Bruno Ganz ist gestern Nacht im Alter von 77 Jahren verstorben. Wie die «Frankfurter Allgemeine» schreibt, starb der Schweizer Schauspieler in seinem Wohnhaus in Zürich. Ganz erlag seinem Krebsleiden.
Im vergangenen August wurde bekannt, dass Bruno Ganz an Darmkrebs erkrankt ist. Der Film-Star musste deshalb kurzfristig seine Rolle des Sprechers in einer Aufführung der «Zauberflöte» bei den Salzburger Festspielen abgeben. Ganz begann nach der Schock-Diagnose umgehend eine Chemotherapie.
Der Schauspieler ist in den letzten Jahren schon öfter für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden, so etwa 2016 im Rahmen des Bayrischen Filmpreises und des SwissAwards, 2014 mit der Goldenen Kamera und 2010 erhielt er den Europäischen Filmpreis für sein Lebenswerk. Bruno Ganz, der im Zürcher Quartier Seebach als Sohn einer Italienerin und eines Schweizers aufwuchs, hinterlässt seine Partnerin, die Fotografin Ruth Walz (77), und einen Sohn. Die Mutter seines Sohnes, der im Alter von vier Jahren erblindete, war seine Ehefrau Sabine Ganz, von der er getrennt lebte. Der Schauspieler lebte auf der Halbinsel Au am linken Zürichseeufer und hatte eine Wohnung in Venedig (I).
Ganz liebte Romy Schneider
In den 70er-Jahren hatte der Filmstar eine Beziehung mit «Sissi»-Ikone Romy Schneider (†43). «Es muss Anfang der 70er Jahre gewesen sein: Romy war immer viel unterwegs, unsere Zeit spielte sich zwischen Hamburg, Berlin und Paris ab», erzählte Ganz vor vier Jahren «Bild am Sonntag». Zu jenem Zeitpunkt waren sowohl Schneider als auch Ganz verheiratet. Nach etwa einem Jahr beendete Schneider die Liebelei telefonisch: «Sie hat mich verlassen. Sie war der Star. Es war ein merkwürdiges Telefonat», sagte Ganz. Die Schauspielerin war «eine liebevolle, oft auch sehr fröhliche Person. Dann war es schön, mit ihr zusammen zu sein. Allerdings kippten diese Phasen leicht ins Gegenteil. Es wurde Melancholie daraus, und sie vergass ihren Selbstwert, verlor ihn oft sogar ganz.»
Er war trockener Alkoholiker
Romy Schneider starb 1982 unter ungeklärten Umständen. «Die Zeit davor war für sie nicht einfach. Ich erinnere mich gut an diese Sucht nach Euphorie, dass alles immer ganz toll sein sollte und herrlich. Und dass das natürlich nur mit viel Hilfe von Chemie, Alkohol oder so funktioniert hat. Das war schon ziemlich heftig», erzählte Ganz. Auch er kannte die Sucht, war ein trockener Alkoholiker. «Ich dachte, Alkohol ist beherrschbar. Aber dann trank ich schon zum Frühstück. Gott schickte mir ein Zeichen! Ich lief volltrunken gegen einen Laternenpfahl. Ich wäre fast verblutet», sagte Ganz in einem früheren Interview zu «Bild».
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