Heute ist ihr Tag: Mona Vetsch (42), Dauerquasslerin am Morgen auf SRF 3, hat heute Geburtstag. Und sie gibt nach 17 Jahren die Moderation der SRF-3-«Morgenshow» ab. 17 Jahre – in dieser Zeit hat sie ganz nebenbei auch noch eine Heirat bewerkstelligt und zwei Kinder auf die Welt gestellt. Und die Nation über 1500-mal aus dem Schlaf gequasselt. Das will gefeiert sein.
Dafür verwandelte Mona Vetsch die biedere Lounge im Radiostudio Zürich in ein Wohlfühl-Wohnzimmer mit WG-Groove – mit abgewetzten Sofas und Teppichen, alles Staubfänger. Und es kamen alle, um der kleinen Frau mit dem schnellen Mundwerk Adieu zu sagen.
Da war der Wahlthurgauer aus Zürich, ein Hörer aus Mona Vetschs Heimat, der seine Morgentasse mitbrachte, die so alt ist wie er selber. Es kam der Haussatiriker Peter Schneider, der seine «andere Presseschau» für einmal direkt aus Monas WG-Wohnzimmer sendete und der Jubilarin in Erinnerung rief, dass sie 1998 als 23-Jährige als Radiostimme entdeckt wurde, «für eine Arbeit, die sozusagen unter Ausschluss der Öffentlichkeit» stattfand.
Dompteurin dieser Radio-Manege
Sie trägt es mit Fassung: Während sie mit der linken Hand mit dem Fächer gegen die Hitze ankämpft, hält sie mit der rechten das Mikro und verliest die jüngsten Verkehrsnachrichten – und irgendwo baumelt auch noch ihre Kaffeetasse. Mona Vetsch ist die unbestrittene Dompteurin in dieser Radio-Manege. Und noch mehr Besuch kommt im Studio vorbei.
Die Schweizer Jungrocker Pablo Infernal rocken für Vetsch. Die Berner Mundart-Popper Lo & Leduc tauchen auf und brachten dem Geburtstagskind ein Ständchen. Züri West schicken einen Audio-Gruss, und am Schluss kommt tatsächlich noch der grosse Chansonnier Stephan Eicher und bringt das WG-Wohnzimmer zum Schmelzen.
Ihr Mami ging lieber ans Jodelfest
Nur eine bleibt fern: Monas Mama. Die Tochter hat zwar gerade Geburi – und vielleicht auch etwas Wehmut im Herzen an dieser letzten «Morgenshow» –, aber manchmal setzen auch Mütter ihre eigenen Präferenzen. «Heute ist heiliges Jodlerfest!», sagt Mama zu Mona.
Und weil die Tochter «än härte Siech» ist, wie sie selber sagt, bleiben Monas blaue Augen trotz Absenz der Mutter und Abschied im Studio trocken an diesem Morgen. Oder hat jemand etwas anderes bemerkt?