Ihr Auftritt gleicht dem eines Hollywood-Stars. Rote Lippen, ein schwarzes Kleid und gewelltes Haar. Mit einem Coffee-to-go-Becher in der Hand strahlt Shawne Fielding (49), als sie das Ringier-Pressehaus betritt. Ihr Lebenspartner Patrick Schöpf (49) wirkt angespannt.
BLICK: Frau Fielding, Sie schockierten mit der Aussage «Die Schweizer sind A...löcher». Sind wir das?
Shawne Fielding: Natürlich nicht. Wenn, dann bin ich auch eins, ich habe seit zwanzig Jahren den Schweizer Pass. Ich wurde am Filmpreis von einer Journalistin gefragt, wie mein Leben in Berlin sei. Da sagte ich ihr: «Baby, ich lebe seit 23 Jahren in der Schweiz.» Sie hat abschätzig gegengefragt: «Ui nein, echt in der Schweiz?» Und ich meinte sarkastisch: «Ja, die Schweizer sind ein Haufen A...löcher.»
Man kennt Sie nicht als Meisterin des Sarkasmus. Es darf Sie nicht erstaunen, dass Sie damit ein ganzes Volk beleidigen.
Shawne Fielding: Die Leute, die mich kennen, wissen, dass ich es lustig meinte. Bei allen anderen möchte ich mich entschuldigen. Ich liebe die Schweiz und ihre Menschen.
Steckt nicht in jedem Witz auch ein Funken Wahrheit?
Natürlich. Vielleicht kamen bei mir verdrängte Frustrationen hoch. Wie schon Sigmund Freud sagte, wirkt der Witz gegen Autoritäten und Andersdenkende.
Patrick Schöpf: Man darf nicht vergessen, was Shawne hier seit Jahrzehnten einstecken muss. Sie sei zu blond, zu dick, zu dumm, zeige zu viel Haut und sei zu laut. Ja, sie ist anders als die meisten Frauen hier. Sie hat zwei Universitätsabschlüsse, ist laut, liebenswert und sehr patriotisch. Sie ist es, die am 1. August aufs Rütli geht, jeden Brauchtum mit Liebe mitmacht und auf Leute zugeht. Ich musste ihr auch anfangs sagen, dass man in der Schweiz nicht auf jeden Fremden zugeht, ihm die Hand gibt und sich vorstellt. Sie hat das gemacht und so viele irritiert.
Shawne Fielding: Vielleicht ist mein Charakter zu viel für die Schweizer. Auch wenn ich hier mittlerweile länger lebe als in Texas, bin ich geprägt vom freien, texanischen Geist. Dort ist zwar vieles oberflächlicher als in der Schweiz. Dafür sind hier viele voller Vorurteile.
Patrick Schöpf: Shawne wird oft missverstanden, was mir das Herz bricht. Aber klar, die Bezeichnung «A...löcher» war falsch, und sie hätte sie nie sagen dürfen.
Wieso steckt so viel Sarkasmus in Ihnen?
Shawne Fielding: Das ist typisch texanisch und mein Schutzpanzer. Ohne ihn würde ich eingehen. Das liegt aber nicht an der Schweiz, sondern an dem, wie ich bin und mich fühle. Ich gebe gerne viel von mir, zum Glück habe ich ein tolles Umfeld, das mich trägt. Handkehrum gibt es halt leider auch diejenigen, die es lieben, anonym einen Shitstorm gegen mich zu lancieren, das verstehe ich.
Sie sollen auch gesagt haben, Schweizer gönnten anderen keinen Erfolg, seien missgünstig.
Shawne Fielding: Das habe ich nie gesagt, das hat die Journalistin erfunden. Aber auch da ist doch etwas Wahres dran. Die Schweizer mögen es nicht, wenn jemand Aufmerksamkeit auf sich zieht, Erfolg zeigt, offen über Schönheitsoperationen spricht und das Leben geniesst.
Viele Expats fühlen sich in der Schweiz nicht willkommen. Was können wir dagegen tun?
Shawne Fielding: Schweizer sind oft zu ernst, wenn nicht humorfrei. Alle sollten mehr lachen, offener aufeinander zugehen, sich für die gegenseitige Kultur interessieren und einander zuhören. Liebe Schweizer, werdet einfach mal locker! (lacht)
Patrick Schöpf: Ich glaube und hoffe, dass wir die letzte Generation sind, die so eine Abgrenzung zu Ausländern hat. Es ist wie bei Shawne. Für viele ist sie eine Amerikanerin mit Schweizer Pass.
Gemeindepolitiker aus Immensee sagten, Sie würden am Dorfleben nicht teilnehmen.
Shawne Fielding: Ich bin jeden Tag im Dorf. Ich gehe zum Metzger und Bäcker, meine Tochter geht hier zum Coiffeur. Auf meinem Handy sind 5000 Fotos von Aktivitäten in und um Immensee.
Patrick Schöpf: Shawne, du lachst jetzt, mich macht diese Aussage sauer. Meine Kinder sind hier aufgewachsen, gingen zum Eishockey und Eiskunstlauf, wir waren an allen Kinder-fasnachtsumzügen und Grümpelturnieren.
Shawne Fielding: Ich werde mich bei ihnen gerne vorstellen. Meine Botschaft an sie wird ebenfalls sein: Nehmt es nicht so ernst, das Leben ist viel zu kurz, um es nicht mit lieben Leuten und prickelndem Champagner zu geniessen.
Letzten Donnerstag wurde in Düsseldorf der Deutsche Fernsehpreis verliehen. Geladen war auch Society-Lady Shawne Fielding, die mit einer Freundin vor Ort war und von einer sehr jungen Journalistin zwischen Tür und Angel auf ihr bestimmt langweiliges Leben in der Schweiz angesprochen wurde, wie Fielding sagt. Sie habe dies mit der sarkastischen Aussage «Die Schweizer sind A...löcher» gekontert, was für Schlagzeilen und Empörung sorgte. Die US-Amerikanerin mit dem Schweizer Pass fühlt sich komplett missverstanden.
Letzten Donnerstag wurde in Düsseldorf der Deutsche Fernsehpreis verliehen. Geladen war auch Society-Lady Shawne Fielding, die mit einer Freundin vor Ort war und von einer sehr jungen Journalistin zwischen Tür und Angel auf ihr bestimmt langweiliges Leben in der Schweiz angesprochen wurde, wie Fielding sagt. Sie habe dies mit der sarkastischen Aussage «Die Schweizer sind A...löcher» gekontert, was für Schlagzeilen und Empörung sorgte. Die US-Amerikanerin mit dem Schweizer Pass fühlt sich komplett missverstanden.
Sie liebt den grossen Auftritt. Shawne Fielding (49) studierte Psychologie und Werbung, bevor sie mit 23 Jahren zur Miss Dallas gewählt wurde. Drei Jahre später holte sie sich den Titel Misses Texas. In der Schweiz kennt man sie aus ihrer Ehe mit dem ehemaligen Schweizer Botschafter in Berlin, Thomas Borer. Das Paar war von 1999 bis 2014 verheiratet und hat zwei Kinder. Seit fünf Jahren ist Fielding mit dem ehemaligen Eishockey-Goalie des EV Zug, Patrick Schöpf (49), liiert. Das Paar lebt in Immensee SZ.
Sie liebt den grossen Auftritt. Shawne Fielding (49) studierte Psychologie und Werbung, bevor sie mit 23 Jahren zur Miss Dallas gewählt wurde. Drei Jahre später holte sie sich den Titel Misses Texas. In der Schweiz kennt man sie aus ihrer Ehe mit dem ehemaligen Schweizer Botschafter in Berlin, Thomas Borer. Das Paar war von 1999 bis 2014 verheiratet und hat zwei Kinder. Seit fünf Jahren ist Fielding mit dem ehemaligen Eishockey-Goalie des EV Zug, Patrick Schöpf (49), liiert. Das Paar lebt in Immensee SZ.