Aa zelle Bölle schelle ... Welche der zwölf Missen darf sich am Samstag (Sat.1, ab 20.15 Uhr) die Krone aufs Haupt setzen?
Sicher ist: Die vier Welschen Kandidatinnen, Morgane Schaller (25), Sindi Arifi (21), Lauriane Sallin (22) und Jennifer Picci (24) geben alles, um die Krone erneut in die Romandie zu holen.
Und die Westschweiz rührt für sie kräftig die Werbetrommel. Die «Illustré» titelt: «Wählt die Romandes!». Auch die amtierende Miss, Laetitia Guarino (23), hofft auf einen Sieg der Welschen. In «20 Minutes» gibt sie sich optimistisch: «Sie haben alle Chancen! Es gibt vier in diesem Jahr. Das ist eine mehr als im letzten Jahr.»
Die Chancen für die Welschen stehen gut, denn die neue Miss wird nicht mehr von der Jury gewählt – sondern vom Publikum. Seit dem 11. Oktober können die Zuschauer für ihre Lieblings-Kandidatin anrufen.
Die vier Auserwählten mit den meisten Stimmen sind auf sicher im Halbfinale der Show und haben gute Chancen aufs Krönchen.
Aber was macht die Gewinnerin nach dem Sieg? Laetitia Guarino galt in der Deutschschweiz als «Miss Unsichtbar». Dazu jammerte sie im «Blick»: «Es war für mich viel schwieriger, in der Deutschschweiz Aufmerksamkeit zu generieren, als in meiner Heimat. Die Sprache ist immer noch ein grosses Hindernis und das Land gespalten.»
Der Röschtigraben zeigt sich auch beim Geld. Welsche Missen verdienen im Schnitt weniger als Deutschschweizer Missen. Dies bestätigt auch Nik Schwab von der Miss-Organisation: «Das ist eine Tatsache.»
Der Verdienst hängt natürlich auch mit dem Einsatz zusammen. Vize-Miss Michele Stofer (24) kritisierte Guarino für ihre mickrige Präsenz in der Deutschschweiz und wagt den Vergleich mit der Über-Miss: «Christa Rigozzi ist auch nicht aus der Deutschschweiz und hat es geschafft. Wenn man bei der Miss-Wahl mitmacht, weiss man, dass man das ganze Land repräsentiert.»
Ausserdem habe Guarino eigentlich perfekt Schweizerdeutsch verstanden. An den Sprachproblemen habe es also nicht gelegen, dass sie sich in der Deutschschweiz nicht positionieren konnte. Stofer zu «Bluewin.ch»: «Ich habe das Gefühl, dass ich in der Deutschschweiz präsenter gewesen wäre. Und ich bin von der Art her wahrscheinlich kommunikativer als Laetitia.»
Kommt es nun auf die Kommunikationsfähigkeiten an, auf die Herkunft –oder am Ende doch auf die vieldeutige «Ausstrahlung»? Sicher ist: Missen aus der Romandie haben in der Geschichte der Eidgenössischen Schönheitswahl Seltenheitswert. Und das wollen sie jetzt ändern.