Reaktionen zum Tod von Polo Hofer (†72)
«Er war der schweizerische Weltstar»

Schweizer Persönlichkeiten erinnern sich an den grossen Schweizer Mundart-Rocker Polo Hofer.
Publiziert: 25.07.2017 um 00:36 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:12 Uhr
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Bundesrat Alain Berset: «Er hat Mundart und Rockmusik zusammengeführt wie kein anderer.»
Foto: KARL-HEINZ HUG
Flavia Schlittler, Anita Plozza, Frank Estermann, Katrin Wyss

Alt Bundesrat Adolf Ogi (75): «Er war der schweizerische Weltstar für seine musikalische Ausrichtung. Polo war ein lebensfroher Mensch. Er war Vertreter einer Region, die immer wieder Musiker hervorbringt, Interlaken und das Berner Oberland. Seine wunderbaren Songs werden ihn länger überleben. Polo wird in die Geschichte eingehen als einer der allergrössten Mundartrocksänger in der Schweiz. Er hat über die Landesgrenze hinweg Aufmerksamkeit erhalten dank seiner Art, dank seinem Stil, seinem Menschsein, seiner Musik. Ich habe ihn gekannt, unsere Wege haben sich gekreuzt. Ich kenne auch seine Frau. Ihr möchte ich mein herzliches Beileid zum Ausdruck bringen.»

Bundesrat Alain Berset (45): «Polo Hofer hat wie kein anderer vor ihm die Mundart und die Rockmusik zusammengeführt. Er hat auch ganzen Generationen in allen Sprachregionen der Schweiz gezeigt, wie viel Kraft, wie viel Geist, wie viel Poesie in der Berner Mundart steckt.»

Sänger Marc «Cuco» Dietrich (69): «Als ich im ‹Alperose›-Musical mitgespielt habe, warst du auch etwa zwölf Mal dabei. Wir sind Backstage zusammengesessen, haben gelacht und es gut gehabt. Ich habe dich im Smart irgendwo aufgeladen und wir sind zu einem Bergbeizer gefahren. Du warst ein guter, wahnsinnig gewitzter Typ. Hast nicht nach links und nicht nach rechts geschaut. Machs gut. Und bleib dert obe, wie du bist.

Berns alt Stadtpräsident Alex Tschäppät (65): «Polo war ein sturer, unbeirrbarer Musiker und hat die Szene geprägt wie kein Zweiter.»

Musiker Toni Vescoli (75): «Ich bin sehr traurig, werde Polo vermissen. Ich hatte viele schöne Erlebnisse mit ihm. Besonders gerne erinnere ich mich daran, als er mich 1993 in den Ferien in den USA, in Austin, Texas, überraschte und mich am Bahnhof zusammen mit Christine Lauterburg abholte. Und natürlich haben wir auch gemeinsam Musik gemacht, wir haben einen Bob-Dylan-Song im Duett aufgenommen. Ich bin einfach nur traurig.»

Monika Kaelin (62), Präsidentin der Show Szene Schweiz: «Ich bin wahnsinnig traurig, es ist nun doch sehr überraschend gekommen. Dass es so schnell gegangen ist, hat niemand gewusst. Ich habe mit seiner Frau Alice immer wieder Kontakt gehabt. Ich wünsche ihr viel Kraft und Gottes Segen.»

Reggae-Sänger Dodo (39): «Es ist krass, aber jetzt ist es so. Es geht weiter und ich wünsche ihm eine gute Reise. Ich habe ihn 2015 in der Garderobe getroffen, als er Schweizer des Jahres wurde. Als er mich sah, hat er als Erstes gesagt, er habe mit ‹Kiosk› das erste Schweizer Reggae-Lied geschrieben. Polo war ein Rockstar, dafür respektiere ich ihn.»

Alt Bundesrat Moritz Leuenberger (70): «Ein Stück meiner Generation, meines Denkens und eigenen Fühlens ist gestorben, darum setzt es mir sehr zu. Ich erinnere mich, als ich ihn das erste Mal am Radio gehört habe, ich war sehr jung und dachte nur, hey, der singt ja gar nicht englisch, sondern schweizerdeutsch. Viel später ist er in Schwierigkeiten gekommen. Er war politisch engagiert, hat sich stark gegen den Konsum harter Drogen eingesetzt. Und prompt hat so ein sacksturer Staatsanwalt ihm vorgeworfen, den Haschisch-Konsum anzuheizen. Ich war sein Verteidiger, es gab einen Freispruch, da kamen wir uns sehr nahe. Polo war sensibel, politisch, hat sich eingesetzt.

Rocker-Legende Jimy Hofer (62): «Auch wenn man gewusst hat, wie schlecht es ihm geht, überrascht es einen doch, dass er nun gegangen ist. Ich habe Polo 46 Jahre lang gekannt. Lieber Polo. Es het gfägt mit dir. Ich würde mit dir alles wieder so machen, wie wir’s getan haben.»

Unternehmer Hausi Leutenegger (77): «Polo habe ich gut gekannt. Wir mochten uns einfach gut leiden und hatten immer Spass, wenn wir uns sahen. Ich wünsche der Familie viel Kraft.»

Sänger Pino Gasparini (71): «Polo Hofer habe ich natürlich gut gekannt. Sein Tod macht mich traurig, ich habe für ihn eine Kerze angezündet. Polo war unvergleichlich, als Mensch und als Musiker. Ich bin überzeugt, dass es die Schweizer Mundart-Rockszene in der Form, wie sie es heute gibt, ohne Polo nicht gäbe. In einer Zeit, in der die Bands nur englisch gesungen habe, hatte er den Mut, einfach auf Schweizerdeutsch zu singen.»

Pop-Star Luca Hänni (22): «Ich bin traurig. Der Berner Musiker hat natürlich auch mich geprägt. Ich bin froh, dass er einschlafen konnte. Aber es ist auf jeden Fall eine traurige Geschichte. Wir haben zweimal nacheinander gespielt, uns getroffen und geredet. Polo war ein lieber Typ.»

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