Gestern vor genau 50 Jahren fand die erste Lottoziehung der Schweiz statt. «Über das Jubiläum freue ich mich sehr», sagt Shana Lenner (51), die erste Lottofee des Landes.
Von 1994 bis 1996 präsentierte sie jeweils am Samstagabend im Schweizer Fernsehen die Lottozahlen. Davor war die Ziehung kommentarlos. «Ich erlebte eine grandiose Zeit», erinnert sich die Thurgauerin. «Die Sendung war live, ich war immer total nervös, hatte aber auch wahnsinnig viel Spass.»
Monatlich tausend Franken Lohn
Lenner arbeitete damals als Schauspielerin, der Nebenjob als Lottofee brachte ihr monatlich tausend Franken ein. «Ich wurde über Nacht bekannt», sagt sie. «Damals hockte ja noch die ganze Nation vor dem Fernseher und wartete auf die Glückszahlen.»
Sie kam auf keinen grünen Zweig
Nach zwei Jahren sehnte sich Lehner nach einer neuen Herausforderung. «Ich hatte am Samstag oft noch Theatervorführungen. Die Lottoziehungen begannen mich einzuschränken.» Auch sei sie jünger gewesen und entsprechend neugierig auf andere Herausforderungen. «Ausserdem kam ich mit meinem Lotto-Engagement finanziell auf keinen grünen Zweig.»
Bis heute werde sie auf der Strasse als ehemalige Lottofee erkannt. «Das freut mich immer sehr.» Sie müsse bisweilen auch Tipps abgeben, ergänzt Lenner. Sie selber spielt seit Jahrzehnten Lotto. «Ich habe allerdings noch nie etwas gewonnen.»
Neuer Nebenjob
Lenner arbeitet noch immer als Schauspielerin und Moderatorin. Und sie hat auch wieder einen neuen Nebenjob: Als Organisatorin von Städtereisen in die Slowakei. «Ich habe mich in dieses Land verliebt», sagt sie. «Heute pendle ich zwischen Bratislava und Kreuzlingen.» Lachend ergänzt Lenner: «Das ist mein ganz persönlicher Jackpot.»