Vor Jahren sass die Schweiz noch gebannt vor dem Bildschirm, wenn die schönste Schweizerin gekürt wurde. Doch heuer sind die Quoten im Keller. Vergangenen November schalteten gerade mal 250'000 Zuschauer ein, als Lauriane Sallin die Krone aufgesetzt wurde.
Produktionskosten sinnvoller nutzen
Wahrscheinlich ist sie die letzte Miss, die in einer Live-Show gekrönt wurde. Denn wie die «Schweiz am Sonntag» schreibt, will der Missen-Macher Guido Fluri (49) die klassische Sendung, die er selbst als «oberflächliche» Samstagabend-Liveshow bezeichnete, aus dem TV-Programm kippen.
Vor vier Jahren rettete er die Miss-Schweiz-Wahl vor dem Aus. Jetzt will er die rund 800'000 Franken Produktionskosten pro Wahlabend sinnvoller ausgeben, wie die Zeitung weiter schreibt.
Es soll zwar weiterhin mehrere TV-Sendungen geben, aber definitiv keine abendfüllende Live-Show, wie man sie bisher gekannt hat. «Wir distanzieren uns einen weiteren grossen Schritt von den anderen Casting-Formaten», bestätigt Nik Schwab, Sprecher der Miss Schweiz AG, die neue Ausrichtung gegenüber der «Schweiz am Sonntag».
«Bling bling allein reicht uns nicht»
Geht es nach Guido Fluri, so sollen alle Einnahmen einer amtierenden Schönheitskönigin gespendet werden. Mehr Substanz, mehr Herz, weniger Glamour und Cüpli-Anlässe. «Bling bling allein reicht uns nicht. Bei der letzten Wahl hat der Beitrag über Laetitia Guarino in Tunesien viele Emotionen und auch Tränen ausgelöst. Das hat uns bewiesen, dass wir die Menschen mit wertvollen Inhalten zum Nachdenken anregen können. Dann hat die Wahl auch einen gesellschaftlichen Nutzen», so Schwab weiter.
An den Anforderung der Frauen hat sich nichts geändert. «Die Kriterien, um sich anzumelden, bleiben äusserlicher Natur», so Schwab und fügt an: «Die Auswahl der Kandidatinnen durch die Jury wird dann wiederum zu je 50 Prozent von Schönheit und Persönlichkeit abhängen.»