Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, was Onlyfans angeht: Seit zweieinhalb Jahren ist die Baslerin Taylor Brumann (26) auf der Plattform aktiv und macht kein Geheimnis um die Schattenseiten ihrer Arbeit. Als Blick mit dem Ex-Playmate telefoniert, ist sie gerade in Miami. Das wiederum ist ein grosser Vorteil ihres Jobs: Sie kann von überall aus arbeiten.
Frau Brumann, wie feministisch ist Onlyfans?
Taylor Brumann: Ich finde es nicht mega feministisch und selbstbestimmend. Viele Frauen sprechen davon, weil wir auf der Plattform machen können, was wir wollen. Klar, ich kann selbst entscheiden, was ich zeige, und ich habe die Kontrolle über meine Inhalte. Aber ich würde kein Geld machen, wenn ich meinen Körper nicht auf eine sexualisierte Art zeigen würde, weil die männlichen Abonnenten genau dafür bezahlen.
Warum haben Sie sich dazu entschieden, Inhalte auf Onlyfans zu publizieren?
Wegen des Geldes. (lacht)
Lohnt es sich?
Ja, ich verdiene mehr als ein Chirurg. Aber wenn ich in einem anderen Job genauso viel verdienen würde, würde ich mir überlegen aufzuhören. Aktuell ist das aber nicht möglich, und ich kann das Geld gut gebrauchen. Ich baue mir damit meine Zukunft auf – und kaufe mir – nicht wie andere – keine 50'000-Franken-Dior-Tasche.
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Wo sehen Sie sich denn in der Zukunft?
Ich würde gerne in die Schauspielerei gehen.
Haben Sie nicht Angst davor, dass Onlyfans Ihren Ruf dafür zerstört?
Klar, habe ich einen Stempel, aber in Amerika wird Onlyfans nicht so stark verurteilt wie in der Schweiz, wo die Leute denken, es sei das Schlimmste, was man machen kann. Und wenn jemand googelt, was ich mache, fände er es wohl kaum schlimm. Ich drehe ja keine Pornos.
Wie sind Sie überhaupt zu Onlyfans gekommen?
Ich habe Fotos für den «Playboy» gemacht und wollte diese veröffentlichen, aber sie wurden immer wieder gelöscht. Irgendwann hat ein Freund mir dann geraten, ich solle die Bilder doch auf Onlyfans veröffentlichen – und das ist nun schon zweieinhalb Jahre her.
Sie stehen Onlyfans auch kritisch gegenüber. Bereuen Sie es manchmal, sich registriert zu haben?
Am Anfang war es schwieriger. Ich habe mich gefragt, was ich da mache. Ich war damals noch in der Schweiz. Als ich nach Amerika ging, war dann plötzlich alles anders, weil es dort viel besser akzeptiert wird. Onlyfans gibt mir die Möglichkeit, finanziell unabhängig zu sein. Ich habe aber auch einen stärkeren Charakter entwickelt, weil ich lernen musste, dass mir die Meinung anderer egal sein kann.
Sie haben gerade die positiven Aspekte der Plattform angesprochen. Was sind die Schattenseiten von Onlyfans?
Es belastet die Psyche mega. Man muss ständig mit den Abonnenten in Kontakt bleiben und mit ihnen schreiben. Dabei kann es auch passieren, dass man beleidigt wird oder sonst komische Nachrichten erhält. Man muss aber auch damit klarkommen, wenn zum ersten Mal ein Foto von einem geleakt wird und in Zürich rumgeht. Ich habe die Person zwar angezeigt, aber man muss sich bewusst sein, was man postet. Hinzu kommt: Die Gesellschaft wertet einen extrem ab. Es ist schwierig, sich davon nicht runterziehen zu lassen. Anfangs hatte ich jede dritte Woche einen Zusammenbruch und dachte mir, ich sei einfach eine Online-Stripperin. Ich brauchte zweieinhalb Jahre, bis ich mich gefunden habe.
Aufgewachsen ist Taylor Brumann (26) in Basel. Heute lebt das Ex-Playmate in Amerika – der Liebe wegen. In den Ferien lernte sie US-Youtube-Star Mark Dohner (29) kennen und verliebte sich Hals über Kopf. Auch beruflich spannen die beiden mittlerweile zusammen: Sie betreiben einen gemeinsamen Onlyfans-Account.
Aufgewachsen ist Taylor Brumann (26) in Basel. Heute lebt das Ex-Playmate in Amerika – der Liebe wegen. In den Ferien lernte sie US-Youtube-Star Mark Dohner (29) kennen und verliebte sich Hals über Kopf. Auch beruflich spannen die beiden mittlerweile zusammen: Sie betreiben einen gemeinsamen Onlyfans-Account.
Wie geht es Ihnen heute mit der Arbeit auf Onlyfans?
Mir geht es meistens gut damit – ausser beim Daten, denn die meisten Männer haben Probleme damit. Für mich ist klar: Ich lasse mir von niemandem meine Arbeit verbieten.
Und wie sieht das in Ihrer aktuellen Beziehung aus?
Anfangs war es wirklich nicht einfach. Ich habe ihm aber klargemacht, dass ich irgendwie mein Geld verdienen muss und ihm die Entscheidung überlassen, ob er mit mir, die auf Onlyfans arbeitet, zusammen sein will oder nicht.
Mittlerweile macht er selbst Onlyfans.
Ja, er hat gesehen, wie viel Geld ich damit verdiene. Ausserdem kommt er besser mit meiner Arbeit klar, wenn er selbst auf der Plattform tätig ist.
Bei Prominenten wird die Bezahlplattform immer beliebter. Gleich mehrere Ex-«Bachelor»-Kandidatinnen sind auf Onlyfans registriert – so zum Beispiel Bellydah und Francesca Morgese. Sie können von den Einnahmen problemlos leben.
Einen riesigen Ansturm auf ihren Onlyfans-Account erlebte die provokante Influencerin und Musikerin Katja Krasavice, als sie 2021 mit ihrem Profil online ging. «Ich werde auf jeder Plattform immer gesperrt oder unterdrückt. Das stört mich extrem – ihr wisst, wie ich bin!», nannte sie als Grund für den Wechsel auf die Erwachsenenseite. Sie spricht davon, monatlich im sechsstelligen Bereich zu verdienen.
Viel Geld verdienen aber auch die wohl bekanntesten Stars auf der Plattform: US-Schauspielerin Bella Thorne, Rapperin Cardi B und Reality-TV-Star Blac Chyna.
Schlagzeilen machten auch Michael Wendler und Laura Müller durch Onlyfans. Denn: Das Paar verkaufte exklusive Bilder vom Babybauch auf der Plattform.
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