Rapperin Loredana will von Frauen-Benachteiligung in der Hiphop-Szene nichts wissen
«Ich hatte nie das Gefühl, nicht akzeptiert zu werden»

Skandalrapperin Loredana gehört zu den erfolgreichsten Musikerinnen dieses Landes. Mit Blick spricht sie unter anderem darüber, warum sie als Frau in der männerdominierten Rap-Branche nie ein Problem hatte.
Publiziert: 22.11.2021 um 17:39 Uhr
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Aktualisiert: 23.11.2021 um 14:13 Uhr
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Loredana arbeitet an einem neuen Projekt.
Foto: Instagram
Remo Bernet

Loredana Zefi (26) gehört zu den erfolgreichsten und gleichzeitig umstrittensten Künstlerinnen des Landes. 2019 wurden Vorwürfe laut, dass die Rapperin die Walliserin Petra Z.* um mehrere hunderttausend Franken abgezockt haben soll. Rund ein Jahr später einigte sie sich mit dem Opfer aussergerichtlich.

Trotz der ganzen Kritik fühlt sich Loredana hierzulande als Musikerin ernst genommen, wie sie im Gespräch mit Blick erklärt. «Ich bin sowieso ein mega lockerer Mensch und hatte nie das Gefühl, nicht akzeptiert zu werden. Selbst wenn es nicht so wäre, wäre es mir total egal.»

Während sich andere Rapperinnen, wie zuletzt Überfliegerin Shirin David (26), darüber beklagen, wie schwer man es als Frau in der Branche hat, will Loredana von diesen Problemen nichts wissen. «Ich hatte bisher keine Schwierigkeiten. Ich kann nicht behaupten, dass ich es als Frau schwerer hatte. Ich wurde direkt akzeptiert», sagt sie. Sie geht noch einen Schritt weiger: Als Frau habe man es «ganz, ganz einfach», wenn man «gute Mucke» mache.

Neues Projekt am Start

Viel lieber und ausführlicher spricht Loredana über ihr neustes Projekt: An diesem Donnerstag tritt sie im KKL in Luzern gemeinsam mit einem Symphonieorchester auf. Dabei treffen mit Rap und Klassik zwei Genres aufeinander, die nicht unterschiedlicher sein könnten. «Viele haben Angst, dass dieser Mix nicht funktioniert, aber es wird auf jeden Fall wild», meint die 26-Jährige. Trotzdem habe auch sie anfangs gezweifelt, ob sie die Richtige fürs Mega-Projekt sei. «Natürlich habe ich mich gefragt, ob klassische Musik und das, was ich mache, zusammenpasst. Aber ich wollte es unbedingt und konnte mich nun davon überzeugen, dass es sich krass anhört, und bin sehr zufrieden.»

Ihr Auftritt mit dem Symphonieorchester im Rahmen des Red Bull Symphonic ist eine einmalige Sache. Dass sich Loredana, die in Deutschland riesige Hallen füllt, das vergleichsweise kleine KKL ausgesucht hat, ist eine Herzensangelegenheit. «Ich bin in Luzern geboren und habe dort viele Jahre gelebt. Für mich bedeutet das sehr viel, dass ich in meiner Heimat dieses Konzert spielen darf. Ich liebe es dort. Das ist mein absoluter Lieblingsort.»

Familie kommt an Musikexperiment

Auch wenn Loredana mittlerweile nicht mehr in Emmenbrücke LU lebt, wohnt ein grosser Teil ihrer Familie nur wenige Minuten vom Auftrittsort weg und wird bei ihrem grossen Musikexperiment ebenfalls dabei sein. «Sie sind sehr stolz, dass ich dort spielen darf.»

Mit Songs wie «Sonnenbrille» und «Romeo & Juliet» mauserte sie sich dank ihres riesigen Erfolgs in Deutschland zu einer der meistgehörten Schweizer Musikerinnen. In ihrer Dankesrede für den Swiss Music Award meinte sie 2020: «Ich kann überall wohnen, weil ich Geld habe, aber das ist gar nicht mein Ziel.» Denn wie sie Blick erklärt, fühle sie sich in der Schweiz wohl. «Ich bin sehr zufrieden, dass ich hier leben darf und kann. Ich liebe es wirklich krass hier.»

*Name geändert


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