Das Ende einer Ikone: Jane Birkin ist heute im Alter von 76 Jahren gestorben. Wie die französische Zeitung «Le Parisien» berichtet, wurde die britisch-französische Sängerin und Schauspielerin am Sonntag leblos in ihrer Wohnung in Paris aufgefunden. Die Todesursache ist (Stand Sonntag) bisher noch nicht bekannt.
Birkin hatte in den vergangenen Jahren immer wieder gesundheitliche Probleme. In ihrer 2018 erschienenen Biografie schilderte sie ihren Kampf gegen die Leukämie. Ende 2021 musste sie wegen eines leichten Hirnschlags ihre Teilnahme am Filmfestival in Deauville (F) absagen.
Kult-Film und Skandal-Song
1946 in London geboren, verbrachte Jane Birkin ihr Leben mehrheitlich in Frankreich und nahm auch die französische Staatsbürgerschaft an. Ihren Durchbruch als Schauspielerin feierte sie 1967 mit dem Kult-Film «Blow Up», der in Cannes (F) mit einer Goldenen Palme ausgezeichnet wurde. Weltberühmt wurde die damals 23-Jährige zudem mit dem Lied «Je t'aime ... moi non plus», das sie 1969 mit ihrem damaligen Lebensgefährten Serge Gainsbourg (1928–1991) aufnahm. Der Song sorgte wegen seiner Stöhn-Passagen Ende der 1960er-Jahre für einen Skandal. Manche Radiosender, darunter auch die britische BBC, setzten ihn vorübergehend auf den Index.
Die grosse Leidenschaft Jane Birkins blieb neben der Musik die Schauspielerei. In rund 70 Filmen wirkte sie mit, darunter auch im 2017 für einen Oscar nominierten Kurzfilm «La femme et le TGV» des Schweizer Regisseurs Timo von Gunten (33). «Ich war sehr betroffen und überrascht, von Janes Tod zu hören», sagt von Gunten zu Blick. Andererseits habe die Schauspielerin auch nie einen Hehl aus ihren gesundheitlichen Problemen gemacht.
«Sie war mit allen auf Augenhöhe»
An die Dreharbeiten mit Jane Birkin in Frankreich und in Zürich erinnert sich von Gunten sehr gerne. «Mit Jane zu arbeiten, war wunderbar. Entgegen manch anderem Star, hatte sie absolut keine Allüren – im Gegenteil: Sie hatte eine unglaubliche Strahlkraft und war mit allen auf Augenhöhe», so von Gunten. Der Filmstar habe vom Regieassistenten wissen wollen, woher dieser seine Baggy-Pants hat und habe es genossen, mit so vielen jungen Menschen zu arbeiten. «Während der Dreharbeiten litt sie bereits unter ihrer Leukämie. Doch egal, wie müde sie war, kaum war die Kamera an und auf sie gerichtet, leuchteten ihre Augen und sie spielte voller Elan. Das hat mich schwer beeindruckt.»
Der Schweizer Regisseur und der britisch-französische Weltstar blieben über die Jahre in Kontakt. «Wir schrieben uns regelmässig eine SMS und wenn ich in Paris war, traf ich sie auf einen Kaffee», sagt von Gunten. Vergangenen Januar habe er sie kurz vor der Abreise an ein Konzert in der französischen Hauptstadt getroffen. «Da habe ich schon gemerkt, dass die Krankheit an ihr nagt. Aber trotzdem hatte sie noch so viele Pläne und noch so viel vor im Leben.» Dass sie trotz Krankheit sehr aktiv war, habe er an ihr bewundert. «Für mich war klar, dass Jane Birkin bis zum Schluss Mitten im Leben sein wollte und das machen wollte, was sie am meisten liebt: Musik und Film.»
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