Schock für alle Schweizer Feinschmecker! Daniel Bumann (57) muss seinen 18-Gault-Millau-Tempel Bumanns Chesa Pirani in La Punt GR verlassen. «Die Besitzer der Liegenschaft wollen das Haus verkaufen, der Pachtvertrag wurde gekündigt», sagt Wirtin Ingrid Bumann (52). Nachdenklich ergänzt sie: «Unsere Zukunft ist komplett ungewiss.»
22 Jahre lang haben Bumanns ihr Chesa Pirani mit «viel Liebe, Fleiss und Herzblut» geführt, wie beide betonen. Heute gehört das Lokal zu den zehn besten Restaurants des Landes. Die Chesa Pirani ist mit zwei Sternen im Guide Michelin aufgeführt und hat zahlreiche Auszeichnungen wie «Restaurant des Jahres» und «Milestone, Excellence in Tourism» erhalten. Bekanntheit erlangte der Spitzenkoch ausserdem mit der TV-Show «Bumann der Restauranttester». Nun scheint die ganze Arbeit vergeblich gewesen zu sein.
«Wir prüfen jetzt jede Option»
«Der starke Franken und der Tourismusrückgang haben auch wir im Oberengadin immer mehr zu spüren bekommen», erklärt Ingrid Bumann. «Wir konnten unseren Betrieb trotzdem jederzeit wirtschaftlich und kostendeckend führen, ohne fremde Unterstützung.» Doch das reicht den Liegenschafts-Eigentümern inzwischen offenbar nicht mehr, um den Aufwand für das Haus zu decken.
Spätestens Ende April werden die Bumanns ihre Chesa Pirani wohl verlassen müssen. Ob sich das Wirtepaar von der Gastronomie gleich ganz verabschiedet oder an einer neuen Stätte – vielleicht sogar in einem anderen Kanton – nochmals von vorne beginnt, weiss es nicht. «Wir sind sehr traurig über die Situation», sagen beide. «Wir prüfen jetzt jede Option.»