Sie sitzt im Gras, wirkt auf dem Ferienbild in Australien nachdenklich. Sonst kennen wir Beatrice Egli (30) fröhlich und lachend, doch das Ende des letzten Jahres war für sie wenig erfreulich: Sie fühlte sich ausgelaugt und wusste zeitweise nicht mehr, wie sie ihre Konzerte meistern sollte. Zweieinhalb Monate zog sie sich nach Down Under zurück, um Kraft zu tanken und ihr Leben neu zu ordnen. Doch da war noch etwas, was die sonst so fröhliche Sängerin belastete: der Herzschmerz. Sie gesteht: «Klar habe ich Männer kennengelernt. Doch mein Herz war für intensivere Kontakte noch nicht bereit.»
BLICK: Was stand im Weg?
Beatrice Egli: In den Ferien plagte mich der Liebeskummer. Im letzten Jahr hatte ich eine Beziehung, die schön, aber auch intensiv war. Trotzdem waren wir nicht am selben Punkt im Leben. Hätten wir uns früher oder später getroffen, hätte es vielleicht gepasst.
Vor Ihrer Abreise nach Australien fühlten Sie sich ausgelaugt, standen sogar an mehreren Konzerten mit einer Grippe auf der Bühne. Wie gingen Sie damit um?
Die Tour war rückblickend gesehen wie ein Marathon. Als ich nach Australien flog, war ich total am Ende. Ich habe vom Flug überhaupt nichts gemerkt, die Flugbegleiterin musste mich am Ziel sogar wecken - nicht einmal die Landung habe ich mitgekriegt. Einen Marathon läuft man und merkt erst später, wie anstrengend und hart er eigentlich war. So war es auch mit der Tournee. Lustigerweise war beim Rückflug dieselbe Stewardess wieder an Bord. Sie meinte nur: «So sehen sie also erholt aus, richtig gut!» Die Reise gab mir enorm Kraft.
Was haben Sie in Down Under für sich gelernt?
Es war eine intensive Reise. Nach meiner Ankunft war es schön, Weihnachten mit meinen Freunden zu feiern. Danach war es hart: Ich war auf mich allein gestellt und fing an, mich und was ich mache grundlegend zu hinterfragen. Der schönste Moment meiner Reise war dann, als ich feststellte, dass ich zurück zur Musik will und wieder genug Kraft getankt habe, um Gas zu geben.
Sie haben bestimmt auch Surfer kennengelernt.
Ja, wenn man dort reist, ist es fast unmöglich, keine Surfer kennenzulernen. Obwohl man in der Presse bereits lesen konnte, dass ich einen Surfer geheiratet hätte (lacht). Das stimmt natürlich nicht, ich habe weder einen geheiratet noch wurde ich mit einem intim.
Dabei sind Surfer ja meist bildhübsche Typen.
Zweifelsfrei! Meist sind mir aber durchtrainierte Typen zu glatt. Ihr Fokus im Leben liegt auf anderem als bei mir. Ich mag lieber bodenständigere Männer ohne Waschbrettbauch, dafür mit mehr Zeit, die sie anstatt im Fitnesscenter mit mir verbringen können.
Ihr neues Lied «In meinem Traum» dreht sich um Ihre grosse Hochzeit. Denken Sie noch an die grosse Heirat?
Ich will diese Feier um das Jawort für immer schon einmal erleben. Trotzdem gibt es - genau wie beim Kinderwunsch - auch immer wieder Zweifel, ob ich das wirklich brauche. Klar träume ich von einer Familie. Aber da ich keinen Partner habe, ist das für mich momentan auch kein grosses Thema.
Beatrice Egli wurde am 21. Juni 1988 in Lachen SZ geboren. Schon im Alter von 14 Jahren begann sie Gesangsunterricht zu nehmen. 2007 nahm die gelernte Coiffeuse gemeinsam mit ESC-Legende Lys Assia (1924-2018) für die Schweiz beim Grand Prix der Volksmusik in Wien teil, später absolvierte sie eine Schauspielausbildung in Hamburg (D). Ihren Durchbruch hatte Egli 2013 mit dem Sieg in der RTL-Castingshow «Deutschland sucht den Superstar». Heute zählt sie zu den grössten Schlagerstars des deutschsprachigen Raums.
Beatrice Egli wurde am 21. Juni 1988 in Lachen SZ geboren. Schon im Alter von 14 Jahren begann sie Gesangsunterricht zu nehmen. 2007 nahm die gelernte Coiffeuse gemeinsam mit ESC-Legende Lys Assia (1924-2018) für die Schweiz beim Grand Prix der Volksmusik in Wien teil, später absolvierte sie eine Schauspielausbildung in Hamburg (D). Ihren Durchbruch hatte Egli 2013 mit dem Sieg in der RTL-Castingshow «Deutschland sucht den Superstar». Heute zählt sie zu den grössten Schlagerstars des deutschsprachigen Raums.
Sehen Sie keinen Widerspruch, wenn Sie ständig von der grossen Liebe singen, aber Ihr Privatleben bedeckt halten?
Ich habe kein Problem, mich öffentlich mit einem Partner zu zeigen. Leider bin ich in den letzten sechs Jahren noch nie an dem Punkt angelangt, an dem das Vertrauen nach dem Kennenlernen so stark geworden wäre, dass ich den Schritt in die Öffentlichkeit gewagt hätte.
Stört es Sie, dass Sie immer nach Ihrem Beziehungsstatus gefragt werden?
Nein, ich bin selber eine Person, die das immer als Erstes interessiert. Mit meinen besten Freundinnen ist das immer das Topthema, vor allem was mich angeht - alle anderen sind in festen Händen.
Am 21. Juni erscheint Ihr sechstes Album «Natürlich!» Fahren Sie jetzt im selben Eilzug-Tempo fort wie vor Ihrer Australien-Reise? Das brachte Sie ja fast zum Burn-out.
Nein, ich habe ich Konsequenzen aus der schweren Zeit gezogen. Ich arbeite nicht mehr sieben Tage in der Woche und habe mir den Montag als fixen, freien Tag ausgesucht. Das mag sich jetzt nicht nach viel anhören, aber es sind doch 52 mehr freie Tage für mich im Vergleich zu den Vorjahren.
Was machen Sie an Ihrem freien Tag?
Das ist unterschiedlich. Letzthin bin ich mit meinem Bruder Marcel auf den Mythen gewandert, und einmal bin ich für einen Tag nach Ascona ins Tessin gefahren. Aber es kann auch Tage geben, an denen ich gar nicht aus dem Haus gehe.
Wovon träumen Sie heute?
Von einer grossen Weltreise. Irgendwann will ich ein Jahr mit nur einem Rucksack um die Welt ziehen - auch wenn ich dann schon 40 oder 50 bin. Und natürlich vom Leben zu zweit. Das vermisse ich schon, dass ich meine Erlebnisse nicht mit einer besseren Hälfte teilen kann. Meine nächste Reise möchte ich zu zweit erleben.
Vom 5. bis 12. Oktober 2019 schippern Beatrice Egli, Maite Kelly, Kerstin Ott, Linda Fäh, DJ Ötzi, Francine Jordi, Florian Ast, Vincent Gross und viele mehr durchs östliche Mittelmeer. Mit dabei sind Special Rockstar Guest Krokus. Und für 7 Nächte ab 1490 Franken pro Person inkl. Vollpension ab/bis Venedig auch Sie. Buchung und Infos: starsaufsee.ch
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