Rolf und Franco nach der Knatsch-Aussprache
«Sehen wir aus, als hätten wir Streit?»

Rolf Knie kritisiert seine Nachfolger öffentlich, was zu einer Krisensitzung mit Franco und Rolf Knie führt. Wie wird es in Zukunft mit dem Zirkus weitergehen?
Publiziert: 17.09.2014 um 22:43 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 21:55 Uhr
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Rolf (65, links) und Cousin Franco (60) Knie.
Foto: Philippe Rossier
Von Gabi Schwegler (Text) und Philippe Rossier (Fotos)

Sturm in der Manege! Rolf Knie (65) provoziert mit Äusserungen zur Zukunft des Circus Knie seine Artistenfamilie. Nicht privat, sondern öffentlich und gleich doppelt. In seiner neuen Biografie wählt er im Kapitel «Die verflixte siebte Genera­tion» klare Worte: «Fredy, Franco und ich haben faktisch keinen Schritt vorwärts gemacht. Jetzt ist es höchste Zeit, wieder starke Eingriffe ins Konzept vorzunehmen, eine neue Basis zu legen und die Nachfolge zu regeln.»

«Es braucht ein radikales Umdenken!»

Und in der aktuellen «Glückspost» legt er nach: «Es braucht ein radikales Umdenken. Es ist an der Zeit, sich neu zu positionieren.» Klar, an wen die Botschaft gerichtet ist: an die amtierenden Zirkus-Direktoren, Bruder Fredy jun. und Cousin Franco.

Damit ist das Feuer unter der Zirkuskuppel entfacht. Es kommt zur Krisensitzung! Gestern Abend treffen sich Zirkusdirektor Franco Knie (60) und Maler Rolf in Knies Kinderzoo in Rapperswil SG.

Um was geht es? Rolf Knie will den Zirkus davor bewahren, «von der Realität überholt zu werden». Die Knie-Familie soll vorwiegend repräsentative Rollen einnehmen, externe Fachleute sollen sich ums Geschäftliche kümmern. Und er kann sich eine Partnerschaft zwischen dem Circus Knie und seiner eigenen Salto Natale Entertainment AG vorstellen. Die Zeiten, in denen ein Zirkus die «hintersten Bergtäler und entlegensten Dörfer» besuchte, seien vorbei. «Es macht keinen Sinn, den Aufwand des Auf- und Abbaus für ein zweitägiges Gastspiel auf sich zu nehmen.»

Die Schauplätze des Circus sollen reduziert werden

Würde der National-Circus sein Zelt nicht mehr nur für zwei Tage aufstellen, wären zwölf Spielorte der aktuellen Tournee betroffen. In kleineren Orten wie Wetzikon ZH, Zofingen AG oder Brunnen SZ würde der bunte Tross nicht mehr halt­machen. In seiner Biografie propagiert Rolf Knie sogar, die Schauplätze von rund 40 auf 20 zu reduzieren und «stattdessen das Ambiente zu optimieren».

Es ist Mittwochabend. Die blau-weisse Knie-Roulotte steht gleich beim Eingang des Kinderzoos. An der Scheibe des Wagens klebt das Schild «Direktion». Drinnen sitzen Franco und Rolf Knie. Sie sprechen sich aus, wollen die Wogen glätten.

Das Zirkusbusiness soll früher einfacher gewesen sein

Im Zoorestaurant, durch das der Duft von Ponys und Popcorn weht, präsentieren sie BLICK kurz darauf ihre Sicht der Dinge. «Sehen wir aus, als hätten wir Streit?», fragt Rolf Knie. Er habe nie jemanden in die Pflicht nehmen wollen. «Ich weise lediglich darauf hin, dass das Zirkusbusiness in den Jahren meines Vaters und zu meiner Zeit wesentlich einfacher war als heute und als es in Zukunft sein wird.»

Zirkusdirektor Franco sagt, er sehe die Aussagen seines Cousins als Anregungen. «Fredy jun. und ich sind operativ sehr involviert, deshalb ist die Sicht von aussen wichtig. Und die liefert uns Rolf.»

Alle drei sitzen im Verwaltungsrat der Schweizer National-Circus AG. Rolf Knie hält ­einen Drittel der Aktien. Sie alle hätten Interesse daran, dass es ihrem Zirkus gut gehe, sagt Rolf. «Eine gegenteilige Meinung zu haben, heisst noch lange nicht, dass wir nicht zusammenarbeiten.» Franco Knie nickt, sie demonstrieren Einigkeit.

«Es gibt keine finanzielle Krise»

Die Zusammenarbeit hat für Franco Knie aber Grenzen. Eine Fusion mit Salto Natale komme nicht in Frage. «Wir erachten uns aber nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung. Der Name Knie ist so das ganze Jahr präsent.»

Eine Reduktion der Spiel­orte werde die Direktion «in aller Ruhe und mit dem nötigen Sachverstand abwägen». Zu Zeiten ihrer Väter zeigten sie ihre Vorstellung noch an 60 Spielorten, jetzt sind sie bei 42.

Einig sind sich die beiden in einer Sache: Es gebe keine finanzielle Krise bei Knie. «Der Elefantenpark, der nächsten Frühling hier seine Tore öffnet, ist doch der beste Beweis dafür», sagt Franco Knie. Das sieht Cousin Rolf genauso.

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