Die Reaktionen auf #allesdichtmachen fallen bei Schweizer Schauspielern, die auch in Deutschland tätig sind, gemischt aus: «Ich finde die Aktion totalen Mumpitz, da sie die Nation noch mehr spaltet», sagt der frühere «Tatort»-Kommissar Stefan Gubser (63). «Die satirische Aktion ist nach hinten losgegangen», meint «Ein Fall für zwei»-Star Antoine Monot Jr. (45).
Der in Berlin wohnhafte Zürcher Pasquale Aleardi (49) ist einer von über 50 TV- und Kino-Stars, die bei #allesdichtmachen mitgemacht hat. In seinem Clip sagt er, dass nicht nur das Gesundheitswesen überlastet sei, sondern auch die Polizei, schliesslich müsse sie nun «Jugendliche im Park jagen» und «Passanten ohne Maske drangsalieren». Das Video sei Satire, die Verhältnismässigkeit der Corona-Massnahmen infrage zu stellen, erklärt er.
«Schwierig zu erkennen, was man wann noch darf»
«Ich stehe hinter der Aktion meiner Kolleginnen und Kollegen», sagt die Zürcher Schauspielerin Isabella Schmid (50). «Ich arbeite viel in Deutschland und erlebe, wie sich die Corona-Bestimmungen dort fast täglich ändern. Es ist wirklich schwierig zu erkennen, was man wann noch darf und was plötzlich wieder verboten ist.» Sie finde es traurig, dass man keine Kritik mehr anbringen und keine Massnahmen hinterfragen dürfe, «ohne gleich als Querdenker abgestempelt zu werden».
«Im Krieg gelten andere Gesetze»
Christian Kohlund (70), der mit seinem «Zürich-Krimi» bei der ARD einen Quoten-Hit gelandet hat, widerspricht: «Mir ist Corona ein viel zu ernsthaftes Problem, als dass ich mich auf teilweise derart ironische und zynische Art darüber äussern würde.» Die Aktion sei einfach nur «bireweich», so Kohlund. Corona sei lebensbedrohlich und verbreite sich weiterhin. «Wir befinden uns noch immer im Krieg gegen Corona. Und im Krieg gelten halt andere Regeln und Gesetze, als wenn Frieden herrscht», so der Charakterdarsteller.