Vor 30 Jahren, wurde der Schweizer Atilla Sereftug (66) auf Céline Dion (49) aufmerksam. «Ich bekam den Auftrag, für den Concours Eurovision de la Chanson ein Lied zu komponieren und eine geeignete Sängerin zu finden», erzählt er. «Mein Manager schickte mir die CD einer kanadischen Sängerin. Da hörte ich zum ersten Mal Célines Stimme und war hin und weg. Sie war das, was ich gesucht habe.»
In zwölf Minuten geschrieben
Eine Woche lang habe er sich jeden Tag nur ihre CD gehört. «Eines Morgens wachte ich auf, setzte mich ans Klavier und habe in zwölf Minuten ‹Ne partez pas sans moi›, komponiert.» Sein Lied, mit dem Text von Nella Martinetti (†65) schickte er ihr zu.
Kurz darauf kam Céline mit ihrem Manager und späteren Ehemann René Angélil (†74) nach Morges VD für die Schweizer Ausscheidung. «Sie war neunzehn, schüchtern und hat schon da mit René, der ein cooler Typ war, vor allen geflirtet.»
Wenige Wochen danach, flog Sereftug zu Céline nach Montreal, Kanada, um mit ihr zu proben. «Sie holte mich am Flughafen mit ihrem verbeulten Toyota ab», erinnert sich Sereftug. Am 30. April 1988 gewann das Stimmwunder den internationalen Gesangswettbewerb – der heute ESC heisst – im irischen Dublin und holte für die Schweiz den Sieg.
Der Kontakt ging verloren
«Unser Kontakt hat sich dann schleichend verloren. Man darf nicht vergessen, es gab da keine Handys und kein Internet.» Mittlerweile gehört Céline Dion mit über 230 Millionen verkaufter Tonträger zu den weltweit erfolgreichsten Popsängerinnen, reist seit Jahren nur mit Bodyguards.
«Das letzte Mal sah ich sie vor zwölf Jahren im Hallenstadion bei den Proben. Sie hat mich angelächelt, als würde sie sich bei mir bedanken. Zu mehr kams nicht, sie wurde abgeschottet. Ich hoffe, sie ist keine Diva geworden.»
Jetzt schon aufgeregt
Das sollte er morgen im Stade de Suisse in Bern feststellen. Nach monatelangem Bemühen, Céline Dion zu treffen, bekam der Erfolgskomponist vor drei Tagen von ihrem Management das Okay. «Wann und wo erfahre ich noch. Ich bin aufgeregt und freue mich sehr.» Atilla Sereftug möchte ihr etwas schenken: «Nochmals ein Lied, nur für sie.»
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