Er ist Zauberer aus Leidenschaft, begeistert im TV und auf der Bühne seine Fans. Doch auch privat scheint Rabenflüsterer Vincent Raven, mit bürgerlichem Namen Andreas Plörer, einige Tricks auf Lager zu haben. Der Mentalist hat sich mit den Sozialbehörden der Gemeinde Köniz BE angelegt. Dem Amt schuldet er seit einiger Zeit 6200 Franken. Wie SonntagsBlick weiss, geht es um eine Alimentenbevorschussung.
Zu seinem Sohn pflegt er keinen Kontakt
Aus einer früheren Beziehung hat der Mentalist einen mittlerweilen 21-jährigen Sohn. Zu Lars, wie der Junge heisst, pflegt Raven schon länger keinen Kontakt mehr. Und auch die Alimente soll er nicht regelmässig bezahlt haben. Deshalb sprang die Könizer Sozialbehörde in die Bresche und gewährte der Mutter eine Alimentenbevorschussung. Rechtlich gesehen handelt es sich hier um eine Sozialleistung, die zurückgefordert werden kann, wenn der Vater wieder zu Vermögen kommt.
Und das war bei seiner Teilnahme in der RTL-Show «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus» der Fall. Für den Trip in den australischen Dschungel, inklusive Ekel-Prüfungen, kassierte Raven 2012 satte 36 500 Franken. Doch bei der Gemeinde Köniz wartet man bis heute auf die Begleichung der Schuld.
Gemeinde gelingt es nicht, das Geld direkt bei ihm einzutreiben
Sein Trick: Der Magier hat sich verschwinden lassen, weil er die Alimente nicht zahlen will. Denn der Gemeinde gelingt es nicht, das Geld direkt bei ihm einzutreiben. Obwohl sich Raven oft in der Schweiz aufhält, über eine Schweizer Mobiltelefonnummer verfügt und im April in seinem Berner Kellergewölbe Raben-Seminare abhält, ist er hierzulande nicht mehr gemeldet. Und ohne Postadresse sind dem Rabenflüsterer keine amtliche Schreiben, Betreibungen oder Zahlungsauforderungen zuzustellen.
Bei der Könizer Gemeinde heisst es auf Anfrage: «Ja, wir können bestätigen, dass uns dieser Fall beschäftigt. Aus Datenschutzgründen können wir aber keine weiteren Auskünfte geben», sagt Gemeindepräsident Ueli Studer (62, SVP).
«Ich bin heute in Österreich gemeldet»
Auch Raven räumt ein, dass es zwischen ihm und der Gemeinde Differenzen gibt. Zum Fall selbst will er sich nicht äussern. Nur soviel: «Ich bin heute in Österreich gemeldet. Die Gemeinde Köniz weiss das und sie ist im Besitz meiner Mailadresse. Darüber kann sie mich erreichen.»