Schweizer Prominente rechnen mit ihren Stalkern ab
Wir wehren uns!

Stéphanie Bergers Stalker ist gestern vom Zürcher Obergericht verurteilt worden. Doch die Ex-Miss-Schweiz ist nicht das einzige prominente Stalking-Opfer. BLICK berichtet, wie die Stars sich wehren.
Publiziert: 23.03.2017 um 23:48 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 00:55 Uhr
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Christa Rigozzi: 2008 wurde Ex-Miss-Schweiz Christa Rigozzi (33) von einer irren Stalkerin terrorisiert. Diese rief die Tessinerin ständig an und schrie ins Telefon. Rigozzi fackelte nicht lange, schaltete die Behörden ein und liess ihren Anschluss überwachen.
Foto: DUKAS
Patricia Broder

Es ist der Albtraum jedes Prominenten: von einem irren Fan belästigt zu werden. Der Stalker von Stéphanie Berger (39) wurde gestern vom Zürcher Obergericht verurteilt und in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Fitnesstrainer V. P.* rief vor zwei Jahren im Internet dazu auf, die Miss Schweiz von 1995 umzubringen. Er war schon vorher wegen Gewaltdelikten und Drohungen auffällig. So bewarf er beispielsweise ein Auto mit Steinen, und die Polizei fand in seiner Wohnung Gehhilfen, an denen er mit Klebebändern Messer befestigt hatte. Stéphanie Berger ist über das Urteil erleichtert, will sich aber aus juristischen Gründen nicht zum Fall äussern.

«Toll, dass sie sich gewehrt hat»

«Ich finde es toll, hat sie sich gerichtlich gewehrt», sagt Dominique Rinderknecht (27). Sie, die Miss Schweiz von 2013, weiss selber, wie es sich anfühlt, wenn eine Fan-Liebe viel zu weit geht. «Vor zwei Jahren wurde ich ebenfalls von einem Stalker belästigt», sagt sie. «Er war überzeugt davon, dass wir zusammengehören, und schrieb mir sogar einen aggressiven Liebessong.»

Wüste Drohungen – in Liedform

In diesem Lied richtete sich der Stalker auch an ihren damaligen Freund Goek Gürsoy (36) und bedrohte ihn mit dem Tod. Zudem hatte der aufdringliche Fan Rinderknechts Facebook-Seite mit Dutzenden anstössigen Kommentaren überschwemmt: «Am Valentinstag rief er Leute dazu auf, meine Seite zu spamen, es war übel.» Irgendwann hörte der Psychoterror glücklicherweise von selbst auf, erinnert sich Rinderknecht. «Ich war extrem erleichtert.»

Social Media sind ein Tummelfeld für Belästiger

Dass ein Stalker sich plötzlich von selbst zurückzieht, sei aber eher die Ausnahme, weiss Guido Ginella, (57), stellvertretender Leiter der Opferberatung Zürich: «Ein Stalker will von seinem Opfer beachtet werden. Er kann Grenzen nicht akzeptieren.» Sein Trieb würde von Social-Media-Kanälen wie Snapchat oder Instagram geradezu gefördert. «Man erfährt heute viel einfacher als früher, was eine prominente Person im Privatleben macht», so Ginella.

Für das Opfer sei der ständige Terror überaus belastend. «Oft ist auch das Umfeld betroffen», sagt Ginella. «Der Täter versucht über Freunde und Familie an die Person ranzukommen.» Darum sei es umso wichtiger, Stalker sofort bei der Polizei zu melden. Neben Rinderknecht und Berger gibt es zahlreiche andere Prominente, die in den letzten Jahren mit besessenen Anhängern zu tun hatten. Doch sie alle konnten sich wehren!

*Name der Redaktion bekannt

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Was tun bei Stalking?

Was tun, wenn man plötzlich Opfer eines Stalkers wird? Die Polizei rät der betroffenen Person, dem Eindringling in die Privatsphäre unmissverständlich klarzumachen, dass man in Ruhe gelassen werden möchte – und mit einer Anzeige zu drohen. Hören die Belästigungen nicht auf, solle man sich auf keinen Fall mehr auf die Person einlassen, sie stattdessen der Polizei melden. Dokumentieren Sie konsequent die Taten des Stalkers. Sammeln Sie alle E-Mails, SMS und Nachrichten auf Ihrem Telefon. Alle schriftlichen Beweise unbedingt aufbewahren! Kennt der Stalker Ihre Handynummer, so sollten Sie diese Nummer behalten und sich ein zweites Handy mit einer anderen Nummer anschaffen. Auf diese Art können Sie sich von den Anrufen des Stalkers abschirmen, gleichzeitig aber seine Kontaktversuche dokumentieren.

Was tun, wenn man plötzlich Opfer eines Stalkers wird? Die Polizei rät der betroffenen Person, dem Eindringling in die Privatsphäre unmissverständlich klarzumachen, dass man in Ruhe gelassen werden möchte – und mit einer Anzeige zu drohen. Hören die Belästigungen nicht auf, solle man sich auf keinen Fall mehr auf die Person einlassen, sie stattdessen der Polizei melden. Dokumentieren Sie konsequent die Taten des Stalkers. Sammeln Sie alle E-Mails, SMS und Nachrichten auf Ihrem Telefon. Alle schriftlichen Beweise unbedingt aufbewahren! Kennt der Stalker Ihre Handynummer, so sollten Sie diese Nummer behalten und sich ein zweites Handy mit einer anderen Nummer anschaffen. Auf diese Art können Sie sich von den Anrufen des Stalkers abschirmen, gleichzeitig aber seine Kontaktversuche dokumentieren.

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