Vor drei Jahren las Timo von Gunten (27) im Blick am Abend die Geschichte der Bernerin, die von ihrem Häuschen am Bahngleis 16 Jahre lang dem vorbeifahrenden TGV-Lokführer zuwinkte. Die Geschichte rührte ihn so sehr, dass er beschloss, einen Film darüber zu drehen. Jetzt ist er mit seinem Werk für einen Oscar nominiert: «La femme et le TGV» mit Schauspiel-Ikone Jane Birkin (70) kämpft in der Kategorie des besten Kurzfilms um ein Goldmännchen.
«Die vielen Reaktionen waren überwältigend»
«Meine Freude ist grenzenlos!», sagt von Gunten zu BLICK. «Am liebsten würde ich im Moment tanzen, singen und laut schreien und jeden Einzelnen umarmen! Ich fühle mich extrem dankbar, dass ich das machen kann, was ich liebe, mit den Menschen, die ich liebe. Ich bin unendlich froh, dass unsere Leidenschaft, die wir in ‹La femme et le TGV› gesteckt haben, nun anerkannt worden ist.»
Von der Nominierung erfuhr der Filmemacher umgehend – denn seit der Bekanntgabe klingelt sein Handy ununterbrochen: «Ich habe es niemandem gesagt, alle meine Freunde haben es mir gesagt. Ich habe wirklich sehr viele Anrufe und SMS erhalten. Die vielen Reaktionen waren überwältigend.»
«Ich werde glücklich bis ans Lebensende leben»
Den Film mit Jane Birkin zu realisieren, «die eine aussergewöhnliche Performance» geboten habe, sei bereits die Erfüllung eines Traums gewesen. «Und jetzt die Oscar-Nominierung. Ich fühle mich von Neuem in ein Märchen versetzt. Und es ist eigentlich egal, wie es weitergeht. Ich werde glücklich bis ans Lebensende leben», sagt Timo von Gunten. Ob der Filmemacher den Oscar tatsächlich nach Hause holt, zeigt sich am 26. Februar: Dann wird der begehrteste Filmpreis zum 89. Mal im Dolby Theatre in Los Angeles verliehen.
«Werde Jane Birkin zur Oscar-Verleihung mitnehmen»
Timo von Gunten weiss auch schon, wer ihn zum Mega-Event begleiten soll. «Ich werde Jane Birkin zur Oscar-Verleihung mitnehmen», sagt er glücklich. «Sie hat so viel dazu beigetragen, dass der Film so wunderbar geworden ist und dass der Film auch so viel Beachtung findet. Jane ist so ein liebenswürdiger Mensch, und deshalb ist es mir eine grosse Freude, mit ihr nach Los Angeles zu gehen.»