Sascha Ruefer über EM-Abschied von Freundin Eliane Müller
«Das war schon hart»

Er ist unsere Live-Stimme bei den Spielen der Fussball-Nati. Seine «Tooooooooor!»-Rufe sind legendär, seine verbalen Freudensprünge ansteckend. Die GlücksPost hat sich mit dem SRF-Kommentator über die Liebe zum Ball und über seine Liebsten unterhalten.
Publiziert: 29.06.2024 um 17:15 Uhr
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Aktualisiert: 01.07.2024 um 13:52 Uhr
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Ein Mann der lauten Töne: TV-Sport-Kommentator Sascha Ruefer.
Foto: SRF
Leo Lüthy, GlücksPost
Glückspost

Engagiert, emotional – «unser Mann aus Schenkon» LU macht seinem Ruf als unterhaltsamer Ruefer in der sonstigen TV-Kommentatoren-Wüste an dieser Fussball-EM wieder alle Ehre. Das mag und muss nicht allen passen. Allen voran dem Mitte-Parteipräsidenten Gerhard Pfister (61), welcher nach dem Spiel Schweiz gegen Ungarn öffentlich motzte: «Wollt ihr den nicht langsam auswechseln, oder ihm mindestens einen kompetenten Co-Kommentator zur Seite stellen, SRF? Seine Gebrüll-Performance motiviert zur Fahnenflucht zu ARD/ZDF oder ORF für den Rest des Turniers, wie seit Jahren.» Pfister musste nach seiner Ruefer-Schelte kleinlaut konstatieren: «Die Reaktionen sind mehrheitlich negativ gegen mich und positiv für Herrn Ruefer». Die Anzahl der Rückmeldungen aber überraschte selbst ihn. Ruefer (52) konterte filigran und konnte sich während des Schottland-Spiels eine Spitze gegen den Nationalrat aus dem Kanton Zug nicht verkneifen: «Wir sind mal wieder emotional unterwegs. Im Grossraum Zug möge man mir das verzeihen.» Gut gerufen, Ruefer!

GlücksPost: Die Fussball-EM geht in die heisse Endphase. Wie sieht ein Reporter-Tag von Ihnen in Deutschland aus?
Sascha Rufer: Er beginnt früh mit dem Lesen und Schauen der Berichterstattung vom letzten Spieltag. Danach stehen die Updates der Statistiken, die Vorbereitung auf die Livespiele und natürlich die Anreise zu den Spielen an. Wir sind jeweils schon drei bis vier Stunden vor Kickoff im Stadion. Und kurz nach dem Schlusspfiff geht's ins Hotel. Es ist täglich fast der gleiche Ablauf.

Sie sind lange von zu Hause weg. Wie haben Sie sich von Ihren Liebsten, Sohn Matti und Freundin Eliane Müller, verabschiedet?
Das war schon hart, aber Eliane kennt meinen Beruf und unterstützt mich zu 100 Prozent. Auch für Matti ist es nicht neu, dass ich ab und zu länger Weg bin. Mit ihm habe ich den Mittag verbracht, den Abend dann mit Eliane und einem Essen in der Aarauer Altstadt. Es galt ja, die nächsten Wochen zu organisieren. Eliane führt die «Weinerei» und kümmert sich auch um Matti.

Träumen Sie im Schlaf auch vom Fussball, oder gibt es Versprecher-Albträume, die Ihnen nachts den Schlaf rauben?
Ich kann relativ gut abschalten – ausser, wenn mir Fehler unterlaufen sind oder ich Dinge nicht erkannt habe. Das ärgert mich dann doch eine Zeit lang.

Welches ist Ihr allerwichtigstes Utensil, wenn Sie kommentieren?
Oh, mein Laptop. Da sind alle Daten drin, ohne die wird es schwierig. Früher hatten wir alles auf Listen und Zetteln, das wäre heute kaum mehr möglich, weil man immer à jour bleiben muss. Die neuen Medien haben zudem den Informations- und Wissenstand der Zuschauenden enorm gesteigert.

Haben Sie etwas wie einen Reporter-Talismann?
Ja, diverse sogar. Einen Stein, eine wunderbare Karte von Eliane und ein kleines Plüsch-Mammut. Matti hat das Gleiche. So fühlen wir uns verbunden.

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Schreiben Sie vor jedem Spiel ein kurzes Drehbuch?
Das Drehbuch schreibt das Spiel, mein Assistent Renato Schatz und ich erörtern aber im Vorfeld mögliche Themen und Geschichten, die das Spiel generieren könnte. Wir tun das, um auf Momente vorbereitet zu sein.

Welchen Kritikern würden Sie gerne mal die Rote Karte zeigen?
Oh, ich bin da gelassen unterwegs. Kritiker gibt es überall und in zunehmend hysterischen Zeiten wie diesen immer mehr. Kritik ist für mich eine Frage der Qualität und der Personen, die sie äussern. Was auf Social Media abgeht oder in Kommentarspalten steht, interessiert mich nicht. All den Trollen da hätte ich früher immer Rot gezeigt, heute interessieren sie mich schlicht nicht mehr. Wenn aber ein Reporterkollege oder ein Fussballer kritisch Feedback äussert, dann hör ich hin. Und bei Eliane auch.

Sascha Ruefer

Sascha Ruefer wollte einst Tierarzt werden. Doch es kam anders. Zum achten Geburtstag schenkte ihm sein Vater einen kleinen Transistorradio. Es war das Schlüsselerlebnis auf seinem Weg in die Medienwelt. «Wenn Beni Thurnheer Spiele kommentierte, war es, als würde ich auf dem Ball sitzen. Ich war plötzlich in einer andern Welt und die Faszination liess mich nicht mehr los. Sportreporter zu werden, war fortan mein Traum.» Aus dem Traum wurde Wirklichkeit. Aufgewachsen im Bieler Seeland besuchte Ruefer das Gymnasium in Biel BE. Mit 14 Jahren begann er als Nachwuchsreporter beim Bieler Lokalradio Canal 3. Kurz nach seinem 20. Geburtstag wagte er den Sprung zum Schweizer Radio DRS. 1997 nahm er an einem Casting teil und bekam eine Anstellung in der Sport-Abteilung von SRF. Ruefer hat einen 10-jährigen Sohn, Matti, und ist mit der Sängerin Eliane Müller (34) liiert.

Sascha Ruefer wollte einst Tierarzt werden. Doch es kam anders. Zum achten Geburtstag schenkte ihm sein Vater einen kleinen Transistorradio. Es war das Schlüsselerlebnis auf seinem Weg in die Medienwelt. «Wenn Beni Thurnheer Spiele kommentierte, war es, als würde ich auf dem Ball sitzen. Ich war plötzlich in einer andern Welt und die Faszination liess mich nicht mehr los. Sportreporter zu werden, war fortan mein Traum.» Aus dem Traum wurde Wirklichkeit. Aufgewachsen im Bieler Seeland besuchte Ruefer das Gymnasium in Biel BE. Mit 14 Jahren begann er als Nachwuchsreporter beim Bieler Lokalradio Canal 3. Kurz nach seinem 20. Geburtstag wagte er den Sprung zum Schweizer Radio DRS. 1997 nahm er an einem Casting teil und bekam eine Anstellung in der Sport-Abteilung von SRF. Ruefer hat einen 10-jährigen Sohn, Matti, und ist mit der Sängerin Eliane Müller (34) liiert.

Was ist im Leben wichtiger als Fussball?
Fussball ist die schönste Nebensache der Welt. Wirklich wichtig sind mir aber Gesundheit und die Zeit mit meinen Liebsten. Auf Fussball könnte ich, wenn's sein muss, verzichten. Auf Eliane und Matti nicht.

Hand aufs Herz: Sie wären eigentlich viel lieber ein Schlagerstar.
Hehehe, ich find Schlager noch immer was Tolles und singe ja auch, aber grad Schlagerstar? Nein, nein, ich überlasse das Singen denen, die es können.

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