Eine Band auf Siegeszug: Die Burning Witches aus Brugg AG gehören zu den erfolgreichsten Rock-Exporten des Landes. Die fünf Aargauerinnen haben Auftritte auf den grossen Bühnen in England, Frankreich und Deutschland. Letztes Jahr spielte die Frauen-Metal-Band am renommierten Wacken Open Air in Deutschland. Am Freitag, 6. März, erscheint ihr neues Album «Dance with the Devil».
Schon als Teenie wollte Romana Frauenband gründen
Kopf und Gründerin der «brennenden Hexen» ist Romana Kalkuhl (30). Die Gitarristin stammt aus einer deutschen Musikerfamilie und lebt seit ihrer Kindheit in der Schweiz. Mit zwölf Jahren, als ihre Schulkolleginnen für Popstars und Boybands schwärmten, hörte die Tochter eines Operntenors und einer Chorleiterin lieber harten Metal. «Ich verliebte mich in Bands wie Iron Maiden, Slayer und Judas Priest. Der einzige Haken war: Es sind alles reine Männer-Gruppen. Auch in meiner ersten Band war ich als Gitarristin die einzige Frau. Das wollte ich unbedingt ändern», sagt sie zu BLICK.
2015 gründete Romana Kalkuhl, die in ihrer Freizeit zum Entspannen auch gerne Klassik und Blues hört, die Burning Witches. Eine der wenigen reinen Frauenbands in der Heavy-Metal-Szene. Seit Anfang 2018 sind die Schweizer Rockerinnen bei einem internationalen Label unter Vertrag. Letztes Jahr ging es auf grosse Tour durch Europa. Anfang August folgte dann der bisher grösste Auftritt der Hexen am Wacken Open Air. «Damit ging ein Traum in Erfüllung», schwärmt Romana. «Das ist ein Ritterschlag für jeden Rocker und war eine riesige Ehre für uns.» Andere Bands würden Jahre darauf hinarbeiten, um am berühmtesten und grössten Heavy-Metal-Festival auftreten zu dürfen.
«Wir kriegen viele anzügliche Angebote oder Nacktbilder»
Doch so viel Erfolg als Frauenband in der von Männern dominierten Metal-Szene rufe auch viele Neider auf den Plan, erklärt Kalkuhl. «Wir erhalten unzählige primitive und sexistische Kommentare auf Youtube, wie: ‹Hört auf zu rocken und geht zurück an den Herd!› Oder: «Zieht euch besser mal aus!› Viele schicken uns auch anzügliche Angebote oder Nacktbilder.» Aber das lasse sie und ihre Band-Kolleginnen kalt. «Wir ignorieren es. Zum Glück erhalten wir mehrheitlich ein positives Feedback von unseren Fans – gerade auch von weiblichen.»
Und was ist mit männlichen Groupies? «Die haben wir tatsächlich», sagt Romana Kalkuhl. «Die warten dann stundenlang vor dem Backstage-Bereich. Aber da wir alle glücklich vergeben sind, liegen nach einem Auftritt zwar gerne ein Autogramm und ein Selfie drin. Doch ins Hotelzimmer nehmen wir unsere Fans definitiv nicht mit.»
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