonsens.
Doch so manch einer verdankt seinen Videos lukrative Popularität. Denn mit etwas Geschick und Glück kann so ziemlich jeder User auf Tiktok innert weniger Tage viral gehen. Viral gehen, das bedeutet heutzutage nicht mehr ein paar Tausend, sondern Millionen Zuschauer zu erreichen. Und wer das gleich mehrmals schafft, darf sich als erfolgreichen Tiktoker betiteln. So wie beispielsweise die erfolgreichste Tiktokerin überhaupt: Charli D'Amelio (17) mit über 126 Millionen (!) Followern. 2019 postete die Amerikanerin ihre Tanzvideos, ein halbes Jahr später hatte sie bereits 35 Millionen Zuschauer. Heute sind Charli, Schwester Dixie (20) sowie die Eltern weltberühmt, veröffentlichen Modekollektionen und haben eigene Talk- und Realityshows. Alles, weil die damals 15-jährige Tochter zur rechten Zeit am rechten Ort ein Video hochlud.
Kein Wunder, dass auch viele Schweizerinnen und Schweizer im Spiel um den so greifbaren Ruhm mitmischen. Und siehe da: Einige haben die Millionengrenze bereits geknackt – und sind damit gar beliebter als Schlagerstar Helene Fischer (37), die auf der Videoplattform mickrige 16'400 Follower zählt.
Thispronto (13,7 Mio. Follower)
Mit seinen über 13,7 Millionen Followern ist Oluyomi Scherrer (21), wie Thispronto eigentlich heisst, der erfolgreichste Schweizer Tiktoker. Der Berner postet Videos im Bereich Food, hält immer wieder käsige Speisen in die Kamera. Erst im Januar 2020 begann er, Tiktok zu nutzen – und erreichte innert weniger Monate Millionen Views. Nun kann er sich damit seinen Lebensunterhalt finanzieren.
Nicky Champa (11,7 Mio. Follower)
Pierre Amaury Crespeau (31) und sein Freund Nicky Champa (26) posten auf Tiktok regelmässig Videos von ihrem Alltag in Genf. Sie spielen einander Streiche, geben Einblicke in ihre Urlaube und machen sich für die LGBTQ-Community stark. Mittlerweile haben die beiden auch einen Youtube-Kanal, der mit über 860'000 Abonnenten ebenso ein Erfolg ist.
Noemi Nikita (11,6 Mio. Follower)
Mit einzigartigen Make-up-Looks wurde Noemi Nikita (17) berühmt. Regelmässig schminkt sich die junge Bernerin vor der Kamera und erklärt, wie sie ihre Looks kreiert. Ausserdem postet sie auch lustige Pärchen-Videos mit ihrem Freund Joshua Monis, der ebenfalls Millionen von Followern hat.
Dean Schneider (10,1 Mio. Follower)
Der Zürcher Dean Schneider (29) begeistert seine Zuschauer mit Videos, in denen er mit Löwen, Affen und anderen Wildtieren auf seiner Farm in Südafrika rumkuschelt. Der Schweizer ist dank seiner spektakulären Aufnahmen schon seit Jahren auf Social Media erfolgreich. Auf Tiktok hat er jedoch so viele Follower, wie sonst auf keiner anderen Plattform.
Tugce Demir (4,5 Mio. Follower)
Tugce Demir (24) aus Basel arbeitet hauptberuflich in der Pflege, in ihrer Freizeit kreiert sie allerdings leidenschaftlich gerne aussergewöhnliche Gesichtsbemalungen. So trat sie bereits als Monster-Schmetterling, Neon-Skelett oder die unheimliche Puppe aus dem neusten Netflix-Hit «Squid Game» vor die Kamera. Blick verriet die in der Schweiz geborene Türkin in einem Interview: «Für ein komplettes Video brauche ich mit Bearbeiten und Schneiden ungefähr einen Tag.»
Kris Grippo alias Kris8an (2,8 Mio. Follower)
Über 2,8 Millionen Personen folgen Kris (19) alias Kris8an. «Tiktok ist sehr simpel aufgebaut, und jeder kann es benutzen», meint Kris zu Blick. So habe er gefallen an der App gefunden und es selbst ausprobiert. Seine Videos im Bereich Lifestyle und Mode erreichten immer mehr Zuschauer. So steht er heute – nach über einem Jahr – mit einer grossen Anzahl Follower auf Tiktok und Instagram da «und kann immer noch weiter wachsen – Follower-technisch, aber auch als Person».
Marco Andre da Silva (2,7 Mio. Follower)
Marco Andre da Silva verletzte sich kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie am Knie und musste operiert werden. Die Auszeit von seiner Tanzkarriere sowie den Lockdown nutzte er, um seinen Tiktok-Account aufzubauen. «Ich konnte so meine Leidenschaften, das Modeln, das Schauspielern und Tanzen üben und bin dann mit Tanz und Mode sehr gut angekommen», erzählt er. Sein Erfolgsgeheimnis? «Ich liebe es, Leute zu unterhalten und bin immer drangeblieben – auch wenn mal ein Video floppt.» Mit seinen Tanzeinlagen und Modetipps für Männer, hat er insgesamt schon fast 35 Millionen Likes gesammelt.
Adrian Vogt alias Aditotoro (1,7 Mio. Follower)
Adrian Vogt (22) ist erfolgreicher Youtuber, Streetwear-Designer, Podcaster und Tiktoker. Er ist bekannt für seine Ironie und witzigen Videos, in denen er auch mal über Stars wie Schlagerstar Helene Fischer oder Rapperin Shirin David (26) herzieht. Und sein Humor kommt an: Letztes Jahr gewann der Basler gar den Swiss Comedy Award in der Kategorie Online.
Diana Mengyan (1,4 Mio. Follower)
Diana Mengyan ist gebürtige Chinesin, lebt in der Schweiz und begeistert auf Tiktok mit einem Themenmix aus Mode und Essen. Regelmässig zeigt sie ihre Outfits und ihr Essen, dessen Kochrezepte sie Schritt für Schritt erklärt. Besonders auffällig ist ihr einzigartiger Videostil: Im Gegensatz zu vielen anderen Tiktokern, verzichtet sie auf trendige Musik und auffällige Filter. Auf ihre eigene Art hat sie so schon über 32 Millionen Likes erhalten.
Kevin Bannier (1,4 Mio. Follower)
Der Basler Kevin Bannier (20) tanzt in seinen Videos oft auf bekannten Brücken, Marktplätzen oder auch vor dem Basler Münster. Dank seiner starken Präsenz in den sozialen Medien konnte er bereits mit grossen Werbepartnern wie Nintendo und Puma zusammenarbeiten und hat auch offline viele Auftritte. Die ist sich Bannier als Tänzer zwar gewohnt, doch wie er selbst sagt: «Da wird klar auch geschaut, ob ich Social Media mache.» So konnte er kürzlich gar im Berner Stade de Suisse auftreten, am Grossanlass «Energy Air» von Radio Energy.