Mit seiner Stimme im Ohr ist sie aufgewachsen. Und noch heute kann alt Bundesrätin Ruth Metzler (51) die legendären Nummern von Emil Steinberger (82) auswendig. «Als ich hörte, dass Emil auf die Bühne zurückkehrt, wollte ich unbedingt dabei sein!»
So mischte sich die Luzernerin am Dienstagabend im Kleintheater Fauteuil in Basel unter das Publikum. Sie und die rund 220 anwesenden Emil-Fans wurden nicht enttäuscht: Der Altmeister zeigte bis weit nach 23 Uhr eine Kultnummer nach der anderen. «Er ist alt und will halt einfach schaffen», nahm er sich selbst aufs Korn und sagte: «Von der AHV alleine lässt es sich ja nicht leben!»
Einträglich wird seine «Emil – No einisch!»-Tour auf jeden Fall. Bis Anfang 2017 hat Emil National bereits die meisten Säle, inklusive jene in Deutschland, restlos gefüllt.
«Emil ist einfach Kult. Ich weiss noch genau, wie ich und mein Bruder seine Witze nachgemacht haben», erinnert sich Ruth Metzler. Sie erkenne viel Schweizerisches am Emil-Humor, etwa in ihren Lieblingsnummern «Polizeiwachtmeister» und «Kinderwagen». «Emils Alltagsbeobachtungen treffen bis heute ins Schwarze.»
Neben den beliebtesten Nummern aus seinem riesigen Repertoire hat der Kabarettist in «Emil – No einisch!» auch Absurdes aus der Gegenwart umgesetzt. Da macht er sich mal über App-süchtige Ehemänner lustig («die jetzt auch mit ihrem Handy das Verfallsdatum der Muttermilch ermitteln»), lässt seinen Strassenputzer mit Laubbläser hantieren oder beobachtet einen Stammtisch, der «mal über kochende Landfrauen, Flüchtlinge oder dann den Wolf» poltert.
«Ich schaffe es fast nicht, eine Nummer wegzulassen», so Emil. «Alle kommen zu mir und sagen: ‹Gell Emil, den bringst du aber schon!›» Doch egal, was Emil spielt, für Fan Metzler ist klar: «Du kannst es noch immer, Emil!»