Schweizer Moderatorin Sandra Studer
Engagement aus Überzeugung

Als vierfache Mutter kann die Moderatorin nicht wegschauen, wenn es um kranke und beeinträchtigte Kinder geht. Deshalb setzt sich die Sängerin abseits ihres Bühnenlebens seit Jahren als Botschafterin der Kispex ein.
Publiziert: 07.11.2023 um 14:17 Uhr
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Aktualisiert: 15.01.2024 um 08:07 Uhr
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Moderatorin Sandra Studer hält Fin Grossenbacher in den Armen. Der Achtjährige hat eine seltene Form von Epilepsie.
Foto: Ursula Meisser
Aurelia Robles
Glückspost

Es ist ein Thema, das Sandra Studer (54) «immer berühren wird»: kranke und beeinträchtigte Kinder. Seit über 15 Jahren ist die Moderatorin Botschafterin der Kinder-Spitex Kanton Zürich sowie von dessen Gönnerverein. «Ab dem ersten Moment, in dem ich mit dieser Arbeit in Berührung kam, konnte ich nicht mehr wegschauen», sagt die vierfache Mutter. «Ich sah von Nahem, was es bedeutet, ein krankes oder sterbendes Kind zu haben, erlebte Eltern am Rande ihrer Kräfte.» Als Mutter habe sie auch öfter strenge Zeiten gehabt, sei an ihre Grenzen gekommen, gesteht die Sängerin. «Aber dann begegne ich all diesen Eltern, sehe, was sie leisten, und denke nur: Wow!»
Dass es nicht selbstverständlich ist, ein gesundes Kind zu haben, weiss Sandra Studer. Ihr drittes Kind Nina (heute 17) kam drei Monate zu früh zur Welt, wog nur 870 Gramm.

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Zweimal täglich ging Sandra Studer während Wochen ins Kinderspital zu ihrem Neugeborenen, dazwischen nach Hause zu ihren damals sechs- und achtjährigen Kindern Lili und Gian. «Meine Welt kam zum Erliegen. TV-Shows, Auftritte – alles war unwichtig», sagt sie. Noch heute komme diese Erfahrung bei ihrem Mann Luka Müller (59) und ihr immer wieder hoch, auch bei den zwei ältesten Kindern. «Das wird nie verfliegen. Es war ein Urerlebnis, das gezeigt hat, was wirklich wichtig ist.»

Als Mutter von vier gesunden Kindern fühle sie sich auch ganz einfach verpflichtet, sich zu engagieren. Als Kispex-Botschafterin besucht Sandra Studer den achtjährigen Fin Grossenbacher und seine Eltern seit Jahren. Bei der Geburt galt dieser als gesund, aber nach wenigen Monaten machte sich bemerkbar, dass er sich nicht normal entwickelt. Eine seltene Epilepsie-Art wird diagnostiziert. Fin kann nicht selber essen, gehen oder sprechen und braucht rundum Betreuung. «Seine Kommunikation ist quasi lautlos», sagt Studer. Als sie ihn hält, kuschelt Fin sich an sie, seine Art, Gefühle auszudrücken. «Ich bin immer beeindruckt von der vielen Liebe und Menschlichkeit», sagt sie. «Eltern wie diejenigen von Fin rennen nicht unnötigen Dingen hinterher. Bei ihnen geht es jeden Tag ums Wesentliche.» Das medizinisch ausgebildete Fachpersonal der Kispex pflegt und betreut kranke, beeinträchtige oder sterbende Kinder, entlastet die Angehörigen für ein paar Stunden oder übernimmt auch mal eine Nachtschicht. 2022 waren es 47 623 Einsatzstunden, gut ein Drittel davon nachts. «In unserer vermeintlich reichen Schweiz wird dieser Dienst nicht vollumfänglich durch die Versicherer und die öffentliche Hand abgedeckt, weshalb jährlich 1,2 Millionen Spenden nötig sind», sagt Sandra Studer.

Künstler für Kinder

Am 21. November moderiert sie deshalb anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Gönnervereins den Benefizabend «Künstler für Kinder» im Zürcher Bernhard Theater, der vollumfänglich zugunsten der Kispex Kanton Zürich geht. Musiker Seven (45), Komiker Stefan Büsser (38) und Schauspieler Stefan Gubser (66) sind unentgeltlich mit dabei. «Die Spendensammlung für kranke oder beeinträchtigte Kinder ist schwierig, aber so wichtig», sagt Sandra Studer.

Tickets: bernhard-theater.ch

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