Schauspieler Hardy Krüger jr. über seine Schicksalsschläge
«Ich bin oft hingefallen»

Er hat Schicksalsschläge hinter sich, jetzt präsentiert Hardy Krüger jr. sein erstes Buch: «Der leise Ruf der Schmetterlinge». Schmetterlinge hat der Schauspieler vor allem im Bauch – er ist eben von seiner Hochzeitsreise zurück.
Publiziert: 28.04.2018 um 20:44 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 19:35 Uhr
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Frisch aus den Flitterwochen: Hardy Krüger jr. und seine ehemalige PR-Managerin Alice haben kürzlich geheiratet.
Foto: Imago
Katja Richard

Er kommt frisch aus den Flitterwochen und präsentiert in Zürich sein erstes Buch. Der Schauspieler Hardy Krüger jr. (49) hat im Roman schwierige Stationen seines Lebens verarbeitet. Etwa den Verlust seines Sohnes, der mit acht Monaten am plötzlichen Kindstod gestorben ist. Heute blickt Hardy Krüger zuversichtlich in die Zukunft, an der Seite seiner neuen Frau Alice Rössler (40).

BLICK: Was haben Schmetterlinge mit Ihrem Buch zu tun? 
Hardy Krüger jr.: Es gibt eine Verbindung zu meinem verstorbenen Sohn Paul-Luca. Das Buch habe ich aber nicht geschrieben, um diesen Verlust zu verarbeiten, das floss mit hinein. Der Schmetterling steht für die Verwandlung. Ich möchte vermitteln, wie man das Fliegen wieder lernen kann. Ich bin oft hingefallen im Leben. Und ich musste entscheiden: Stehe ich auf und wie gehe ich weiter? 

Thema im Buch sind auch Probleme mit Alkohol ...
Ja, ich habe diesbezüglich eine sehr schwere Zeit durchgemacht, seit vier Jahren bin ich trocken. Damit möchte ich einfach warnen. Alkohol ist eine Gesellschaftsdroge, die sehr gefährlich ist, ein Tabuthema. Egal, wo man hinkommt, es wird zum Trinken animiert. Da braucht man sehr viel Kraft, um sich zu distanzieren. Heute bin ich ein ganz anderer Mensch, in mir ist viel mehr Klarheit. 

Sie werden demnächst 50. Haben Sie Vorsätze gefasst? 
Ich habe sicher schon einen guten Anfang gemacht mit meiner Heirat. Wenn man viel hinter sich hat, dann weiss man zumindest, was man nicht mehr will. Jeder ist selber verantwortlich für sein Glück, aber es ist schön, jemanden zu finden, der diesen Weg mit einem geht – das ist Alice. Wir lachen sehr viel miteinander, ich habe noch nie so viel mit jemandem gelacht. 

Für Sie ist es die dritte Ehe, für Ihre Frau bereits die vierte. Warum haben Sie nochmals geheiratet? 
Aus romantischen Gründen, weil wir uns lieben. Und es gibt auch gewisse Werte, die wir unseren Kindern vorleben möchten. Wir sind eine Patchworkfamilie mit sieben Kindern. Die haben begriffen, dass sich Eltern trennen können und sich trotzdem noch verstehen. Ich bin sehr dankbar, dass wir Ex-Partner haben, die das mitmachen. 

Heisst Werte nicht auch, dass man zusammenbleibt? 
Ich denke, das ist nicht lebbar – auch zugunsten der Kinder. Die haben ein sehr feines Sensorium und spüren, wenn Eltern unglücklich zusammen sind. Davon profitiert niemand, das kann Kinder sogar traumatisieren. Wir sind erwachsene Menschen, und jeder hat das Recht, glücklich zu sein. Es ist wichtig, etwas loslassen zu können, das gehört zur Eigenverantwortung. 

Sie pendeln derzeit zwischen Linz und Berlin, wo Ihre Frau lebt. Wäre die Schweiz eine Option für Sie? 
Man kehrt ja gerne dahin zurück, wo die Wurzeln sind. Ich bin in Lugano zur Welt gekommen, und meine Mutter Francesca lebt noch immer da. Allerdings ist das Leben in der Schweiz nicht ganz günstig, wenn man nicht auch da arbeitet. Aber wer weiss, ich bin ja erst 50, das hat also noch ein bisschen Zeit. 

Lesung von Hardy Krüger jr. aus seinem Buch «Der leise Ruf des Schmetterlings», heute, 16 Uhr, Orell Füssli Kramhof Zürich.

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