«Ich musste einen Exorzismus mitmachen»
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Homosexueller «DSDS»-Kandidat:«Ich musste einen Exorzismus mitmachen»

Schweizer «DSDS»-Kandidat erfährt Exorzismus
Seine Mutter wollte ihm die Homosexualität austreiben

Der Schweizer Marcio Pereira Conrado erreicht bei «DSDS» den Recall. Eine bewegende Geschichte stellt seine Performance in den Schatten. Er sollte vom Schwulsein geheilt werden.
Publiziert: 02.02.2020 um 08:26 Uhr
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Aktualisiert: 02.02.2020 um 09:40 Uhr
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Marcio Pereira Conrado ist 25, ein Erfolg bei «DSDS» - und schwul.
Foto: TVNOW / Stefan Gregorowius

«DSDS»-Kandidat Marcio Pereira Conrado (25) trat mit einer dunklen Geschichte vor die Jury. Der Schweizer schminkt sich in seiner Freizeit gerne als Drag Queen. Schon im zarten Alter von elf Jahren hatte er sich als schwul geoutet.

Als Kind habe er mit Autos und auch Barbies gespielt. Er schminkte sich, spielte aber auch Fussball. «Drag zeigt mir, dass ich beides sein kann», erzählte Conrado der «Bild». Doch die konservative und streng religiöse Mutter des gebürtigen Brasilianers machte sich Sorgen. Schwule in Brasilien, so Conrado, wurden damals verprügelt und verfolgt.

Mit 15 steckte ihn seine Mutter in eine Kirchengemeinde. «Es war ein bisschen so wie eine Sekte», erinnert sich der Schweizer. Er sei «Gehirnwäsche» unterzogen worden. Sie sagten ihm, dass sie «sein Schwulsein umpolen und heilen könnten. Ich müsste mit dieser Bürde nicht leben. Sie haben dafür sehr viel mit mir in vielen Sitzungen gebetet und mir die Hände aufgelegt, um mir die Homosexualität damit auszutreiben. Die haben das nicht so genannt, aber das fühlte sich wie ein Exorzismus an.»

Weder Mann noch Frau, sondern Mensch

Böse ist er seiner Mutter nicht. Sie sei heute seine beste Freundin. «Sie wollte mich eigentlich nur schützen und das schätze ich sehr», erzählt er der «DSDS»-Jury. Doch erst mit 20 konnte er sich von der Glaubensgemeinschaft losreissen - und wurde depressiv. Schliesslich halfen ihm sein eigener Glaube, doch wichtiger noch Musik und das «Dragsein»: Die hätten ihn «da rausgeholt» und er bekam «neues Selbstbewusstsein».

Er wolle weder Frau noch Mann sein, so Conrado: «Ich bin ein Mensch.» Alle sollen gerne Make-up tragen und Fussball spielen dürfen: «Das Konzept Geschlecht ist für mich falsch. Ich will anderen Menschen, die so sind wie ich, Hoffnung schenken und zeigen, dass es möglich ist, sich selber zu sein.»

Schweizer schafft es in den Recall

Seine strenggläubige Mutter akzeptiert ihren Sohn heute so, wie er ist, und er hat seinen Rettungsanker Musik. Mit seiner Cover-Version zu Cardi B's Song «Be Careful» überzeugte Conrado die Jury von Dieter Bohlen (65), Xavier Naidoo (48) und Co.

«Du hast Gefühl in der Stimme», so das Lob vom Pop-Titan. Am Ende gabs vier «Ja»-Stimmen und den gelben Zettel, der den Schweizer in den Recall von «DSDS» befördert. (kes)

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