Foto: Siggi Bucher

Rigozzi engagiert sich für gehörlose Kinder
Christa und Lara verstehen sich ohne Worte

Kinder liegen ihr am Herzen. Damit Christa Rigozzi auch mit den gehörlosen kommunizieren kann, hat sie die Gebärdensprache erlernt. Ihre jüngste Lehrmeisterin ist die vierjährige Lara.
Publiziert: 23.09.2019 um 08:50 Uhr
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Christa Rigozzi und Lara am Salto-Natale-Spezialanlass für gehörlose Kinder und ihre Familienangehörigen im letzten Dezember.
Foto: zVg
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Flavia SchlittlerRoyal- und People-Expertin

Lara (4) zeigt mit ihrem rechten Zeigefinger auf die Stelle oberhalb des Kinns, an der Christa Rigozzi (36) ein Muttermal hat. Dieses Zeichen steht für Christa. Im November letzten Jahres lernte sie die gehörlose Lara kennen. «Zu meinem südländischen Temperament gehört, dass ich ständig gestikuliere und viel mit meiner Mimik ausdrücke. Aber ich habe gemerkt, um mit Gehörlosen kommunizieren zu können, muss ich die Gebärdensprache lernen», sagt die Tessinerin.

Lara ist das einzige Kind innerhalb ihrer vierköpfigen Familie, das gehörlos zur Welt kam. Weshalb dies so ist, weiss die Familie nicht. Die Wydens nehmen das Schicksal als Chance, so haben sie mit ihrer Tochter schon sehr früh die Gebärdensprache erlernt. Dies sei für gehörlose Kinder anfangs leicht. Eine besondere Herausforderung werde dann das Lesenlernen. «Da sie gesprochene Laute nicht Buchstaben zuordnen und somit gedruckte Wörter nicht mit den Dingen abgleichen können, für die sie stehen. Diese Sprache ist aber die Basis, damit sie später den wichtigen Zugang zur Bildung haben», sagt die Moderatorin, die sich die Gebärdensprache beibringen liess und viel von der kleinen Lara lernt.

Lara bringt Christa Rigozzi bei jedem Treffen neue Zeichen bei

«Sie hat immer grosse Freude daran, mir neue Zeichen beizubringen. Die letzten, die ich von ihr gelernt habe, sind spielen und Hase», so Rigozzi, die ergänzt: «Es ist eine komplexe Sprache, die mit vielen Zeichen in Zusammenhang steht.» Lara habe viel Geduld mit ihr. «Und sie besitzt dieses Strahlen, diese Freude und Fröhlichkeit in ihren Augen. Sie ist einfach ein Sonnenschein.»

Das herzige Mädchen aus Adlikon ZH gehört zu den etwa 10'000 Menschen in der Schweiz, welche die Gebärdensprache erlernen. Mehr als eine Million leben mit einer Hörbehinderung. Weltweit geht die Schätzung von rund 70 Millionen gehörlosen Menschen aus. Um auf die hörbehinderten Menschen und ihre Anliegen aufmerksam zu machen, die ihre Stimme nicht selbst laut erheben können, findet heute der Internationale Tag der Gebärdensprache statt.

Christa Rigozzi wird ab dem Mittag auf dem Bahnhofplatz Bern einen Crashkurs in dieser Sprache geben und Märchen für gehörlose und für hörende Kinder erzählen. Da wird sie zudem als Huawei-Botschafterin die kostenlose App StorySign vorstellen, die in Echtzeit Kinderbücher in Gebärdensprache übersetzt. Für die Zwillingsmutter ist dies eine Herzensangelegenheit: «So werden die Kleinen auf spielerische Weise beim Lesenlernen unterstützt.»

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