Pelz boomt mehr denn je: Rund 440 Tonnen Pelz wurden 2016 in die Schweiz importiert, so viel wie seit 24 Jahren nicht mehr. Warum ist das einstige No-Go wieder salonfähig geworden? Diese Frage wurde gestern im SRF-«Club» diskutiert. Heinz Lienhard (80) vom Schweizerischen Tierschutz zeigte sich etwa «enttäuscht, dass die Leute heute wieder gleichgültiger sind, was die Tragödie der Pelztiere anbetrifft.» Auch Schweizer Stars streiten sich über das modische Thema, wie eine Umfrage von BLICK zeigt.
Pelzgegner «sind keine Genussmenschen»
Ein bekennender Pelzfan ist Luxus-Königin Irina Beller (44). Die Frau von Baulöwe Walter Beller (68) stellt gerne Selfies von sich ins Netz, auf denen sie ihren Chinchilla-Mantel des italienischen Nobeldesigners Gianfranco Ferré trägt. Wert: rund 150’000 Franken: «Ich liebe Pelz. Er sieht gut aus und er steht mir sehr gut. Ich werde Pelz tragen, bis ich sterbe!» Für Pelzgegner hat sie kein Verständnis. «Das sind keine Genussmenschen.» Pelz zu tragen gehöre zu einem stilvollen Leben wie Champagner zu trinken und schöne Autos zu fahren, findet Beller.
«Ich brauche an meiner Jacke keinen Pelzkragen mehr»
Reto Hanselmann (35) sieht das anders. Der It-Boy trug früher Pelz. Je älter er geworden sei, desto mehr habe er sich mit der Tierhaltung auseinandergesetzt: «Ich brauche an meiner Jacke keinen Pelzkragen mehr. Ich will nicht unterstützen, dass man das Pelztragen als etwas Positives darstellt.» Damit wolle er auch verhindern, dass immer mehr junge Menschen animiert werden, Winterjacken mit Echt-Pelzkragen zu kaufen.
«Ob Daune, ob Leder oder Pelz, es ist immer dasselbe»
Eine bekennende Pelzträgerin «ohne schlechtes Gewissen» ist Hanselmanns Society-Kollegin Vera Dillier (Alter geheim). Die Jet-Set-Lady, die einen Zweitwohnsitz in der Pelz-Metropole St. Moritz besitzt, trägt das umstrittene tierische Mode-Produkt gerne und oft: «Entweder man ist Veganer oder hört auf, sich zu beschweren», so Dillier. «Ob Daune, ob Leder oder Pelz – es ist immer die Haut eines Tieres.» Sie trägt aktuell Mäntel aus wiederverarbeiteten Pelzen, die sie in Italien für rund 7000 Franken restaurieren und nähen liess.
«Schade und beschämend, dass heute noch Pelz getragen wird»
Eine vehemente Pelzgegnerin ist Kerstin Cook (27). Die Ex-Miss-Schweiz hat letztes Jahr bei der «Lieber nackt als im Pelz»-Kampagne des Tierschutzes mitgemacht. «Ich finde es sehr schade und beschämend, dass heute noch Pelz getragen wird», so Cook. «Ich bin mir sicher, dass die meisten ganz genau wissen, wie qualvoll die Tiere lebendig gehäutet werden.» Auch Kunstpelz ist für sie keine Alternative: «Am besten gar keinen Pelz – ob echt oder fake.»