Schweizer Ufo-Forscher und Bestseller-Autor Erich von Däniken wird 80
«Die Götter lieben mich!»

Er ist der meistgelesene Sachbuchautor der Welt, hat über 67 Millionen Bücher verkauft. BLICK traf Erich von Däniken vor seinem runden Geburtstag und sprach mit ihm über die Gesundheit, die Ausserirdischen und den Tod.
Publiziert: 11.04.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:07 Uhr
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Erich von Däniken ist der meistgelesene Sachbuchautor der Welt.
Foto: Peter Gerber
Interview: Tino Büschlen

BLICK: Sie haben ein blaues Auge. Was ist passiert?
Erich von Däniken:
Mit 80 darf man sich nicht mehr so in Abenteuer stürzen. Ein Typ wie ich sollte nicht mehr Treppen hinunterfallen. Und doch ist es mir vor zehn Tagen passiert. Ich habe mir die Rippen geprellt und muss nun Antibiotika nehmen. Ausgerechnet jetzt.

Dieses Wochenende werden Sie im deutschen Sindelfingen zu Ihrem 80. Geburtstag mit einem Kongress geehrt. Wie feiern Sie Ihren Geburtstag am Dienstag?
Überhaupt nicht. Ich gehe in kein Restaurant, sondern bleibe zu Hause mit der Familie in Beatenberg. Meine Schwestern sind da und meine Tochter.

Was gibt es zu essen?
Zürcher Geschnetzeltes. Das macht meine Frau in einer Art, wie man es in den Restaurants nicht bekommt. Mit Peperon­cini, pikant.

Was wünschen Sie sich zum runden Geburtstag?
Wenn ich irgendetwas brauche, kann ich es in meinem Alter auch kaufen. Aber meine Frau hat mir ein Geschenk gemacht: ein blaues Sakko. Nummer 15 in meiner Sammlung.

Wie wurde das blaue Sakko zu Ihrem Markenzeichen?
Meine selbst erfundene Legende: Wenn einmal Ausserirdische auf diesen Planeten kommen, durchstossen sie diese Wolkenschichten. Zu Hause würden sie reportieren: Auf diesem Planeten gibt es zwei Sorten intelligenter Lebewesen. Unten leben die Grauweltler. Die Grauweltler leben immer im Nebel. Die Bise weht, es ist bewölkt. Hängende Mundwinkel, die Menschen sind blass und traurig. Weiter oben leben die Blauweltler. Die Blauweltler haben die Mundwinkel nach oben, sie strahlen, haben eine gesunde Gesichtsfarbe. Ich bin ein Blauweltler, deshalb das Sakko.

Wie würden Sie den Ausserirdischen die Welt beschreiben?
Ein wunderbarer Planet. Herrlich in der Natur. Aber besiedelt von einer rechthaberischen Spezies. Rechthaberisch in der Religion, in der Ideologie und auch in der Wissenschaft. Seid vorsichtig! Hütet euch vor diesen Menschen! Nur die wenigsten sind sanft und zugänglich.

Wie kam es zu Ihrer Faszination für ausserirdisches Leben?
Aus Religionszweifeln. Ich war ein katholisch erzogener Mann. Tiefgläubig. Noch heute bin ich ein gläubiger Mensch und bete täglich. Aber mich bewegte die Frage: Wie hat das Universum begonnen? Die Religion sagt uns: Am Anfang war Gott. Aber wer oder was hat Gott geschaffen? Und die Wissenschaft wiederum sagt: Nein, am Anfang war der Urknall. Doch was hat den Urknall gezündet? Man kommt wieder nicht weiter. Die Ausserirdischen hätten vielleicht Antworten darauf.

Wie sieht Ihr Alltag aus?
Stressig. Das hört nie auf. Aber ich liebe den Stress. Mit 80 ist man eigentlich pensioniert. Aber für mich gibt es nichts Langweiligeres als Ferien. Im Liegestuhl liegen – pfui! Ich bin jeden Samstag und Sonntag im Büro. Ich wüsste gar nicht, was ich zu Hause machen sollte. Ich arbeite bis zum letzten Gong. 

Aber wie entspannen Sie sich?
Normale Männer haben ihre Stammbeiz. Meine ist die Hotelbar des Dorint auf dem Beatenberg – nur 500 Meter von meinem Zuhause entfernt. Abends hocke ich an die Bar und spreche mit wildfremden Menschen. Ich frage jeden: Was machen Sie beruflich? Oft sind Wissenschaftler darunter. Die kennen mich meist und lächeln ein wenig. Da startet mein Ehrgeiz, die Diskussion beginnt.

Sie wurden oft belächelt.
Ich wurde ein Leben lang angegriffen, für das, was ich vertrete. Gerade in jungen Jahren hat mich die Kritik oft verletzt. Man darf aber keine Mimose sein, wenn man die Existenz von Ausserirdischen vertritt.

Sie haben mehr als 67 Millionen Bücher verkauft. Sagen aber, Sie seien nicht reich.
Das ist so. Momentan plagt mich sogar eine Steuerschuld. Mit der werde ich aber auch noch fertig. In den besten Jahren habe ich an die 400 000 Franken verdient. Dieses Geld habe ich immer wieder in die Forschung investiert. Manchmal habe ich 200 000 Franken in den Sand gesetzt, weil eine Expedition nicht zustande kam.

Abgesehen von den Sturzverletzungen, wie geht es Ihnen gesundheitlich?
Herrvorragend! Die Götter lieben mich!

Sie rauchen immer noch.
Damit werde ich auch nicht aufhören. Auf meinen Reisen buche ich kein Hotel ohne Raucher-Lounge – auch wenn ich deswegen einen Umweg von 40 Kilometern machen muss. Es ist für mich klar, dass im Restaurant nicht geraucht wird. Aber man sollte aufhören, uns Raucher zu bevormunden. Der Gesundheitswahn der Nichtraucherlobby ist mir zuwider. Ich lasse meine Lunge regelmässig kontrollieren – aber mir macht das Rauchen nichts.

Denken Sie manchmal auch an den Tod?
Ja. Auch jetzt wieder nach diesem Sturz denke ich: Eine Infektion, und ich kann daran sterben. Aber Angst vor dem Tod habe ich nicht. Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder kommt nach dem Tod nichts, und dann musst du dir auch keine Gedanken darüber machen, weil du gar keine Gedanken mehr hast. Oder es geht auf ins nächste Abenteuer!

Und Ihre Frau? Wünscht Sie sich nicht, dass Sie sich bald zur Ruhe setzen?
Wir haben ein Ritual. Jeden Sonntag kocht sie. Sie ist eine hervorragende Köchin. Wir sitzen dann zusammen, ich lege meine Hand auf ihre, bedanke mich fürs Essen und sage: Elisabeth, gib mir noch ein bisschen Zeit. Irgendwann wird schon noch etwas aus mir.

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