Er ist einer der erfolgreichsten Schweizer Musik-Exporte: der St. Galler Rapper Monet192 (25). Auf der Bühne spricht er ein lupenreines Hochdeutsch. Aus gutem Grund: Auch in unserem Nachbarland gehört er zu den ganz grossen der Szene. Prolliges Verhalten oder Starallüren, wie man sie von vielen seiner Branchenkollegen kennt, sucht man bei ihm vergebens. Selbst das Essen will er sich beim Interview-Termin mit Blick nicht von seiner Label-Verantwortlichen bringen lassen. «Das chani doch nochho selbo holä», sagt er im breiten Ostschweizer Dialekt.
Ihre Songs werden millionenfach gestreamt. Doch werden Sie im realen Leben auf der Strasse erkannt?
Monet 192: Ja, sehr oft sogar. Wenn ich am Mittag in der Innenstadt bin, werde ich schon viel nach Fotos gefragt. Wenn ich im Stress bin, muss ich mir stets genau überlegen, wo ich durchlaufe, um nicht erkannt zu werden.
In Deutschland füllen Sie regelmässig Hallen. Was bedeutet es Ihnen, diesen Sommer auch auf Schweizer Festivalbühnen stehen zu dürfen?
Es gibt nichts Besseres, als vor dem Schweizer Publikum zu stehen. Ich bin hier aufgewachsen und habe hier meine ersten Erfahrungen als Musiker gemacht. Ich bin in der Schweiz an meine ersten Konzerte gegangen und habe immer davon geträumt, irgendwann beim Openair Frauenfeld auf der Bühne zu stehen. Manchmal fällt es mir schwer, das alles zu realisieren.
Sie sind 25 Jahre alt und standen schon mehrfach auf der Openair-Frauenfeld-Bühne. Haben Sie überhaupt noch Träume?
Irgendwann will ich der Headliner sein. Ich will am Openair Frauenfeld dann nicht mehr um 17 Uhr spielen, sondern als Hauptact um 1 Uhr morgens. Schritt für Schritt taste ich mich da heran.
In Deutschland sind Sie noch erfolgreicher als in der Schweiz. Wie unterscheidet sich das Publikum in diesen beiden Ländern?
Die Schweizer können mehr jubeln. Deutsche sind skeptischer – aber natürlich auch coole Leute, die sich mit der Zeit auflockern.
Sie sprechen auch in der Schweiz Hochdeutsch auf der Bühne. Was sind die Gründe dafür?
Ich mache es nicht, weil ich mich so cooler finde, sondern um auf jeden Acht zu geben. Auch wenn es nur jemand ist, der aus Deutschland angereist ist, findet der es vielleicht blöd, nicht zu verstehen, was ich auf der Bühne sage.
Sie scheuen nicht davor zurück, auch über intime Themen zu sprechen. Auch um ihre Depressionen machen Sie kein Geheimnis. Warum machen Sie das?
Ich habe schon lange damit zu kämpfen. Ich weiss, wie es ist depressiv zu sein, aber ich weiss auch, wie es ist, den Weg da wieder rauszufinden. Als ich früher in einer psychiatrischen Klinik gearbeitet habe, habe ich so viele junge Kinder erlebt, die depressiv waren. Ich spreche genau solche Leute an, und zeige ihnen, dass es nicht schlimm ist, so zu fühlen. Aber man muss etwas dagegen machen: Sich Hilfe suchen und mit Leuten darüber sprechen. Einfach nur das Problem zu ignorieren, wird einem nicht helfen.
Was hilft Ihnen?
Mir hilft Sport – und enorm auch, einfach das Handy wegzulegen. Mit dem Mami und der Schwester am Tisch zu hocken und Uno zu spielen oder mit dem Velo dem See entlangzufahren ist für mich Seelenfutter.
Mit 25 Jahren gehört Monet192 bereits zu den Grossen im Musikbusiness. Sein Song «Papi» wurde alleine auf Spotify mehr als 45 Millionen Mal gestreamt. Zum Vergleich: Bei Lo & Leducs Hit «079» sind es bisher «nur» 30 Millionen Abrufe. Die hohen Zahlen sind vor allem auf seine Beliebtheit in Deutschland zurückzuführen, wo Karim Russo, wie er mit bürgerlichem Namen heisst, einen enormen Höhenflug erlebt. Trotz des Erfolgs bleibt der 25-Jährige auf dem Boden und wohnt noch immer in seiner Heimat St. Gallen. Der gelernte Pflegefachmann wurde 2020 mit einem Swiss Music Award als Best Talent ausgezeichnet.
Mit 25 Jahren gehört Monet192 bereits zu den Grossen im Musikbusiness. Sein Song «Papi» wurde alleine auf Spotify mehr als 45 Millionen Mal gestreamt. Zum Vergleich: Bei Lo & Leducs Hit «079» sind es bisher «nur» 30 Millionen Abrufe. Die hohen Zahlen sind vor allem auf seine Beliebtheit in Deutschland zurückzuführen, wo Karim Russo, wie er mit bürgerlichem Namen heisst, einen enormen Höhenflug erlebt. Trotz des Erfolgs bleibt der 25-Jährige auf dem Boden und wohnt noch immer in seiner Heimat St. Gallen. Der gelernte Pflegefachmann wurde 2020 mit einem Swiss Music Award als Best Talent ausgezeichnet.
Sie haben es erwähnt. Sie haben eine Ausbildung in der Psychiatrie gemacht. Wie sehr hat diese Ausbildung zu Ihrem eigenen Wohl beigetragen?
Ich wusste, wie Psychologen mit ihren Patienten umgehen und konnte das auch bei mir anwenden. Das Erste, was ich gehört habe in der Psychiatrie: Wenn jemand Depressionen hat, muss man ihn aktivieren. Man muss sich bewegen, Sport machen, sich gesund ernähren, am Tag teilnehmen, früh aufstehen und nicht zu spät einschlafen. Bereits kleine Schalter umzukippen kann helfen, Kraft zu finden, um gegen die Depression anzukämpfen.
Wie geht es Ihnen denn momentan?
Im Moment geht es mir gut, weil ich Sport mache, ich schaue, dass ich nicht zu spät ins Bett gehe und ich habe Leute um mich, die es gut mit mir meinen.
Zu wem schauen Sie hoch?
Zu meiner Mutter! Ich weiss, das tönt jetzt blöd, aber sie ist für mich wie ein geistlicher Führer. Wenn ich nicht weiter weiss, gehe ich zu ihr – und ich habe das Gefühl, es gab noch nie eine Frage, die sie nicht beantworten konnte. Die Frau hat einen siebten Sinn für sowas. (lacht)
Wie häufig sehen Sie sich?
Sehr oft – jede Woche sicher vier, fünfmal. Ich wohne noch teilweise daheim. Ich habe eine eigene Wohnung, aber bin auch noch viel zu Hause, weil mir der Kontakt zu meiner Mutter so wichtig ist. Sie gibt mir so viel Kraft, damit ich das alles durchhalte.
Sie wohnen noch immer in St. Gallen, obwohl Sie auch in Deutschland zu den Rap-Aushängeschilder gehören. Was hält Sie hier?
Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Ich fühle mich hier daheim. Die Schweiz ist so ein schönes Land und wir können uns alle glücklich schätzen, dass wir hier unsere Zeit verbringen dürfen. Ich werde nie hier wegziehen. Da müsste schon ein Wunder passieren.
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