Schwingerkönig Matthias Glarner (31) vier Monate nach dem Gondelsturz
«Ich denke noch jeden Tag daran»

Tag für Tag kämpft er sich zurück. Glarner über sein Comeback, seine Claudia, Eitelkeit, und ob für ihn der Unfall Zufall oder Schicksal war.
Publiziert: 26.10.2017 um 23:42 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 08:25 Uhr
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Der Berner war gestern zu Besuch im Zürcher Hauptbahnhof. Er braucht keine Krücken mehr.
Foto: Siggi Bucher
Flavia Schlittler (Interview), Siggi Bucher (Fotos)

Gestern kam der Berner Schwingerkönig Matthias Glarner (31) in den Zürcher Hauptbahnhof, um den Top4-Skipass im Berner Oberland – 666 Kilometer Pistenspass für 666 Franken zu bewerben. Da sprach er mit BLICK über den Unfall, sein Comeback, Eitelkeit und seine Liebste.

HorrorsturzIch denke noch jeden Tag daran, auch wenn ich ihn ziemlich verarbeitet habe. Ich bin wieder am Trainieren, habe keine Schmerzen, mein Fuss ist in der Beweglichkeit zwar noch eingeschränkt, das Sägemehl aber in Sicht und ich freue mich darauf. 

Angst: Während des Zwölf-Meter-Sturzes, der etwa eineinhalb Sekunden dauerte, ging mir nichts durch den Kopf. Ausser, heil auf den Boden zu kommen. Todesangst hatte ich in keine. Ich bin heute der Gleiche wie vor dem Unfall.

Schicksal oder Zufall: Es ist dumm gelaufen, ich war unaufmerksam. Ob es Zufall oder Schicksal war, spielt keine Rolle. Ich denke positiv, gehe Schritt für Schritt in die Zukunft. 

Comeback: Ich lasse mir Zeit. Mein Ziel ist, dass ich im Januar starte und im April an regionalen Festen aufs Sägemehl gehe. Falls es im Kopf klick macht und der Körper parat ist. 

Schwingen: Leidenschaft und Hobby. Sich Sonntag für Sonntag im Zweikampf zu messen – entweder er oder ich liegen auf dem Rücken – ist fast wie eine Sucht.

Claudia: Nach neun Jahren ist ein starkes Band zwischen uns. Verlobt sind wir nicht.

Meiringen: Da bin ich aufgewachsen, fühle mich mit dem Haslital sehr verbunden. Für mich ist es der schönste Platz der Welt.

Eitelkeit: Ich schaue sehr gut zu meinem Körper. Sonst, Zähneputzen, Gesicht waschen und Gel in die Haare. Eine Antifaltencreme habe ich nicht.

Streich: Ein Lehrer liess in der Pause den Schlüssel im Zimmer. Da haben wir ihn ausgeschlossen. Sonst war ich ein Schisshäsli. 

Ferien: Tokio hat mir sehr gefallen, da möchte ich wieder hin. Die Menschen sind respektvoll und diszipliniert. 

Gewicht: Optimaler Saisonstart sind 116 Kilo. Wichtig ist die Ernährung. Auf meinem Teller besteht die Hälfte aus Kohlenhydraten, je ein Viertel aus Fleisch und Gemüse. Was aus dem Meer kommt, mag ich nicht. 

Singen: Ich kenne den Text vom Vogel-Lisi, singen und tanzen kann ich nicht.

Chillen: Mit Claudia fernsehen und Krimis von Dan Brown.

Kochen: Was ich gerne habe. Fleisch, Tomaten-Mozzarellasalat und Teigwaren.

Krönung: Ich hatte bis jetzt eine coole Karriere. Ein Ziel ist der Brünig-Schwinget und das Eidgenössische 2019 in Zug, wo ich als Titelverteidiger antreten werde. Das treibt mich an und ich hoffe, dass ich nicht auf dem Rücken lande. 

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